Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.bey jhren höchsten fleiß und äusserstes Vermögen anzuwen- 98. Der Ausruffung Inhalt ware/ wie daß durch gnä- den O 3
bey jhren hoͤchſten fleiß und aͤuſſerſtes Vermoͤgen anzuwen- 98. Der Ausruffung Inhalt ware/ wie daß durch gnaͤ- den O 3
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bey jhren hoͤchſten fleiß und aͤuſſerſtes Vermoͤgen anzuwen-
den. Sie wuͤnſcheten Ihro von nun an ewige Friedensruhe/
und ein unzergaͤngliches hochfuͤrſtliches Wolergehn/ in dero
beharꝛliche hohe Gnaden ſich unterthaͤnigſt empfehlende.
Nach ablegung ſolcher und dergleichen ſchoͤnen Ehrerbie-
tungen/ ſaß ein jedweder auf ſeine Carrete und fuhꝛen alſo/
die Prinzeſſin in der hoͤchſten Zufriedenheit hinderlaſſend/
wieder von der Burg/ da dann jhnen zu Ehren die dritte
Salve gegeben wurde. Unter deſſen ritte der beſagte No-
riſche Cantzleyverwandte mit erwaͤhnten achtzehen Trom-
petern auf fuͤnfzehen unterſchiedliche vornehmſte Plaͤtze in
der Stadt/ inſonderheit aber und zu voͤrderſt vor deß Hertzo-
gen von Filama und deß Printzen Vaguſto Behauſungen/
ruffete daſelbſt mit ebenmaͤſſigen Trompeten- und Heerpau-
kenſchall den Frieden nochmals aus/ bey groſſer Maͤnge deß
vor- nach- und zulauffenden Volks.
98.
Der Ausruffung Inhalt ware/ wie daß durch gnaͤ-
dige Schickung deß Himmels/ der ſo langverlangte Friede
nun endlich/ nach ſo vielen erlidtenen Truͤbſeligkeiten/ ſich
wuͤrklich eingefunden/ und anheute von einer gantzen Ver-
ſamlung der Theilhabendẽ einmuͤtig waͤre unterſchriben und
beſtaͤtiget worden. Die Teutonier ſolten dem Himmel dafuͤr
danken/ es fuͤr eine hohe Gabe erkennen/ derſelben ruhig ge-
nieſſen/ und ſich forthin tugendlich zu leben/ und mit neuen
Ubertrettungen ſich dieſes Gnadengeſchenkes nit verluſtig/
noch eines ſo theuren Gaſtes unwuͤrdig zu machen/ befleiſ-
ſigen. Hiernechſt wurde faſt die gantze Nacht mit Freuden-
ſchieſſen aus den Haͤuſern/ und aushaͤngung der Laternen
und Feuerpfannen (weil die Nacht/ die auf den erſten Frie-
denstag folgete/ nit dunkel ſeyn muſte) feyerlich nachgeſetzet.
Er ſelber der Hertzog von Filama/ lieſſe alle Fenſter ſeines
Einlagers mit hellen vielfaͤrbigen Laternen beſetzen/ und
machete alſo das Haus/ in welchem die erſte Feder den Frie-
den
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