Bion, Nicolas: Zwote Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 2. Nürnberg, 1765.Von der Zubereitung und dem Gebrauche etlicher Instrumenten, die zum Feldmessen gehören. Von dem geometrischen oder prätorianischen meßrischlein. Dieses Instrument mag billig vor andern, die auf dem Felde zum messen Fig. 1. Von dem Gebrauche dieses Instruments. Wann man sich dieses Tischleins recht bedienen will, klebet man zu erst Von der Zubereitung und dem Gebrauche etlicher Inſtrumenten, die zum Feldmeſſen gehören. Von dem geometriſchen oder prätorianiſchen meßriſchlein. Dieſes Inſtrument mag billig vor andern, die auf dem Felde zum meſſen Fig. 1. Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments. Wann man ſich dieſes Tiſchleins recht bedienen will, klebet man zu erſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0013" n="5"/> </div> <div n="1"> <head>Von der Zubereitung und dem Gebrauche etlicher<lb/> Inſtrumenten, die zum Feldmeſſen gehören.</head><lb/> <head>Von dem geometriſchen oder prätorianiſchen<lb/> meßriſchlein.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ieſes Inſtrument mag billig vor andern, die auf dem Felde zum meſſen<lb/> im Gebrauche ſind, allhier beygeſüget werden, indeme es ſeines leichten<lb/> Gebrauches und groſſen Nutzens halben gar conſiderable iſt. Der<lb/> Erfinder gegenwärtigen Meßinſtruments iſt geweſen M. Prætorius, ehemali-<lb/> ger Prof. Mathem. in Altdorff, der ſolches das geometriſche, ſein Nachfol-<lb/> ger aber, M. Schwendter, endlich das prätorianiſche Meßtiſchlein genennet.<lb/> Die Zubereitung und deſſen Gebrauch hat erſtbemeldeter M. Schwendter in<lb/> dem dritten Tractat ſeiner Geometriæ Practicæ weitläuftig beſchrieben, und<lb/> Böckler in der neuen Ausgabe eines und das andere an dem Inſtrument ver-<lb/> beſſert, gleichwie noch immer eine Verbeſſerung deſſelben nicht ſo wohlan dem<lb/> Tiſchlein als deſſen Geſtelle, denen zween Haupttheilen, von curieuſen Liebha-<lb/> bern angebracht wird. Was nun die Zubereitung des Tiſchleins anlanget,<lb/> ſo wird ſolches von einem guten alten trockenen Holz in die Vierung ABCD,<lb/> deren eine Seite ſich auf 1 <formula notation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Schuh erſtrecke, damit ein ordentlicher Bogen<lb/> Papier, auf ſelbigem Platz habe, zubereitet, und fein glatt und eben abge-<lb/> hobelt, weilen aber das Holz ſich zum öftern, zumahlen bey denen Tiſchlein,<lb/> die nicht gar dick ſind, zu werfen und krumm zu laufen pfleget, welches im Ge-<lb/> brauche dieſes Inſtruments viele Unrichtigkeit verurſachen würde, ſo ſoll ein<lb/> jedes nach der Queere mit zwoen guten Leiſten AC und BC von einem härtern<lb/> Holz gefaſſet werden. Unter dem Tiſchlein wird in der Mitte eine Nuß von<lb/> Holz oder noch beſſer von Meſſing, wie ſelbige oben p. 146. beſchrieben, in der<lb/> Figur D der XIII. Tabelle und hier auch bey E vorgeſtellet iſt, angeſchraubet,<lb/> mit deren Beyhülfe ſolches ſo wohl horizontal als vertical, um die Weiten<lb/> und Höhen zu meſſen, gar accurat gerichtet werden kann, dieſe Nuß wird<lb/> ſamt dem Tiſchlein auf einem Stativ oder Geſtell, wie es die 1. Figur an-<lb/> weiſet, mit einer Stellſchraube F veſt gemacht, wann man es brauchet, und<lb/> wieder abgenommen, ſo man es nicht mehr nöthig hat. </p> <note place="right">Tab. II.<lb/> Fig. 1.</note> </div> <div n="1"> <head>Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments.</head><lb/> <p>Wann man ſich dieſes Tiſchleins recht bedienen will, klebet man zu erſt<lb/> einen Bogen Papier mit Wachs auf, ziehet eine Standlinie darauf, wie es<lb/> die Figur erfordert, ſchläget zu Ende derſelben eine ſubtile Stecknadel ein,<lb/> und ſtellet das Meßtiſchlein vermittelſt der Bleywag, entweder recht hori- </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0013]
Von der Zubereitung und dem Gebrauche etlicher
Inſtrumenten, die zum Feldmeſſen gehören.
Von dem geometriſchen oder prätorianiſchen
meßriſchlein.
Dieſes Inſtrument mag billig vor andern, die auf dem Felde zum meſſen
im Gebrauche ſind, allhier beygeſüget werden, indeme es ſeines leichten
Gebrauches und groſſen Nutzens halben gar conſiderable iſt. Der
Erfinder gegenwärtigen Meßinſtruments iſt geweſen M. Prætorius, ehemali-
ger Prof. Mathem. in Altdorff, der ſolches das geometriſche, ſein Nachfol-
ger aber, M. Schwendter, endlich das prätorianiſche Meßtiſchlein genennet.
Die Zubereitung und deſſen Gebrauch hat erſtbemeldeter M. Schwendter in
dem dritten Tractat ſeiner Geometriæ Practicæ weitläuftig beſchrieben, und
Böckler in der neuen Ausgabe eines und das andere an dem Inſtrument ver-
beſſert, gleichwie noch immer eine Verbeſſerung deſſelben nicht ſo wohlan dem
Tiſchlein als deſſen Geſtelle, denen zween Haupttheilen, von curieuſen Liebha-
bern angebracht wird. Was nun die Zubereitung des Tiſchleins anlanget,
ſo wird ſolches von einem guten alten trockenen Holz in die Vierung ABCD,
deren eine Seite ſich auf 1 [FORMEL]. Schuh erſtrecke, damit ein ordentlicher Bogen
Papier, auf ſelbigem Platz habe, zubereitet, und fein glatt und eben abge-
hobelt, weilen aber das Holz ſich zum öftern, zumahlen bey denen Tiſchlein,
die nicht gar dick ſind, zu werfen und krumm zu laufen pfleget, welches im Ge-
brauche dieſes Inſtruments viele Unrichtigkeit verurſachen würde, ſo ſoll ein
jedes nach der Queere mit zwoen guten Leiſten AC und BC von einem härtern
Holz gefaſſet werden. Unter dem Tiſchlein wird in der Mitte eine Nuß von
Holz oder noch beſſer von Meſſing, wie ſelbige oben p. 146. beſchrieben, in der
Figur D der XIII. Tabelle und hier auch bey E vorgeſtellet iſt, angeſchraubet,
mit deren Beyhülfe ſolches ſo wohl horizontal als vertical, um die Weiten
und Höhen zu meſſen, gar accurat gerichtet werden kann, dieſe Nuß wird
ſamt dem Tiſchlein auf einem Stativ oder Geſtell, wie es die 1. Figur an-
weiſet, mit einer Stellſchraube F veſt gemacht, wann man es brauchet, und
wieder abgenommen, ſo man es nicht mehr nöthig hat.
Von dem Gebrauche dieſes Inſtruments.
Wann man ſich dieſes Tiſchleins recht bedienen will, klebet man zu erſt
einen Bogen Papier mit Wachs auf, ziehet eine Standlinie darauf, wie es
die Figur erfordert, ſchläget zu Ende derſelben eine ſubtile Stecknadel ein,
und ſtellet das Meßtiſchlein vermittelſt der Bleywag, entweder recht hori-
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