obbemeldten Tabula die Zahl, welche mit dem neunten solido correspondiret, und diese ist 520., alsdann nlmmt man die Zahl, die mit dem 27ten Solido übereintrift, bey welcher man 750. finden wird, darauf schlüsset man nach der Regula Detri wie folget:
750 : 520 -- 26., so werden sich dann endlich nach dieser Regul 18. Zoll vor die Diagonal von 9. Septiers sich ergeben. Nach solcher Verhält- nis, daß sich die Fässer ungefehr wie 4. gegen 5. verha ten, pfleget man in der Gegend von Paris selbige zu verfertigen, nemlich, so man eine hal- be Tonne (Demimuid) die nach ihrem aequirten Diametro 19. Zoll und 2. Linien, nach ihrer inwendigen Länge aber 24. Zoll austräget, zum Exempel vorgeben sollte, so würden sich, wie man es aus dem Calculo gar leicht deter- miniren kan, vor ihre Diagonallinie 22. Zoll 8 . Liuie zeigen.
Die andere Gatung der Fässer, von welchen man oben pag. 16. Meldung gethan, ist ihrer Länge nach grösser, indeme nemlich in solcher der aequirte Diameter gegen der innern Länge sich wie 7. zu 10. verhält.
Wir wollen mit wenigen überhaupt noch so so viel sagen: Man findet erstlich, so bald die in einem Land bey Versertigung der Fässer gebräuchliche Proportion bekannt worden, die Diagonal eines Fasses, welches eine gewisse Zahl von Septiers oder Maasen in sich hält, entweder nach der 47. Aufgab des ersten Buchs Euclidis, oder auch wohl aus der Praxi, so wird man dann auch die Diagonalen von allen andern Fässern, die nach eben solcher Propor- tion versertiget worden, mit Zuziehung der obbemeldten Tabulae Solidorum ebenfalls gar leicht ausfinden können.
Sechste Section.
Diese begreift die Zubereitung und den Gebrauch noch an- derer Arten der Visirruthen in sich.
Die Visirruthe, welche wir oben erkläret haben, ist nur allein tüch- tig, die Mäse in ähnlichen Gefässen darzulegen, diejenige aber, von wel- chen wir jetzo handeln wollen, können bey allerhand Arten der Cylindrischen Fässer gebrauchet werden, ob sie gleich nicht ähnlich sind.
Diese Arten zu visiren sind darauf gegründet, daß ein Faß gleich seye einem Cylinder, der eine gleiche Höhe mit der innern Länge des Fasses habe, seine Basis aber gleich seye mit dem Zirkel, dessen Diameter zwischen dem Diameter bey dem Boden, und zwischen dem mittlern durch das Spund- loch hinab media Proportionalis Arithmetica seye, welches in der Praxi noch gut genug ist, weilen vornemlich wenig Unterschied zwischen den Zirkeln der Böden, und zwischen dem mittlern Theil des Fasses ist.
Wann man die erste Art einer Visirruthe bereiten will, muß man das Mäß, dessen man sich bedienen mag, indeme nemlich solches mit einem regulairen Gefäß, als einem hohlen Cylinder, verglichen wird, determiniren,
obbemeldten Tabula die Zahl, welche mit dem neunten ſolido correſpondiret, und dieſe iſt 520., alsdann nlmmt man die Zahl, die mit dem 27ten Solido übereintrift, bey welcher man 750. finden wird, darauf ſchlüſſet man nach der Regula Detri wie folget:
750 : 520 — 26., ſo werden ſich dann endlich nach dieſer Regul 18. Zoll vor die Diagonal von 9. Septiers ſich ergeben. Nach ſolcher Verhält- nis, daß ſich die Fäſſer ungefehr wie 4. gegen 5. verha ten, pfleget man in der Gegend von Paris ſelbige zu verfertigen, nemlich, ſo man eine hal- be Tonne (Demimuid) die nach ihrem æquirten Diametro 19. Zoll und 2. Linien, nach ihrer inwendigen Länge aber 24. Zoll austräget, zum Exempel vorgeben ſollte, ſo würden ſich, wie man es aus dem Calculo gar leicht deter- miniren kan, vor ihre Diagonallinie 22. Zoll 8 . Liuie zeigen.
Die andere Gatung der Fäſſer, von welchen man oben pag. 16. Meldung gethan, iſt ihrer Länge nach gröſſer, indeme nemlich in ſolcher der æquirte Diameter gegen der innern Länge ſich wie 7. zu 10. verhält.
Wir wollen mit wenigen überhaupt noch ſo ſo viel ſagen: Man findet erſtlich, ſo bald die in einem Land bey Verſertigung der Fäſſer gebräuchliche Proportion bekannt worden, die Diagonal eines Faſſes, welches eine gewiſſe Zahl von Septiers oder Maaſen in ſich hält, entweder nach der 47. Aufgab des erſten Buchs Euclidis, oder auch wohl aus der Praxi, ſo wird man dann auch die Diagonalen von allen andern Fäſſern, die nach eben ſolcher Propor- tion verſertiget worden, mit Zuziehung der obbemeldten Tabulæ Solidorum ebenfalls gar leicht ausfinden können.
Sechſte Section.
Dieſe begreift die Zubereitung und den Gebrauch noch an- derer Arten der Viſirruthen in ſich.
Die Viſirruthe, welche wir oben erkläret haben, iſt nur allein tüch- tig, die Mäſe in ähnlichen Gefäſſen darzulegen, diejenige aber, von wel- chen wir jetzo handeln wollen, können bey allerhand Arten der Cylindriſchen Fäſſer gebrauchet werden, ob ſie gleich nicht ähnlich ſind.
Dieſe Arten zu viſiren ſind darauf gegründet, daß ein Faß gleich ſeye einem Cylinder, der eine gleiche Höhe mit der innern Länge des Faſſes habe, ſeine Baſis aber gleich ſeye mit dem Zirkel, deſſen Diameter zwiſchen dem Diameter bey dem Boden, und zwiſchen dem mittlern durch das Spund- loch hinab media Proportionalis Arithmetica ſeye, welches in der Praxi noch gut genug iſt, weilen vornemlich wenig Unterſchied zwiſchen den Zirkeln der Böden, und zwiſchen dem mittlern Theil des Faſſes iſt.
Wann man die erſte Art einer Viſirruthe bereiten will, muß man das Mäß, deſſen man ſich bedienen mag, indeme nemlich ſolches mit einem regulairen Gefäß, als einem hohlen Cylinder, verglichen wird, determiniren,
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[65/0087]
obbemeldten Tabula die Zahl, welche mit dem neunten ſolido correſpondiret,
und dieſe iſt 520., alsdann nlmmt man die Zahl, die mit dem 27ten Solido
übereintrift, bey welcher man 750. finden wird, darauf ſchlüſſet man nach
der Regula Detri wie folget:
750 : 520 — 26., ſo werden ſich dann endlich nach dieſer Regul 18.
Zoll vor die Diagonal von 9. Septiers ſich ergeben. Nach ſolcher Verhält-
nis, daß ſich die Fäſſer ungefehr wie 4. gegen 5. verha ten, pfleget man
in der Gegend von Paris ſelbige zu verfertigen, nemlich, ſo man eine hal-
be Tonne (Demimuid) die nach ihrem æquirten Diametro 19. Zoll und
2. Linien, nach ihrer inwendigen Länge aber 24. Zoll austräget, zum Exempel
vorgeben ſollte, ſo würden ſich, wie man es aus dem Calculo gar leicht deter-
miniren kan, vor ihre Diagonallinie 22. Zoll 8 [FORMEL]. Liuie zeigen.
Die andere Gatung der Fäſſer, von welchen man oben pag. 16.
Meldung gethan, iſt ihrer Länge nach gröſſer, indeme nemlich in ſolcher
der æquirte Diameter gegen der innern Länge ſich wie 7. zu 10. verhält.
Wir wollen mit wenigen überhaupt noch ſo ſo viel ſagen: Man findet
erſtlich, ſo bald die in einem Land bey Verſertigung der Fäſſer gebräuchliche
Proportion bekannt worden, die Diagonal eines Faſſes, welches eine gewiſſe
Zahl von Septiers oder Maaſen in ſich hält, entweder nach der 47. Aufgab
des erſten Buchs Euclidis, oder auch wohl aus der Praxi, ſo wird man dann
auch die Diagonalen von allen andern Fäſſern, die nach eben ſolcher Propor-
tion verſertiget worden, mit Zuziehung der obbemeldten Tabulæ Solidorum
ebenfalls gar leicht ausfinden können.
Sechſte Section.
Dieſe begreift die Zubereitung und den Gebrauch noch an-
derer Arten der Viſirruthen in ſich.
Die Viſirruthe, welche wir oben erkläret haben, iſt nur allein tüch-
tig, die Mäſe in ähnlichen Gefäſſen darzulegen, diejenige aber, von wel-
chen wir jetzo handeln wollen, können bey allerhand Arten der Cylindriſchen
Fäſſer gebrauchet werden, ob ſie gleich nicht ähnlich ſind.
Dieſe Arten zu viſiren ſind darauf gegründet, daß ein Faß gleich ſeye
einem Cylinder, der eine gleiche Höhe mit der innern Länge des Faſſes habe,
ſeine Baſis aber gleich ſeye mit dem Zirkel, deſſen Diameter zwiſchen dem
Diameter bey dem Boden, und zwiſchen dem mittlern durch das Spund-
loch hinab media Proportionalis Arithmetica ſeye, welches in der Praxi noch
gut genug iſt, weilen vornemlich wenig Unterſchied zwiſchen den Zirkeln der
Böden, und zwiſchen dem mittlern Theil des Faſſes iſt.
Wann man die erſte Art einer Viſirruthe bereiten will, muß man
das Mäß, deſſen man ſich bedienen mag, indeme nemlich ſolches mit einem
regulairen Gefäß, als einem hohlen Cylinder, verglichen wird, determiniren,
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/87>, abgerufen am 22.02.2025.
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