Von der Zubereitung und dem Gebrauche des astronomischen Universaltinges.
Dieses Instrument, dessen Gebrauch darinnen bestehet, daß es die Stund durch einen Strahl der Sonne, man mag sich auch an einem Orte auf der Erde befinden, wo man will, anzeiget, wird aus Kupfer oder einem andern Metall gemacht. Es bestehet aus zween platten Zirkeln, die inwen- dig und auswendig abgedrehet sind. Der äussere mit A bezeichnete, stellet den Meridian des Orts, wo man ist, vor; er hat zwo Eintheilungen von 90. Graden, die im Durchmesser gegeneinander über stehen, davon die eine von unserm mitternächtigen Pol biß auf den Aequator, und die andere von dem Aequator biß auf den mittägigen Pol dienlich ist.
Tabula XXVII. Fig. I.
Der innere Zirkel stellet den Aequator vor; dieser muß sich accurat in dem äusseren dermittelst der zweyen Zäpflein, welche in den zween Zirkeln durch die zwey gerad gegeneinander über stehende Löcher in den Puncten der 12ten Stunde gehen, herum drehen lassen.
Von diesen Uhren werden einige von 2. biß 6. Zoll im Durchmesser ge- macht, die Zirkel sind breit, und nach dem Verhältnis ihrer Grösse dick.
In der Mitte dieser Zirkel ist eine Regel oder ein dünnes Stuck Blech mit einem Laufer, bev C, welcher aus zweyen kleinen Stücken be- stehet, und in einem Einschnitt, der mitten durch diese Regel gemacht worden, gehet; Diese besagte Stücke werden mit zweyen Schräublein zusammen gehalten, in der Mitte dieses Laufers ist ein gar kleines Loch durch gebohret, damit der Sonnenstrahl durchfallen könne, das Mittel dieser Regel kann wie die Weltare angelehen, und die Ende davon können als die zween Pole betrachtet werden. Man bemerket darauf auf einer Seite die Zeichen des Thierkreises mit ihren Zeichen, und auf der anderen die Zahl wie groß die Monate, und wie ihre Namen sind, oder nur ihre erste Buchstaben. Man setzet selbige nach der Ordnung an, wie solche sich zu den Zeichen schicken, und theilet die Zeichen von 10. zu 10 Graden, oder gar von 5. zu 5., nach ihrer Declination, und dieses vermittelst eines schon ganz eingetheilten Triangels, davon das äusserste dey dem Radio des Aequators, das ist, der Winkel der Spitze in dem innern Theil des Aequinoctialzirkels, nemlich in dem Puncte F stehet. Die 2. mit D bemerkte Stücke sind wie ein Winkelmaß gebogen, damit man die zween Zirkel ineinander stecken könne; es sind auch solche unten mit einem Loch versehen, damit die Axe darinnen bevestiget wer- den könne. Diese zwey Stücke sind mit zwoen Schrauben an den äussern Zirkel angemacht, davon das eine auf dieser Seite des Sirkels, und das an- dere auf jener ist, gleichwie auch die zwey mit E bezeichnete Stücke sind, wel- che als eine Haltung dem Aequinoctialzirkel dienen, und die zween Zirkel winkeltecht offen behalten.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche des aſtronomiſchen Univerſaltinges.
Dieſes Inſtrument, deſſen Gebrauch darinnen beſtehet, daß es die Stund durch einen Strahl der Sonne, man mag ſich auch an einem Orte auf der Erde befinden, wo man will, anzeiget, wird aus Kupfer oder einem andern Metall gemacht. Es beſtehet aus zween platten Zirkeln, die inwen- dig und auswendig abgedrehet ſind. Der äuſſere mit A bezeichnete, ſtellet den Meridian des Orts, wo man iſt, vor; er hat zwo Eintheilungen von 90. Graden, die im Durchmeſſer gegeneinander über ſtehen, davon die eine von unſerm mitternächtigen Pol biß auf den Aequator, und die andere von dem Aequator biß auf den mittägigen Pol dienlich iſt.
Tabula XXVII. Fig. I.
Der innere Zirkel ſtellet den Aequator vor; dieſer muß ſich accurat in dem äuſſeren dermittelſt der zweyen Zäpflein, welche in den zween Zirkeln durch die zwey gerad gegeneinander über ſtehende Löcher in den Puncten der 12ten Stunde gehen, herum drehen laſſen.
Von dieſen Uhren werden einige von 2. biß 6. Zoll im Durchmeſſer ge- macht, die Zirkel ſind breit, und nach dem Verhältnis ihrer Gröſſe dick.
In der Mitte dieſer Zirkel iſt eine Regel oder ein dünnes Stuck Blech mit einem Laufer, bev C, welcher aus zweyen kleinen Stücken be- ſtehet, und in einem Einſchnitt, der mitten durch dieſe Regel gemacht worden, gehet; Dieſe beſagte Stücke werden mit zweyen Schräublein zuſammen gehalten, in der Mitte dieſes Laufers iſt ein gar kleines Loch durch gebohret, damit der Sonnenſtrahl durchfallen könne, das Mittel dieſer Regel kann wie die Weltare angelehen, und die Ende davon können als die zween Pole betrachtet werden. Man bemerket darauf auf einer Seite die Zeichen des Thierkreiſes mit ihren Zeichen, und auf der anderen die Zahl wie groß die Monate, und wie ihre Namen ſind, oder nur ihre erſte Buchſtaben. Man ſetzet ſelbige nach der Ordnung an, wie ſolche ſich zu den Zeichen ſchicken, und theilet die Zeichen von 10. zu 10 Graden, oder gar von 5. zu 5., nach ihrer Declination, und dieſes vermittelſt eines ſchon ganz eingetheilten Triangels, davon das äuſſerſte dey dem Radio des Aequators, das iſt, der Winkel der Spitze in dem innern Theil des Aequinoctialzirkels, nemlich in dem Puncte F ſtehet. Die 2. mit D bemerkte Stücke ſind wie ein Winkelmaß gebogen, damit man die zween Zirkel ineinander ſtecken könne; es ſind auch ſolche unten mit einem Loch verſehen, damit die Axe darinnen beveſtiget wer- den könne. Dieſe zwey Stücke ſind mit zwoen Schrauben an den äuſſern Zirkel angemacht, davon das eine auf dieſer Seite des Sirkels, und das an- dere auf jener iſt, gleichwie auch die zwey mit E bezeichnete Stücke ſind, wel- che als eine Haltung dem Aequinoctialzirkel dienen, und die zween Zirkel winkeltecht offen behalten.
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Von der Zubereitung und dem Gebrauche des aſtronomiſchen
Univerſaltinges.
Dieſes Inſtrument, deſſen Gebrauch darinnen beſtehet, daß es die
Stund durch einen Strahl der Sonne, man mag ſich auch an einem Orte
auf der Erde befinden, wo man will, anzeiget, wird aus Kupfer oder einem
andern Metall gemacht. Es beſtehet aus zween platten Zirkeln, die inwen-
dig und auswendig abgedrehet ſind. Der äuſſere mit A bezeichnete, ſtellet
den Meridian des Orts, wo man iſt, vor; er hat zwo Eintheilungen von 90.
Graden, die im Durchmeſſer gegeneinander über ſtehen, davon die eine von
unſerm mitternächtigen Pol biß auf den Aequator, und die andere von dem
Aequator biß auf den mittägigen Pol dienlich iſt.
Der innere Zirkel ſtellet den Aequator vor; dieſer muß ſich accurat in
dem äuſſeren dermittelſt der zweyen Zäpflein, welche in den zween Zirkeln
durch die zwey gerad gegeneinander über ſtehende Löcher in den Puncten der
12ten Stunde gehen, herum drehen laſſen.
Von dieſen Uhren werden einige von 2. biß 6. Zoll im Durchmeſſer ge-
macht, die Zirkel ſind breit, und nach dem Verhältnis ihrer Gröſſe dick.
In der Mitte dieſer Zirkel iſt eine Regel oder ein dünnes Stuck
Blech mit einem Laufer, bev C, welcher aus zweyen kleinen Stücken be-
ſtehet, und in einem Einſchnitt, der mitten durch dieſe Regel gemacht worden,
gehet; Dieſe beſagte Stücke werden mit zweyen Schräublein zuſammen
gehalten, in der Mitte dieſes Laufers iſt ein gar kleines Loch durch gebohret,
damit der Sonnenſtrahl durchfallen könne, das Mittel dieſer Regel kann
wie die Weltare angelehen, und die Ende davon können als die zween Pole
betrachtet werden. Man bemerket darauf auf einer Seite die Zeichen des
Thierkreiſes mit ihren Zeichen, und auf der anderen die Zahl wie groß die
Monate, und wie ihre Namen ſind, oder nur ihre erſte Buchſtaben. Man
ſetzet ſelbige nach der Ordnung an, wie ſolche ſich zu den Zeichen ſchicken, und
theilet die Zeichen von 10. zu 10 Graden, oder gar von 5. zu 5., nach ihrer
Declination, und dieſes vermittelſt eines ſchon ganz eingetheilten Triangels,
davon das äuſſerſte dey dem Radio des Aequators, das iſt, der Winkel
der Spitze in dem innern Theil des Aequinoctialzirkels, nemlich in dem
Puncte F ſtehet. Die 2. mit D bemerkte Stücke ſind wie ein Winkelmaß
gebogen, damit man die zween Zirkel ineinander ſtecken könne; es ſind auch
ſolche unten mit einem Loch verſehen, damit die Axe darinnen beveſtiget wer-
den könne. Dieſe zwey Stücke ſind mit zwoen Schrauben an den äuſſern
Zirkel angemacht, davon das eine auf dieſer Seite des Sirkels, und das an-
dere auf jener iſt, gleichwie auch die zwey mit E bezeichnete Stücke ſind, wel-
che als eine Haltung dem Aequinoctialzirkel dienen, und die zween Zirkel
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/421>, abgerufen am 30.12.2024.
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