Von der Zubereitung einer geradlinigten Universal- uhr.
Die 5te Figur stellet eine geradlinigte Uhr vor, welche bey unterschiedli- chen Breiten oder Polhöhen kann gebrauchet werden. Solche wird auf eine Platte, von Kupfer, oder einer andern dichten Materie gemacht, die hübsch gleich, nach Belieben groß, und nach Proportion dick seye.
Wann nun diese Uhr aufgerissen werden soll, so ziehet man die Linien AB und CD, die einander winkelrecht im Puncte E durchschneiden, beschrei- bet aus demselbigen, als dem Mittelpunct, einen Quadranten A F, und theilet solchen in 90. Grad. Man reisset ferner aus dem Puncte E einen Zeichen- trager, nach der im dritten Capitel erklärten Methode, auf, theilet ein je- des Zeichen von 10. zu 10. Graden, und setzet die ersten Buchstaben der Monate in denen Gegenden, die jenen zukommen, bey, indeme man hier- innen suppeniret, daß der Eingang der Sonne, gleichwie wir schon ge- sagt haben, den 20ten bey jedem Monat geschehe, also daß, zum Exempel, der Eingang in den den 20. Merz, der Eingang in den den 20. April, und so weiters, sich ereigne, welches sich auf einem so kleinen Instrument ohne merklichen Fehler wol thun lässet. Man ziehet ferner aus dem Mittelpun- cte E durch die Theilungen des Quadrantens punctirte Linien biß an die Linie AG, um selbige in Puncte einzutheilen, aus denen man mit der Linie A B pa- rallellaufende Linien ziehet, welche die unterschiedliche Breiten oder Polhöhen seyn werden, die man nur zwischen den zweenen Tropicis andeutet, gleichwie man solche in dieser Figur siehet, allwo sie von 5. zu 5. Graden gezogen wer- den. Man trägt auch aus dem Puncte B auf jeder Seite der Linie BH, die Eintheilungen der Zeichen, die in dem grossen Triangel bey der Breite von 45. Graden genommen worden, auf, damit man allda einen andern Zodia- cum vorstellig machen könne.
Fig. 5.
Wann nun die Stundenlinien auf dieser Uhr sollen gezogen werden, so beschreibet man von 15. zu 15. Graden im Quadranten AF mit E D parallel- laufende Linien, welches E D die Linie der 6ten Stunde, und das Punct A von Mitternacht seyn wird; Eben diese Weiten von der Linie E D träget man mit einem Zirkel gegen B, welches das Punct des Mittags ist, auf, vor die halbe Stunden nimmt man im Quadranten 7. Grad, 30. Minuten, und ziehet an- dere Parallellinien zwischen den Stundenlinien.
Man kann auch die Stunden mit Beyhülfe eines Zirkels ziehen, des- sen Durchmesser die Linie A B seye, und seine Circumferenz in 24. gleiche Thei- le vor die Stunden, und 48. vor die halbe Stunden theilen. Hernach muß man aus den Puncten der gegenüberstehenden Eintheilungen parallele Linien ziehen, so werden die Stunden und halbe Stunden, gleichwie wir bey der Construction der andern geradlinigten Figur schon gemeldet haben, vor- handen seyn.
Von der Zubereitung einer geradlinigten Univerſal- uhr.
Die 5te Figur ſtellet eine geradlinigte Uhr vor, welche bey unterſchiedli- chen Breiten oder Polhöhen kann gebrauchet werden. Solche wird auf eine Platte, von Kupfer, oder einer andern dichten Materie gemacht, die hübſch gleich, nach Belieben groß, und nach Proportion dick ſeye.
Wann nun dieſe Uhr aufgeriſſen werden ſoll, ſo ziehet man die Linien AB und CD, die einander winkelrecht im Puncte E durchſchneiden, beſchrei- bet aus demſelbigen, als dem Mittelpunct, einen Quadranten A F, und theilet ſolchen in 90. Grad. Man reiſſet ferner aus dem Puncte E einen Zeichen- trager, nach der im dritten Capitel erklärten Methode, auf, theilet ein je- des Zeichen von 10. zu 10. Graden, und ſetzet die erſten Buchſtaben der Monate in denen Gegenden, die jenen zukommen, bey, indeme man hier- innen ſuppeniret, daß der Eingang der Sonne, gleichwie wir ſchon ge- ſagt haben, den 20ten bey jedem Monat geſchehe, alſo daß, zum Exempel, der Eingang in den ♈ den 20. Merz, der Eingang in den ♉ den 20. April, und ſo weiters, ſich ereigne, welches ſich auf einem ſo kleinen Inſtrument ohne merklichen Fehler wol thun läſſet. Man ziehet ferner aus dem Mittelpun- cte E durch die Theilungen des Quadrantens punctirte Linien biß an die Linie AG, um ſelbige in Puncte einzutheilen, aus denen man mit der Linie A B pa- rallellaufende Linien ziehet, welche die unterſchiedliche Breiten oder Polhöhen ſeyn werden, die man nur zwiſchen den zweenen Tropicis andeutet, gleichwie man ſolche in dieſer Figur ſiehet, allwo ſie von 5. zu 5. Graden gezogen wer- den. Man trägt auch aus dem Puncte B auf jeder Seite der Linie BH, die Eintheilungen der Zeichen, die in dem groſſen Triangel bey der Breite von 45. Graden genommen worden, auf, damit man allda einen andern Zodia- cum vorſtellig machen könne.
Fig. 5.
Wann nun die Stundenlinien auf dieſer Uhr ſollen gezogen werden, ſo beſchreibet man von 15. zu 15. Graden im Quadranten AF mit E D parallel- laufende Linien, welches E D die Linie der 6ten Stunde, und das Punct A von Mitternacht ſeyn wird; Eben dieſe Weiten von der Linie E D träget man mit einem Zirkel gegen B, welches das Punct des Mittags iſt, auf, vor die halbe Stunden nimmt man im Quadranten 7. Grad, 30. Minuten, und ziehet an- dere Parallellinien zwiſchen den Stundenlinien.
Man kann auch die Stunden mit Beyhülfe eines Zirkels ziehen, deſ- ſen Durchmeſſer die Linie A B ſeye, und ſeine Circumferenz in 24. gleiche Thei- le vor die Stunden, und 48. vor die halbe Stunden theilen. Hernach muß man aus den Puncten der gegenüberſtehenden Eintheilungen parallele Linien ziehen, ſo werden die Stunden und halbe Stunden, gleichwie wir bey der Conſtruction der andern geradlinigten Figur ſchon gemeldet haben, vor- handen ſeyn.
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Von der Zubereitung einer geradlinigten Univerſal-
uhr.
Die 5te Figur ſtellet eine geradlinigte Uhr vor, welche bey unterſchiedli-
chen Breiten oder Polhöhen kann gebrauchet werden. Solche wird auf eine
Platte, von Kupfer, oder einer andern dichten Materie gemacht, die hübſch
gleich, nach Belieben groß, und nach Proportion dick ſeye.
Wann nun dieſe Uhr aufgeriſſen werden ſoll, ſo ziehet man die Linien
AB und CD, die einander winkelrecht im Puncte E durchſchneiden, beſchrei-
bet aus demſelbigen, als dem Mittelpunct, einen Quadranten A F, und theilet
ſolchen in 90. Grad. Man reiſſet ferner aus dem Puncte E einen Zeichen-
trager, nach der im dritten Capitel erklärten Methode, auf, theilet ein je-
des Zeichen von 10. zu 10. Graden, und ſetzet die erſten Buchſtaben der
Monate in denen Gegenden, die jenen zukommen, bey, indeme man hier-
innen ſuppeniret, daß der Eingang der Sonne, gleichwie wir ſchon ge-
ſagt haben, den 20ten bey jedem Monat geſchehe, alſo daß, zum Exempel,
der Eingang in den ♈ den 20. Merz, der Eingang in den ♉ den 20. April,
und ſo weiters, ſich ereigne, welches ſich auf einem ſo kleinen Inſtrument
ohne merklichen Fehler wol thun läſſet. Man ziehet ferner aus dem Mittelpun-
cte E durch die Theilungen des Quadrantens punctirte Linien biß an die Linie
AG, um ſelbige in Puncte einzutheilen, aus denen man mit der Linie A B pa-
rallellaufende Linien ziehet, welche die unterſchiedliche Breiten oder Polhöhen
ſeyn werden, die man nur zwiſchen den zweenen Tropicis andeutet, gleichwie
man ſolche in dieſer Figur ſiehet, allwo ſie von 5. zu 5. Graden gezogen wer-
den. Man trägt auch aus dem Puncte B auf jeder Seite der Linie BH, die
Eintheilungen der Zeichen, die in dem groſſen Triangel bey der Breite von
45. Graden genommen worden, auf, damit man allda einen andern Zodia-
cum vorſtellig machen könne.
Wann nun die Stundenlinien auf dieſer Uhr ſollen gezogen werden, ſo
beſchreibet man von 15. zu 15. Graden im Quadranten AF mit E D parallel-
laufende Linien, welches E D die Linie der 6ten Stunde, und das Punct A von
Mitternacht ſeyn wird; Eben dieſe Weiten von der Linie E D träget man mit
einem Zirkel gegen B, welches das Punct des Mittags iſt, auf, vor die halbe
Stunden nimmt man im Quadranten 7. Grad, 30. Minuten, und ziehet an-
dere Parallellinien zwiſchen den Stundenlinien.
Man kann auch die Stunden mit Beyhülfe eines Zirkels ziehen, deſ-
ſen Durchmeſſer die Linie A B ſeye, und ſeine Circumferenz in 24. gleiche Thei-
le vor die Stunden, und 48. vor die halbe Stunden theilen. Hernach muß
man aus den Puncten der gegenüberſtehenden Eintheilungen parallele Linien
ziehen, ſo werden die Stunden und halbe Stunden, gleichwie wir bey der
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handen ſeyn.
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/414>, abgerufen am 30.12.2024.
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