Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

Stunde zur andern auf dem Patallel und auf der Aequinoctiallinie nacheinan-
der folgen, wie solches gar leicht aus besagter Figur kann ersehen werden.

Kurz gesagt, es gehet die Sonne um die 16te Babylonische Stunde,
wann der Tag 16. Stunden lang ist, und um die 12te Stunde, wann sie in
denen Nachtgleichen sich befindet, wie auch um 8. Uhr, unter, indeme die Nacht
16. lang ist, weilen dieselbe allezeit um die 24te Stunde aufgehet.

Fast eben dergleichen Schluß muß man machen, wann man die Ita-
liänische Stunden bemerken will. Man zehlet allezeit 24. Stunden, wann
die Sonne untergehet, so gehet demnach die Sonne im Sommer, wann die
Nächte 8. Stund lang sind, um die 8te Italiänische Stunde auf, in denen
Aequinoctiis aber gehet sie um die 12te Stunde auf, und im Winter, wann
die Nächte 16. Stunden lang sind, um die 16te Stunde, dahero folget, daß
die 23te Italiänische Stund durch die Puneten der 7ten Stunde des Abends
in dem Sommerstillstande, der 5ten Stunde auf der Aequinoctiallinie,
und der 3ten Stunde auf dem Winterstillstande gehen müsse. Es ist schon
genug, so man nur zween von diesen Puncten hat, um die Linien zu ziehen;
Die 22te Stunde gehet durch die Puncten von 6. Uhr des Abends in dem
Sommertropico, von 4. Uhr auf der Aequinoctiallinie, und von 2. Uhr
auf dem Wintertropico. So man nun ferner also fortfähret, wird man
finden, daß die 18te Stunde durch die Puncten der 12ten Aequinoctial-
Stunde gehe, daß nemlich, in währenden Aequinoctiis um die 18te Stunde
Mittag seye, an statt daß in dem Sommersolstitio um die 16te Stunde und
in dem Wintersolstitio um die 20te der Mittag an denen Oertern ist, die
49. Grad zu ihrer Breite haben, gleichwie dieses aus den hiebey folgenden
Tabellen erhellet.

Tabelle, um die Babylonische und Italiänische Stunden
zu finden.


       Babylonische Stunden.     1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
Gehen durch         5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
in dem Bogen     durch     7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
von         9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
       Italiänische Stunden.     23. 22. 21. 20. 19. 18. 17. 16. 15. 14. 13. 12. 11. 10. 9. 8.
Gehen durch         7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4.
in dem Bogen     durch     5. 4. 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2.
vor         3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12.

Stunde zur andern auf dem Patallel und auf der Aequinoctiallinie nacheinan-
der folgen, wie ſolches gar leicht aus beſagter Figur kann erſehen werden.

Kurz geſagt, es gehet die Sonne um die 16te Babyloniſche Stunde,
wann der Tag 16. Stunden lang iſt, und um die 12te Stunde, wann ſie in
denen Nachtgleichen ſich befindet, wie auch um 8. Uhr, unter, indeme die Nacht
16. lang iſt, weilen dieſelbe allezeit um die 24te Stunde aufgehet.

Faſt eben dergleichen Schluß muß man machen, wann man die Ita-
liäniſche Stunden bemerken will. Man zehlet allezeit 24. Stunden, wann
die Sonne untergehet, ſo gehet demnach die Sonne im Sommer, wann die
Nächte 8. Stund lang ſind, um die 8te Italiäniſche Stunde auf, in denen
Aequinoctiis aber gehet ſie um die 12te Stunde auf, und im Winter, wann
die Nächte 16. Stunden lang ſind, um die 16te Stunde, dahero folget, daß
die 23te Italiäniſche Stund durch die Puneten der 7ten Stunde des Abends
in dem Sommerſtillſtande, der 5ten Stunde auf der Aequinoctiallinie,
und der 3ten Stunde auf dem Winterſtillſtande gehen müſſe. Es iſt ſchon
genug, ſo man nur zween von dieſen Puncten hat, um die Linien zu ziehen;
Die 22te Stunde gehet durch die Puncten von 6. Uhr des Abends in dem
Sommertropico, von 4. Uhr auf der Aequinoctiallinie, und von 2. Uhr
auf dem Wintertropico. So man nun ferner alſo fortfähret, wird man
finden, daß die 18te Stunde durch die Puncten der 12ten Aequinoctial-
Stunde gehe, daß nemlich, in währenden Aequinoctiis um die 18te Stunde
Mittag ſeye, an ſtatt daß in dem Sommerſolſtitio um die 16te Stunde und
in dem Winterſolſtitio um die 20te der Mittag an denen Oertern iſt, die
49. Grad zu ihrer Breite haben, gleichwie dieſes aus den hiebey folgenden
Tabellen erhellet.

Tabelle, um die Babyloniſche und Italiäniſche Stunden
zu finden.


       Babyloniſche Stunden.     1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.
Gehen durch     ♋     5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
in dem Bogen     ♈ durch     7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
von     ♑     9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
       Italiäniſche Stunden.     23. 22. 21. 20. 19. 18. 17. 16. 15. 14. 13. 12. 11. 10. 9. 8.
Gehen durch     ♋     7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4.
in dem Bogen     ♈ durch     5. 4. 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2.
vor     ♑     3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0393" n="371"/>
Stunde zur andern auf dem                                 Patallel und auf der Aequinoctiallinie nacheinan-<lb/>
der folgen,                                 wie &#x017F;olches gar leicht aus be&#x017F;agter Figur kann er&#x017F;ehen werden. </p>
            <p>Kurz ge&#x017F;agt, es gehet die Sonne um die 16te Babyloni&#x017F;che Stunde,<lb/>
wann der Tag 16. Stunden lang i&#x017F;t, und um die 12te Stunde, wann                                 &#x017F;ie in<lb/>
denen Nachtgleichen &#x017F;ich befindet, wie auch um 8. Uhr,                                 unter, indeme die Nacht<lb/>
16. lang i&#x017F;t, weilen die&#x017F;elbe allezeit                                 um die 24te Stunde aufgehet. </p>
            <p>Fa&#x017F;t eben dergleichen Schluß muß man machen, wann man die                                 Ita-<lb/>
liäni&#x017F;che Stunden bemerken will. Man zehlet allezeit 24.                                 Stunden, wann<lb/>
die Sonne untergehet, &#x017F;o gehet demnach die Sonne                                 im Sommer, wann die<lb/>
Nächte 8. Stund lang &#x017F;ind, um die 8te                                 Italiäni&#x017F;che Stunde auf, in denen<lb/>
Aequinoctiis aber gehet &#x017F;ie                                 um die 12te Stunde auf, und im Winter, wann<lb/>
die Nächte 16.                                 Stunden lang &#x017F;ind, um die 16te Stunde, dahero folget, daß<lb/>
die                                 23te Italiäni&#x017F;che Stund durch die Puneten der 7ten Stunde des Abends<lb/>
in dem Sommer&#x017F;till&#x017F;tande, der 5ten Stunde auf der                                 Aequinoctiallinie,<lb/>
und der 3ten Stunde auf dem                                 Winter&#x017F;till&#x017F;tande gehen mü&#x017F;&#x017F;e. Es i&#x017F;t &#x017F;chon<lb/>
genug, &#x017F;o man nur                                 zween von die&#x017F;en Puncten hat, um die Linien zu ziehen;<lb/>
Die 22te                                 Stunde gehet durch die Puncten von 6. Uhr des Abends in dem<lb/>
Sommertropico, von 4. Uhr auf der Aequinoctiallinie, und von 2.                                 Uhr<lb/>
auf dem Wintertropico. So man nun ferner                                 al&#x017F;o fortfähret, wird man<lb/>
finden, daß die 18te Stunde durch die                                 Puncten der 12ten Aequinoctial-<lb/>
Stunde gehe, daß nemlich, in                                 währenden Aequinoctiis um die 18te Stunde<lb/>
Mittag &#x017F;eye, an &#x017F;tatt                                 daß in dem Sommer&#x017F;ol&#x017F;titio um die 16te Stunde und<lb/>
in dem                                 Winter&#x017F;ol&#x017F;titio um die 20te der Mittag an denen Oertern i&#x017F;t, die<lb/>
49. Grad zu ihrer Breite haben, gleichwie die&#x017F;es aus den hiebey                                 folgenden<lb/>
Tabellen erhellet. </p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>Tabelle, um die Babyloni&#x017F;che und Italiäni&#x017F;che Stunden<lb/>
zu                                 finden.</head><lb/>
            <p><lb/><space dim="horizontal"/><space dim="horizontal"/> Babyloni&#x017F;che Stunden. <space dim="horizontal"/> 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.                                 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.<lb/>
Gehen durch <space dim="horizontal"/> &#x264B; <space dim="horizontal"/> 5. 6. 7. 8.                                 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.<lb/>
in dem Bogen <space dim="horizontal"/> &#x2648; durch <space dim="horizontal"/>                                 7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.<lb/>
von <space dim="horizontal"/> &#x2651; <space dim="horizontal"/>                                 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.<lb/><space dim="horizontal"/><space dim="horizontal"/>                                 Italiäni&#x017F;che Stunden. <space dim="horizontal"/> 23. 22. 21. 20. 19. 18. 17. 16. 15. 14. 13.                                 12. 11. 10. 9. 8.<lb/>
Gehen durch <space dim="horizontal"/> &#x264B; <space dim="horizontal"/> 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12.                                 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4.<lb/>
in dem Bogen <space dim="horizontal"/> &#x2648; durch <space dim="horizontal"/> 5. 4. 3. 2.                                 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2.<lb/>
vor <space dim="horizontal"/> &#x2651; <space dim="horizontal"/> 3. 2. 1. 12.                                 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12.<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[371/0393] Stunde zur andern auf dem Patallel und auf der Aequinoctiallinie nacheinan- der folgen, wie ſolches gar leicht aus beſagter Figur kann erſehen werden. Kurz geſagt, es gehet die Sonne um die 16te Babyloniſche Stunde, wann der Tag 16. Stunden lang iſt, und um die 12te Stunde, wann ſie in denen Nachtgleichen ſich befindet, wie auch um 8. Uhr, unter, indeme die Nacht 16. lang iſt, weilen dieſelbe allezeit um die 24te Stunde aufgehet. Faſt eben dergleichen Schluß muß man machen, wann man die Ita- liäniſche Stunden bemerken will. Man zehlet allezeit 24. Stunden, wann die Sonne untergehet, ſo gehet demnach die Sonne im Sommer, wann die Nächte 8. Stund lang ſind, um die 8te Italiäniſche Stunde auf, in denen Aequinoctiis aber gehet ſie um die 12te Stunde auf, und im Winter, wann die Nächte 16. Stunden lang ſind, um die 16te Stunde, dahero folget, daß die 23te Italiäniſche Stund durch die Puneten der 7ten Stunde des Abends in dem Sommerſtillſtande, der 5ten Stunde auf der Aequinoctiallinie, und der 3ten Stunde auf dem Winterſtillſtande gehen müſſe. Es iſt ſchon genug, ſo man nur zween von dieſen Puncten hat, um die Linien zu ziehen; Die 22te Stunde gehet durch die Puncten von 6. Uhr des Abends in dem Sommertropico, von 4. Uhr auf der Aequinoctiallinie, und von 2. Uhr auf dem Wintertropico. So man nun ferner alſo fortfähret, wird man finden, daß die 18te Stunde durch die Puncten der 12ten Aequinoctial- Stunde gehe, daß nemlich, in währenden Aequinoctiis um die 18te Stunde Mittag ſeye, an ſtatt daß in dem Sommerſolſtitio um die 16te Stunde und in dem Winterſolſtitio um die 20te der Mittag an denen Oertern iſt, die 49. Grad zu ihrer Breite haben, gleichwie dieſes aus den hiebey folgenden Tabellen erhellet. Tabelle, um die Babyloniſche und Italiäniſche Stunden zu finden. Babyloniſche Stunden. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. Gehen durch ♋ 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. in dem Bogen ♈ durch 7. 8. 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. von ♑ 9. 10. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. Italiäniſche Stunden. 23. 22. 21. 20. 19. 18. 17. 16. 15. 14. 13. 12. 11. 10. 9. 8. Gehen durch ♋ 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. in dem Bogen ♈ durch 5. 4. 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. vor ♑ 3. 2. 1. 12. 11. 10. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/393
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/393>, abgerufen am 21.11.2024.