Von der Zubereitung und dem Gebrauche der In- strumenten, welche zur Schiffahrt dienen.
Das erste Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche des See- compasses.
Die erste Figur stellet eine Rose von einem Compaß vor, welche die Schiffleute auch Compas de Route nennen. Ihr äusserer Rand stellet den Horizont der Welt vor; solcher wird zuweilen in 360. Grade eingetheilet, zum öftesten aber ist er nur in 32. gleiche Theile ge- theilet, gleichwie derjenige allhier vor die 32. Gegenden der Winde getheilet lst, davon die vier vornehmste, welche die Hauptwinde genennet werden, einander winkelrecht durchschneiden, nemlich Nord oder Mitternacht der durch eine Lille angedeutet wird, Sud oder Mittag, der gegen denselben gerad über stehet, Ost oder Morgen, West oder Abend. So man nun ferner ein jedes von diesen Raumen in zween gleiche Theile theilet, hat man die acht Rhombos der Winde, und so man wiederum einen jeden Naum in zween theilet, hat man die acht halbe Rhombos, und so man noch einmal jeden von diesen 8. Theilen in 2. gleiche Theile theilet, hat man 16. Quart oder Vier- tel der Winde. Oie vier Seitenrhombi überkommen ihre Namen von den vornehmsten, indeme ein jeder vor seinen Namen die zween Namen derje- nigen, die ihnen am nächsten sind, annimmt, also wird der Rhombus, der mitten zwischen Nord und Ost lieget, Nordost genennet, derjenige, so zwi- schen Süd und Ost lieget, Südost, derjenige, so zwischen Süd und West stehet, Südwest, und dann der zwischen Nord und West, Nordwest betitelt.
Tabula XIX. Fig. I.
Es überkommet gleichfalls ein jeder von den 8. halben Windrhom- bis den Namen der zween Rhomborum, die ihme am nächsten sind, also wird derjenige, der zwischen Nord und Nordost stehet, Nord Nord- ost, derjenige zwischen Ost und Nordost, Ostnordost, und derjenige zwischen Ost und Südost, Ost Südost genennet, und so weiters.
Endlich hat ein jegliches Quart oder Viertel der Winde seinen Na- men von den Rhombis oder halben Rhombis, die jenem am nächsten sind, da man das Wort Quart oder . nach dem Namen des Rombi, der der
Das ſiebende Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der In- ſtrumenten, welche zur Schiffahrt dienen.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche des See- compaſſes.
Die erſte Figur ſtellet eine Roſe von einem Compaß vor, welche die Schiffleute auch Compas de Route nennen. Ihr äuſſerer Rand ſtellet den Horizont der Welt vor; ſolcher wird zuweilen in 360. Grade eingetheilet, zum öfteſten aber iſt er nur in 32. gleiche Theile ge- theilet, gleichwie derjenige allhier vor die 32. Gegenden der Winde getheilet lſt, davon die vier vornehmſte, welche die Hauptwinde genennet werden, einander winkelrecht durchſchneiden, nemlich Nord oder Mitternacht der durch eine Lille angedeutet wird, Sud oder Mittag, der gegen denſelben gerad über ſtehet, Oſt oder Morgen, Weſt oder Abend. So man nun ferner ein jedes von dieſen Raumen in zween gleiche Theile theilet, hat man die acht Rhombos der Winde, und ſo man wiederum einen jeden Naum in zween theilet, hat man die acht halbe Rhombos, und ſo man noch einmal jeden von dieſen 8. Theilen in 2. gleiche Theile theilet, hat man 16. Quart oder Vier- tel der Winde. Oie vier Seitenrhombi überkommen ihre Namen von den vornehmſten, indeme ein jeder vor ſeinen Namen die zween Namen derje- nigen, die ihnen am nächſten ſind, annimmt, alſo wird der Rhombus, der mitten zwiſchen Nord und Oſt lieget, Nordoſt genennet, derjenige, ſo zwi- ſchen Süd und Oſt lieget, Südoſt, derjenige, ſo zwiſchen Süd und Weſt ſtehet, Südweſt, und dann der zwiſchen Nord und Weſt, Nordweſt betitelt.
Tabula XIX. Fig. I.
Es überkommet gleichfalls ein jeder von den 8. halben Windrhom- bis den Namen der zween Rhomborum, die ihme am nächſten ſind, alſo wird derjenige, der zwiſchen Nord und Nordoſt ſtehet, Nord Nord- oſt, derjenige zwiſchen Oſt und Nordoſt, Oſtnordoſt, und derjenige zwiſchen Oſt und Südoſt, Oſt Südoſt genennet, und ſo weiters.
Endlich hat ein jegliches Quart oder Viertel der Winde ſeinen Na- men von den Rhombis oder halben Rhombis, die jenem am nächſten ſind, da man das Wort Quart oder . nach dem Namen des Rombi, der der
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Das ſiebende Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der In-
ſtrumenten, welche zur Schiffahrt dienen.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche des See-
compaſſes.
Die erſte Figur ſtellet eine Roſe von einem Compaß vor, welche die
Schiffleute auch Compas de Route nennen. Ihr äuſſerer Rand
ſtellet den Horizont der Welt vor; ſolcher wird zuweilen in 360.
Grade eingetheilet, zum öfteſten aber iſt er nur in 32. gleiche Theile ge-
theilet, gleichwie derjenige allhier vor die 32. Gegenden der Winde getheilet
lſt, davon die vier vornehmſte, welche die Hauptwinde genennet werden,
einander winkelrecht durchſchneiden, nemlich Nord oder Mitternacht der
durch eine Lille angedeutet wird, Sud oder Mittag, der gegen denſelben
gerad über ſtehet, Oſt oder Morgen, Weſt oder Abend. So man nun
ferner ein jedes von dieſen Raumen in zween gleiche Theile theilet, hat man die
acht Rhombos der Winde, und ſo man wiederum einen jeden Naum in zween
theilet, hat man die acht halbe Rhombos, und ſo man noch einmal jeden von
dieſen 8. Theilen in 2. gleiche Theile theilet, hat man 16. Quart oder Vier-
tel der Winde. Oie vier Seitenrhombi überkommen ihre Namen von
den vornehmſten, indeme ein jeder vor ſeinen Namen die zween Namen derje-
nigen, die ihnen am nächſten ſind, annimmt, alſo wird der Rhombus, der
mitten zwiſchen Nord und Oſt lieget, Nordoſt genennet, derjenige, ſo zwi-
ſchen Süd und Oſt lieget, Südoſt, derjenige, ſo zwiſchen Süd und Weſt
ſtehet, Südweſt, und dann der zwiſchen Nord und Weſt, Nordweſt
betitelt.
Es überkommet gleichfalls ein jeder von den 8. halben Windrhom-
bis den Namen der zween Rhomborum, die ihme am nächſten ſind, alſo
wird derjenige, der zwiſchen Nord und Nordoſt ſtehet, Nord Nord-
oſt, derjenige zwiſchen Oſt und Nordoſt, Oſtnordoſt, und derjenige
zwiſchen Oſt und Südoſt, Oſt Südoſt genennet, und ſo weiters.
Endlich hat ein jegliches Quart oder Viertel der Winde ſeinen Na-
men von den Rhombis oder halben Rhombis, die jenem am nächſten ſind,
da man das Wort Quart oder [FORMEL]. nach dem Namen des Rombi, der der
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/313>, abgerufen am 23.11.2024.
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