Beschreibung einer zu astronomischen Observatio- nen dienlichen Perpendikeluhr, die Secunden zeiget, und mit einem Gegenwicht versehen ist.
Die beygefügte Figur giebt die Structur einer Secundenuhr mit ei- nem Perpendikel dar, in dieser sind A A und B B die zween Bö- den, die ungefehr einen halben Shuh lang, und 2 . Zoll breit sind; diese Böden haben an ihren vier Ecken 4. gedrehte Pfeiler, bey wel- chen jene um 1 . Zoll von einander stehen. Solche Böden dienen dazu, daß sie die Axe der Haupträder vest halten: Das erste von diesen Rä- dern, welches das unterste und mit C bezeichnet ist, hat 80. Zähne: An dem Wellbaum dieses Rades ist eine kleine Walze angerichtet, die mit eisernen Spitzen bey D D versehen, um die Saiten zu halten, an der die Gewichter, nach der Anweisung, davon wir in dem nachfolgenden han- deln werden, hangen. Das bemeldete Rad bey C, oder das sonsten so genannte Walzenrad, gehet mit Beyhülfe des Gewichtes herum und grei- fet zugleich in das Getrieb E, das aus 8. Triebstecken bestehet, dann auch das Mittelrad bey F, das an der Axe dieses Getriebes befindlich ist, mit in eine Bewegung bringet.
Tab. VIII. b. Fig. 1.
Das Rad bey F hat 48. Zähne, und greifet in ein anderes Getrieb bey G von 8. Triebstecken, dessen Axe das Rad H träget, dieses Rad hat eben so viel Zähne als das vorhergehende bey F, nemlich 48.; dieses ist nicht wie die andere formiret, sondern es hat die Figur einer Krone; (dahero es auch das Cronrad genennet wird) die Zähne diefes letztbemeldeten Rades grei- fen in ein Getrieb bey I, dessen Axe, so bleyrecht stehet, das Steigrad in K träget; dieses Getrieb bey I hat 24. Triebstecken, und das Steigrad K hat 15. Zähne, die wie die Zähne von einer Säge gemacht sind; über dieses Rad hin, gehet überzwerg eine Spindel, die bey L und M zween Spindel- lappen hat, und von dreyen Zapfen, N, Q. P. gehalten wird; diese Zapfen stehen an dem Boden B B vest. Es ist zu merken, daß an denen Zapfen N Q der untere Theil von Q, der gesehen werden kann, in einer zimlichen Oefnung durchgebohret seye, durch welche man die Axe LM gehen lassen muß Dieser Theil bey Q, welcher an dem untern Theil des Zapfens N fest angemacht ist, hat
[Abbildung]
Das fünfte Capitel.
Beſchreibung einer zu aſtronomiſchen Obſervatio- nen dienlichen Perpendikeluhr, die Secunden zeiget, und mit einem Gegenwicht verſehen iſt.
Die beygefügte Figur giebt die Structur einer Secundenuhr mit ei- nem Perpendikel dar, in dieſer ſind A A und B B die zween Bö- den, die ungefehr einen halben Shuh lang, und 2 . Zoll breit ſind; dieſe Böden haben an ihren vier Ecken 4. gedrehte Pfeiler, bey wel- chen jene um 1 . Zoll von einander ſtehen. Solche Böden dienen dazu, daß ſie die Axe der Haupträder veſt halten: Das erſte von dieſen Rä- dern, welches das unterſte und mit C bezeichnet iſt, hat 80. Zähne: An dem Wellbaum dieſes Rades iſt eine kleine Walze angerichtet, die mit eiſernen Spitzen bey D D verſehen, um die Saiten zu halten, an der die Gewichter, nach der Anweiſung, davon wir in dem nachfolgenden han- deln werden, hangen. Das bemeldete Rad bey C, oder das ſonſten ſo genannte Walzenrad, gehet mit Beyhülfe des Gewichtes herum und grei- fet zugleich in das Getrieb E, das aus 8. Triebſtecken beſtehet, dann auch das Mittelrad bey F, das an der Axe dieſes Getriebes befindlich iſt, mit in eine Bewegung bringet.
Tab. VIII. b. Fig. 1.
Das Rad bey F hat 48. Zähne, und greifet in ein anderes Getrieb bey G von 8. Triebſtecken, deſſen Axe das Rad H träget, dieſes Rad hat eben ſo viel Zähne als das vorhergehende bey F, nemlich 48.; dieſes iſt nicht wie die andere formiret, ſondern es hat die Figur einer Krone; (dahero es auch das Cronrad genennet wird) die Zähne diefes letztbemeldeten Rades grei- fen in ein Getrieb bey I, deſſen Axe, ſo bleyrecht ſtehet, das Steigrad in K träget; dieſes Getrieb bey I hat 24. Triebſtecken, und das Steigrad K hat 15. Zähne, die wie die Zähne von einer Säge gemacht ſind; über dieſes Rad hin, gehet überzwerg eine Spindel, die bey L und M zween Spindel- lappen hat, und von dreyen Zapfen, N, Q. P. gehalten wird; dieſe Zapfen ſtehen an dem Boden B B veſt. Es iſt zu merken, daß an denen Zapfen N Q der untere Theil von Q, der geſehen werden kann, in einer zimlichen Oefnung durchgebohret ſeye, durch welche man die Axe LM gehen laſſen muß Dieſer Theil bey Q, welcher an dem untern Theil des Zapfens N feſt angemacht iſt, hat
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Das fünfte Capitel.
Beſchreibung einer zu aſtronomiſchen Obſervatio-
nen dienlichen Perpendikeluhr, die Secunden zeiget,
und mit einem Gegenwicht verſehen
iſt.
Die beygefügte Figur giebt die Structur einer Secundenuhr mit ei-
nem Perpendikel dar, in dieſer ſind A A und B B die zween Bö-
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chen jene um 1 [FORMEL]. Zoll von einander ſtehen. Solche Böden dienen dazu,
daß ſie die Axe der Haupträder veſt halten: Das erſte von dieſen Rä-
dern, welches das unterſte und mit C bezeichnet iſt, hat 80. Zähne: An
dem Wellbaum dieſes Rades iſt eine kleine Walze angerichtet, die mit
eiſernen Spitzen bey D D verſehen, um die Saiten zu halten, an der die
Gewichter, nach der Anweiſung, davon wir in dem nachfolgenden han-
deln werden, hangen. Das bemeldete Rad bey C, oder das ſonſten ſo
genannte Walzenrad, gehet mit Beyhülfe des Gewichtes herum und grei-
fet zugleich in das Getrieb E, das aus 8. Triebſtecken beſtehet, dann auch
das Mittelrad bey F, das an der Axe dieſes Getriebes befindlich iſt, mit in
eine Bewegung bringet.
Das Rad bey F hat 48. Zähne, und greifet in ein anderes Getrieb bey
G von 8. Triebſtecken, deſſen Axe das Rad H träget, dieſes Rad hat eben
ſo viel Zähne als das vorhergehende bey F, nemlich 48.; dieſes iſt nicht wie
die andere formiret, ſondern es hat die Figur einer Krone; (dahero es auch
das Cronrad genennet wird) die Zähne diefes letztbemeldeten Rades grei-
fen in ein Getrieb bey I, deſſen Axe, ſo bleyrecht ſtehet, das Steigrad in
K träget; dieſes Getrieb bey I hat 24. Triebſtecken, und das Steigrad K
hat 15. Zähne, die wie die Zähne von einer Säge gemacht ſind; über dieſes
Rad hin, gehet überzwerg eine Spindel, die bey L und M zween Spindel-
lappen hat, und von dreyen Zapfen, N, Q. P. gehalten wird; dieſe Zapfen
ſtehen an dem Boden B B veſt. Es iſt zu merken, daß an denen Zapfen N Q
der untere Theil von Q, der geſehen werden kann, in einer zimlichen Oefnung
durchgebohret ſeye, durch welche man die Axe LM gehen laſſen muß Dieſer Theil
bey Q, welcher an dem untern Theil des Zapfens N feſt angemacht iſt, hat
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/307>, abgerufen am 30.12.2024.
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