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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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In der Mitte der obern Scheibe hat man die Epochen angesetzet,
welche den Anfang der Mondslahre in Ansehung der Sonnenjahre nach
dem gregorianischen Calender auf den pariser Meridian andeuten. Der
Anfang des ersten Jahrs, dessen Zeichen O seyn muß, und mit der Einthei-
lung 179. correspondiren, hat sich zu Paris den 29. Februari um 14 . Uhr
Anno 1680. ereignet. Das Ende des ersten Mondjahrs, welches der An-
fang des zweyten ist, correspondiret mit der bemerkten Eintheilung 1., sol-
ches ereignet sich zu Paris Anno 1681. den 17. Februari um 23 . Stund,
da man, gleichwie wir gesagt haben, 24. Stund aneinander von einer Mit-
ternacht zur andern rechnet.

Aus Besorgung, daß etwann ein Fehler in Zehlung der Randeinthei-
lungen von der zwoten Scheibe mit denen Epochen der Mondsjahre, die mit
jener correspondiren, sich finden mögte, haben wir eben dieselbe Zahlen einer
und der andern beygefüget.

Wir haben die Epochen nacheinander von allen Mondsjahren von dem
Jahre 1700. biß auf das Jahr 1750. angedeutet, damit der Gebrauch dieses
Maschinen desto leichter würde, und ein jedes von besagten Monds-und Son-
nenjahren miteinander überein treffen mögte. Was die andere Jahre un-
sers Cycli von 179. Jahren angehet, ist es gar nicht schwer, solchen complet
zu machen, indeme man nur 354. Täge, 8. Stunden und 48 . Minuten vor
jedes Mondsjahr dazu addiret.

Die bewegliche Regel, welche sich aus dem Mittelpuncte des Instru-
ments biß an den Rand der grösten Schcibe erstrecket, ist dienlich die Einthei-
lungen einer Schcibe mit derjenigen der zwoen andern zu vergleichen; So
man diese Maschine an eine Uhr richtet, wird ein perfectes in allen seinen
Theilen vollkommenes Instrument zu haben seyn.

Die Tabell der Epochen, die auf den pariser Meridian gerichtet ist,
wird sich leicht auf andere Meridiane reduciren lassen, wann man nemlich vor
die Oerter, die weiter als die Stadt Paris Ostwärts oder gegen Morgen
liegen, die Zeit der Meridianunterschiede adoiret, und im Gegentheil vor die,
welche weiter gegen Abend sich befinden, subtrahiret.

Die Tabell der Epochen kann gar füglich mitten in die obere Scheibe
hinein gesetzt werden, damit man selbige mit dieser Machine sehen könne.

Wie man die Eintheilungen auf diesen Scheiben
machen soll.

Der Zirkel der grösten Scheibe ist also getheilet, daß 368. Grad, 2.
Minuten, 42. Secunden, 354. Täge und etwas wenigers als 9. Stun-
den in sich begreifen, woraus folget, daß dieser Zirkel 346. Tag, 15. Stun-
den in sich fassen müsse, welche Stunden man ohne merklichen Fehler

In der Mitte der obern Scheibe hat man die Epochen angeſetzet,
welche den Anfang der Mondslahre in Anſehung der Sonnenjahre nach
dem gregorianiſchen Calender auf den pariſer Meridian andeuten. Der
Anfang des erſten Jahrs, deſſen Zeichen O ſeyn muß, und mit der Einthei-
lung 179. correſpondiren, hat ſich zu Paris den 29. Februari um 14 . Uhr
Anno 1680. ereignet. Das Ende des erſten Mondjahrs, welches der An-
fang des zweyten iſt, correſpondiret mit der bemerkten Eintheilung 1., ſol-
ches ereignet ſich zu Paris Anno 1681. den 17. Februari um 23 . Stund,
da man, gleichwie wir geſagt haben, 24. Stund aneinander von einer Mit-
ternacht zur andern rechnet.

Aus Beſorgung, daß etwann ein Fehler in Zehlung der Randeinthei-
lungen von der zwoten Scheibe mit denen Epochen der Mondsjahre, die mit
jener correſpondiren, ſich finden mögte, haben wir eben dieſelbe Zahlen einer
und der andern beygefüget.

Wir haben die Epochen nacheinander von allen Mondsjahren von dem
Jahre 1700. biß auf das Jahr 1750. angedeutet, damit der Gebrauch dieſes
Maſchinen deſto leichter würde, und ein jedes von beſagten Monds-und Son-
nenjahren miteinander überein treffen mögte. Was die andere Jahre un-
ſers Cycli von 179. Jahren angehet, iſt es gar nicht ſchwer, ſolchen complet
zu machen, indeme man nur 354. Täge, 8. Stunden und 48 . Minuten vor
jedes Mondsjahr dazu addiret.

Die bewegliche Regel, welche ſich aus dem Mittelpuncte des Inſtru-
ments biß an den Rand der gröſten Schcibe erſtrecket, iſt dienlich die Einthei-
lungen einer Schcibe mit derjenigen der zwoen andern zu vergleichen; So
man dieſe Maſchine an eine Uhr richtet, wird ein perfectes in allen ſeinen
Theilen vollkommenes Inſtrument zu haben ſeyn.

Die Tabell der Epochen, die auf den pariſer Meridian gerichtet iſt,
wird ſich leicht auf andere Meridiane reduciren laſſen, wann man nemlich vor
die Oerter, die weiter als die Stadt Paris Oſtwärts oder gegen Morgen
liegen, die Zeit der Meridianunterſchiede adoiret, und im Gegentheil vor die,
welche weiter gegen Abend ſich befinden, ſubtrahiret.

Die Tabell der Epochen kann gar füglich mitten in die obere Scheibe
hinein geſetzt werden, damit man ſelbige mit dieſer Machine ſehen könne.

Wie man die Eintheilungen auf dieſen Scheiben
machen ſoll.

Der Zirkel der gröſten Scheibe iſt alſo getheilet, daß 368. Grad, 2.
Minuten, 42. Secunden, 354. Täge und etwas wenigers als 9. Stun-
den in ſich begreifen, woraus folget, daß dieſer Zirkel 346. Tag, 15. Stun-
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[279/0301] In der Mitte der obern Scheibe hat man die Epochen angeſetzet, welche den Anfang der Mondslahre in Anſehung der Sonnenjahre nach dem gregorianiſchen Calender auf den pariſer Meridian andeuten. Der Anfang des erſten Jahrs, deſſen Zeichen O ſeyn muß, und mit der Einthei- lung 179. correſpondiren, hat ſich zu Paris den 29. Februari um 14 [FORMEL]. Uhr Anno 1680. ereignet. Das Ende des erſten Mondjahrs, welches der An- fang des zweyten iſt, correſpondiret mit der bemerkten Eintheilung 1., ſol- ches ereignet ſich zu Paris Anno 1681. den 17. Februari um 23 [FORMEL]. Stund, da man, gleichwie wir geſagt haben, 24. Stund aneinander von einer Mit- ternacht zur andern rechnet. Aus Beſorgung, daß etwann ein Fehler in Zehlung der Randeinthei- lungen von der zwoten Scheibe mit denen Epochen der Mondsjahre, die mit jener correſpondiren, ſich finden mögte, haben wir eben dieſelbe Zahlen einer und der andern beygefüget. Wir haben die Epochen nacheinander von allen Mondsjahren von dem Jahre 1700. biß auf das Jahr 1750. angedeutet, damit der Gebrauch dieſes Maſchinen deſto leichter würde, und ein jedes von beſagten Monds-und Son- nenjahren miteinander überein treffen mögte. Was die andere Jahre un- ſers Cycli von 179. Jahren angehet, iſt es gar nicht ſchwer, ſolchen complet zu machen, indeme man nur 354. Täge, 8. Stunden und 48 [FORMEL]. Minuten vor jedes Mondsjahr dazu addiret. Die bewegliche Regel, welche ſich aus dem Mittelpuncte des Inſtru- ments biß an den Rand der gröſten Schcibe erſtrecket, iſt dienlich die Einthei- lungen einer Schcibe mit derjenigen der zwoen andern zu vergleichen; So man dieſe Maſchine an eine Uhr richtet, wird ein perfectes in allen ſeinen Theilen vollkommenes Inſtrument zu haben ſeyn. Die Tabell der Epochen, die auf den pariſer Meridian gerichtet iſt, wird ſich leicht auf andere Meridiane reduciren laſſen, wann man nemlich vor die Oerter, die weiter als die Stadt Paris Oſtwärts oder gegen Morgen liegen, die Zeit der Meridianunterſchiede adoiret, und im Gegentheil vor die, welche weiter gegen Abend ſich befinden, ſubtrahiret. Die Tabell der Epochen kann gar füglich mitten in die obere Scheibe hinein geſetzt werden, damit man ſelbige mit dieſer Machine ſehen könne. Wie man die Eintheilungen auf dieſen Scheiben machen ſoll. Der Zirkel der gröſten Scheibe iſt alſo getheilet, daß 368. Grad, 2. Minuten, 42. Secunden, 354. Täge und etwas wenigers als 9. Stun- den in ſich begreifen, woraus folget, daß dieſer Zirkel 346. Tag, 15. Stun- den in ſich faſſen müſſe, welche Stunden man ohne merklichen Fehler

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/301>, abgerufen am 21.11.2024.