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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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Füsse aufbeyden Seiten heraus nehmen, und dagegen krumme hinein thun
lassen, womit man die Dicke der Kugeln nehmen, und diese auf die Regel
des Calibers tragen kann, damit man die Schwere davon erfahren könne.
Wann man aber den Caliber der Stücke wissen will, nimmt man die krumme
Füsse heraus, und setzet gerade hinein, mit welchen man die Durchmessere
der Mündungen von den Stücken abmißt, und selbige hernach auf die Linie
des Calibers vor die Stücke träget, der auch auf der Regel angedeutet ist, und
also wird man hierdurch die Schwere einer Kugel, die zu einem Stuck oder
zu einer Canon tauglich ist, erfahren können.

Tab. XVI.
Fig. C.
Von der Zubereitung eines Instruments, um die Cano-
nen und Mörser zu richren.

Dieses Instrument bestehet aus einem dreyeckigten küpffern Stuck, in
der Höhe von ungefehr 4. Zollen, allwo untenher ein Stuck von einem Zir-
kel ist, das in 45. Grad eingetheilet worden, indeme diese Zahl schon genug
ist, um eine Canon mit völliger Gewalt loßzubrennen, und der Kugel den wei-
testen Schuß zu geben, gleichwie wir bald erkloren werden. Im Mittel-
punct dieses Octantens ist ein Stuck von Kupfer mit einer Schraube ange-
schraubet, um solches anzuziehen, und giebet man besagten Stuck eine freye
Bewegung, nachdeme es die Nothwendigkeit erfordert.

Tab. XVI.
Fig. D.

Dieses ist unten mit etwas Schweres versehen, daß es an statt ei-
nes Senckbleyes diene, es ist am Ende zugespitzet, damit man die ver-
schiedene Erhöhungen der Canonen an den Graden bemerken könne. Es ist
auch eine Gattung von einem Fuß aus Kupfer unten daran, den man auf die
Canonen und Mörser aufstellet, also daß das ganze Instrument, wann das
Stück horizontal gerichtet wird, perpendicular stehe.

Sein Gebrauch ist gar leicht, denn man darf nur den Fuß auf das
Stuck, das man erhöhet, stellen, also daß die Spitze des Senckbleyes auf
den behörigen Grad falle, welches man ein Stuck richten heisset.

Von der Bleywaag zum Stückrichten.

Das Instrument bey E wird eine Bleywaag genennet; wir ha-
ben aber deren Zubereitung schon oben, als von der Bleywaag und dem
Winkelmaaß gehandelt worden, gezeiget; Wann man sich nun solcher
zum Stuckrichten bedienen will, theilet man das Zwerchstück, das je-
ne in geraden Winkeln halten muß, in 90. Grad, oder vielmehr in zweymal
45. deren Anfang von der Mitte ausgerechnet wird. Der Faden der das
Bley träget, ist im Mittelpunct dieser Eintheilung vest angemacht. Die beyden
Ende der Schenkel dieses Instruments sind ausgeschnitten, also daß das

Füſſe aufbeyden Seiten heraus nehmen, und dagegen krumme hinein thun
laſſen, womit man die Dicke der Kugeln nehmen, und dieſe auf die Regel
des Calibers tragen kann, damit man die Schwere davon erfahren könne.
Wann man aber den Caliber der Stücke wiſſen will, nimmt man die krumme
Füſſe heraus, und ſetzet gerade hinein, mit welchen man die Durchmeſſere
der Mündungen von den Stücken abmißt, und ſelbige hernach auf die Linie
des Calibers vor die Stücke träget, der auch auf der Regel angedeutet iſt, und
alſo wird man hierdurch die Schwere einer Kugel, die zu einem Stuck oder
zu einer Canon tauglich iſt, erfahren können.

Tab. XVI.
Fig. C.
Von der Zubereitung eines Inſtruments, um die Cano-
nen und Mörſer zu richren.

Dieſes Inſtrument beſtehet aus einem dreyeckigten küpffern Stuck, in
der Höhe von ungefehr 4. Zollen, allwo untenher ein Stuck von einem Zir-
kel iſt, das in 45. Grad eingetheilet worden, indeme dieſe Zahl ſchon genug
iſt, um eine Canon mit völliger Gewalt loßzubrennen, und der Kugel den wei-
teſten Schuß zu geben, gleichwie wir bald erklôren werden. Im Mittel-
punct dieſes Octantens iſt ein Stuck von Kupfer mit einer Schraube ange-
ſchraubet, um ſolches anzuziehen, und giebet man beſagten Stuck eine freye
Bewegung, nachdeme es die Nothwendigkeit erfordert.

Tab. XVI.
Fig. D.

Dieſes iſt unten mit etwas Schweres verſehen, daß es an ſtatt ei-
nes Senckbleyes diene, es iſt am Ende zugeſpitzet, damit man die ver-
ſchiedene Erhöhungen der Canonen an den Graden bemerken könne. Es iſt
auch eine Gattung von einem Fuß aus Kupfer unten daran, den man auf die
Canonen und Mörſer aufſtellet, alſo daß das ganze Inſtrument, wann das
Stück horizontal gerichtet wird, perpendicular ſtehe.

Sein Gebrauch iſt gar leicht, denn man darf nur den Fuß auf das
Stuck, das man erhöhet, ſtellen, alſo daß die Spitze des Senckbleyes auf
den behörigen Grad falle, welches man ein Stuck richten heiſſet.

Von der Bleywaag zum Stückrichten.

Das Inſtrument bey E wird eine Bleywaag genennet; wir ha-
ben aber deren Zubereitung ſchon oben, als von der Bleywaag und dem
Winkelmaaß gehandelt worden, gezeiget; Wann man ſich nun ſolcher
zum Stuckrichten bedienen will, theilet man das Zwerchſtück, das je-
ne in geraden Winkeln halten muß, in 90. Grad, oder vielmehr in zweymal
45. deren Anfang von der Mitte ausgerechnet wird. Der Faden der das
Bley träget, iſt im Mittelpunct dieſer Eintheilung veſt angemacht. Die beyden
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[224/0246] Füſſe aufbeyden Seiten heraus nehmen, und dagegen krumme hinein thun laſſen, womit man die Dicke der Kugeln nehmen, und dieſe auf die Regel des Calibers tragen kann, damit man die Schwere davon erfahren könne. Wann man aber den Caliber der Stücke wiſſen will, nimmt man die krumme Füſſe heraus, und ſetzet gerade hinein, mit welchen man die Durchmeſſere der Mündungen von den Stücken abmißt, und ſelbige hernach auf die Linie des Calibers vor die Stücke träget, der auch auf der Regel angedeutet iſt, und alſo wird man hierdurch die Schwere einer Kugel, die zu einem Stuck oder zu einer Canon tauglich iſt, erfahren können. Von der Zubereitung eines Inſtruments, um die Cano- nen und Mörſer zu richren. Dieſes Inſtrument beſtehet aus einem dreyeckigten küpffern Stuck, in der Höhe von ungefehr 4. Zollen, allwo untenher ein Stuck von einem Zir- kel iſt, das in 45. Grad eingetheilet worden, indeme dieſe Zahl ſchon genug iſt, um eine Canon mit völliger Gewalt loßzubrennen, und der Kugel den wei- teſten Schuß zu geben, gleichwie wir bald erklôren werden. Im Mittel- punct dieſes Octantens iſt ein Stuck von Kupfer mit einer Schraube ange- ſchraubet, um ſolches anzuziehen, und giebet man beſagten Stuck eine freye Bewegung, nachdeme es die Nothwendigkeit erfordert. Dieſes iſt unten mit etwas Schweres verſehen, daß es an ſtatt ei- nes Senckbleyes diene, es iſt am Ende zugeſpitzet, damit man die ver- ſchiedene Erhöhungen der Canonen an den Graden bemerken könne. Es iſt auch eine Gattung von einem Fuß aus Kupfer unten daran, den man auf die Canonen und Mörſer aufſtellet, alſo daß das ganze Inſtrument, wann das Stück horizontal gerichtet wird, perpendicular ſtehe. Sein Gebrauch iſt gar leicht, denn man darf nur den Fuß auf das Stuck, das man erhöhet, ſtellen, alſo daß die Spitze des Senckbleyes auf den behörigen Grad falle, welches man ein Stuck richten heiſſet. Von der Bleywaag zum Stückrichten. Das Inſtrument bey E wird eine Bleywaag genennet; wir ha- ben aber deren Zubereitung ſchon oben, als von der Bleywaag und dem Winkelmaaß gehandelt worden, gezeiget; Wann man ſich nun ſolcher zum Stuckrichten bedienen will, theilet man das Zwerchſtück, das je- ne in geraden Winkeln halten muß, in 90. Grad, oder vielmehr in zweymal 45. deren Anfang von der Mitte ausgerechnet wird. Der Faden der das Bley träget, iſt im Mittelpunct dieſer Eintheilung veſt angemacht. Die beyden Ende der Schenkel dieſes Inſtruments ſind ausgeſchnitten, alſo daß das

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/246>, abgerufen am 21.12.2024.