Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterschied- licher Wasserwagen zu den Wasserleitungen, wie auch der Instrumenten, die zur Artillerie gehören.
Das erste Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterschiedlicher Wasserwagen. Zubereitung einer Wasserwage, die mit Wasser gemacht ist.
Das erste unter diesen Instrumenten ist eine Wasserwag mit Was- ser; Diese bestehet aus einem runden Rohr von Kupfer oder ei- ner andern Materie, in der Länge von dreyen Schuhen ungefehr, und 12. biß 15. Linien im Durchmesser. Dieses ist an beyden Enden wie ein Winkelmaaß umgebogen, um darein zwey gläserne Röhren von 3. biß 4 Zoll lang zu stellen, die man mit Wachs oder Mastix vest anmachet, un- ten daran ist eine Hülse in der Mitte angerichtet, damit solche auf ein Sta- tiv gestellet werden kann.
Tab. XV.Fig. A.
Man giesset gemein oder gefärbtes Wasser bey einem Ende hinein, biß es genug ist, daß es in den beyden gläsernen Röhren könne gesehen werden.
Obwohlen diese Wasserwag sehr simpel ist, so ist sie doch sehr be- quem die mittelmässigen Weiten zu nivelliren, oder nach der Wasser- wag zu eraminiren. Diese Wasserwag ist darauf gegründet, daß sich das Wasser von sich selbsten wasserpaß richtet; ist es also nicht nöthig, daß solches gleichweit von den Enden der zwoen gläsernen Röhren ent- fernet seye, indeme sich solches schon allezeit von gleicher Höhe in Ansehung des Erdcentri geben wird.
Die Wasserwag mit Lust bey B ist ein gläsernes Rohr, das hübsch gerad und in gleicher Dicke und Breite durch und durch ist.
Fig. B.
Von diesen werden einige von unterschiedlicher Länge und Dicke nach Proportion gemacht; man füllet oder thut darein ein wenig von Brand- wein, oder einer andern flüssigen Materie, welche von der Kälte nicht zu- sammen gefrieret. Die Ende von dergleichen Rohr gehen spitzig zu, und
Fünftes Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied- licher Waſſerwagen zu den Waſſerleitungen, wie auch der Inſtrumenten, die zur Artillerie gehören.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchiedlicher Waſſerwagen. Zubereitung einer Waſſerwage, die mit Waſſer gemacht iſt.
Das erſte unter dieſen Inſtrumenten iſt eine Waſſerwag mit Waſ- ſer; Dieſe beſtehet aus einem runden Rohr von Kupfer oder ei- ner andern Materie, in der Länge von dreyen Schuhen ungefehr, und 12. biß 15. Linien im Durchmeſſer. Dieſes iſt an beyden Enden wie ein Winkelmaaß umgebogen, um darein zwey gläſerne Röhren von 3. biß 4 Zoll lang zu ſtellen, die man mit Wachs oder Maſtix veſt anmachet, un- ten daran iſt eine Hülſe in der Mitte angerichtet, damit ſolche auf ein Sta- tiv geſtellet werden kann.
Tab. XV.Fig. A.
Man gieſſet gemein oder gefärbtes Waſſer bey einem Ende hinein, biß es genug iſt, daß es in den beyden gläſernen Röhren könne geſehen werden.
Obwohlen dieſe Waſſerwag ſehr ſimpel iſt, ſo iſt ſie doch ſehr be- quem die mittelmäſſigen Weiten zu nivelliren, oder nach der Waſſer- wag zu eraminiren. Dieſe Waſſerwag iſt darauf gegründet, daß ſich das Waſſer von ſich ſelbſten waſſerpaß richtet; iſt es alſo nicht nöthig, daß ſolches gleichweit von den Enden der zwoen gläſernen Röhren ent- fernet ſeye, indeme ſich ſolches ſchon allezeit von gleicher Höhe in Anſehung des Erdcentri geben wird.
Die Waſſerwag mit Luſt bey B iſt ein gläſernes Rohr, das hübſch gerad und in gleicher Dicke und Breite durch und durch iſt.
Fig. B.
Von dieſen werden einige von unterſchiedlicher Länge und Dicke nach Proportion gemacht; man füllet oder thut darein ein wenig von Brand- wein, oder einer andern flüſſigen Materie, welche von der Kälte nicht zu- ſammen gefrieret. Die Ende von dergleichen Rohr gehen ſpitzig zu, und
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Fünftes Buch.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied-
licher Waſſerwagen zu den Waſſerleitungen, wie auch der
Inſtrumenten, die zur Artillerie gehören.
Das erſte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchiedlicher
Waſſerwagen.
Zubereitung einer Waſſerwage, die mit Waſſer
gemacht iſt.
Das erſte unter dieſen Inſtrumenten iſt eine Waſſerwag mit Waſ-
ſer; Dieſe beſtehet aus einem runden Rohr von Kupfer oder ei-
ner andern Materie, in der Länge von dreyen Schuhen ungefehr,
und 12. biß 15. Linien im Durchmeſſer. Dieſes iſt an beyden Enden wie
ein Winkelmaaß umgebogen, um darein zwey gläſerne Röhren von 3. biß
4 Zoll lang zu ſtellen, die man mit Wachs oder Maſtix veſt anmachet, un-
ten daran iſt eine Hülſe in der Mitte angerichtet, damit ſolche auf ein Sta-
tiv geſtellet werden kann.
Man gieſſet gemein oder gefärbtes Waſſer bey einem Ende hinein, biß
es genug iſt, daß es in den beyden gläſernen Röhren könne geſehen werden.
Obwohlen dieſe Waſſerwag ſehr ſimpel iſt, ſo iſt ſie doch ſehr be-
quem die mittelmäſſigen Weiten zu nivelliren, oder nach der Waſſer-
wag zu eraminiren. Dieſe Waſſerwag iſt darauf gegründet, daß ſich
das Waſſer von ſich ſelbſten waſſerpaß richtet; iſt es alſo nicht nöthig,
daß ſolches gleichweit von den Enden der zwoen gläſernen Röhren ent-
fernet ſeye, indeme ſich ſolches ſchon allezeit von gleicher Höhe in Anſehung
des Erdcentri geben wird.
Die Waſſerwag mit Luſt bey B iſt ein gläſernes Rohr, das hübſch
gerad und in gleicher Dicke und Breite durch und durch iſt.
Von dieſen werden einige von unterſchiedlicher Länge und Dicke nach
Proportion gemacht; man füllet oder thut darein ein wenig von Brand-
wein, oder einer andern flüſſigen Materie, welche von der Kälte nicht zu-
ſammen gefrieret. Die Ende von dergleichen Rohr gehen ſpitzig zu, und
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/222>, abgerufen am 22.02.2025.
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