die Schenkel des Winkelmessers auf die zwo Lineale Wasserpaß gestel- let werden, die Oefnung des abzumessenden Winkels viel richtiger über- kommen.
Zweyter Nutz.
Ein Stuck Landes in Grund zu legen, dessen Umfang eine gradlinigte Figur seye.
Es seye die vorgegebene Fläche A B C D E F G, von dieser muß man vor allen die Figur dem Gesicht nach zur Nachricht entwerfen, auf dem Land die Länge aller Seiten accurat abmessen, und solche hernach auf den Linien, die sich darauf beziehen, in dem Entwurf anmerken, ferner nimmt man mit einem solchen Winkelmesser, den man darzu erkiesen will, die Oefnung eines jeden Winkels, als zum Exempel des herauswärtsgehenden Win- kels A G F, indeme man solchen mit den Schenkeln des Winkelmessers ein- schliesset, und die Grade seiner Oefnung auf dem correspondirenden Win- kel a g f des Entwurfs bemerket, man misset auch den einwärtsgehenden Winkel F E D, wann man den Kopf des Winkelmessers an der Spitze dieses Winkels so anleget, daß der äussere Theil der Schenkel accurat die Seiten des Erdbodens, welche den Winkel formiren, zusammen fügen, notiret alsdann eine Grösse auf dem correspondirenden Winkel des Entwurfs, und verfähret auf solche Art bey allen andern Winkeln, nachdeme man sowol die Grade davon, als auch die Länge von allen auf der Erde gemessenen Linien bezeich- net hat, reisset hernach solches sauber auf, so wird dadurch eine ähnliche Fläche a b c d e f g nach der 2. Figur vorgestellet.
Fig. 2.
In eben dieser Rupfertabell wird man einen Grundriß von ei- nem regulairen fortificirten Fünfeck mit den Namen der Theile auf Französisch von seiner Fortification finden.
Tab. XII. Fig. Pen- tag.
[Abbildung]
Das vierte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Winkel- scheibe, (de la Planchette).
Dieses Instrument wird von Holz, Kupfer, Messing, oder einer jeden andern dichten Materie gemacht. Die Figur davon ist am gewöhnlichsten Zirkel rund, und der Durchmesser ungefehr einen Schuh groß. In dem Mittelpuncte dieses Instruments ist ein kleiner Cylin- der von Kupfer oder Messing, welcher bleyrecht erhaben stehet, und an statt
die Schenkel des Winkelmeſſers auf die zwo Lineale Waſſerpaß geſtel- let werden, die Oefnung des abzumeſſenden Winkels viel richtiger über- kommen.
Zweyter Nutz.
Ein Stuck Landes in Grund zu legen, deſſen Umfang eine gradlinigte Figur ſeye.
Es ſeye die vorgegebene Fläche A B C D E F G, von dieſer muß man vor allen die Figur dem Geſicht nach zur Nachricht entwerfen, auf dem Land die Länge aller Seiten accurat abmeſſen, und ſolche hernach auf den Linien, die ſich darauf beziehen, in dem Entwurf anmerken, ferner nimmt man mit einem ſolchen Winkelmeſſer, den man darzu erkieſen will, die Oefnung eines jeden Winkels, als zum Exempel des herauswärtsgehenden Win- kels A G F, indeme man ſolchen mit den Schenkeln des Winkelmeſſers ein- ſchlieſſet, und die Grade ſeiner Oefnung auf dem correſpondirenden Win- kel a g f des Entwurfs bemerket, man miſſet auch den einwärtsgehenden Winkel F E D, wann man den Kopf des Winkelmeſſers an der Spitze dieſes Winkels ſo anleget, daß der äuſſere Theil der Schenkel accurat die Seiten des Erdbodens, welche den Winkel formiren, zuſammen fügen, notiret alsdann eine Gröſſe auf dem correſpondirenden Winkel des Entwurfs, und verfähret auf ſolche Art bey allen andern Winkeln, nachdeme man ſowol die Grade davon, als auch die Länge von allen auf der Erde gemeſſenen Linien bezeich- net hat, reiſſet hernach ſolches ſauber auf, ſo wird dadurch eine ähnliche Fläche a b c d e f g nach der 2. Figur vorgeſtellet.
Fig. 2.
In eben dieſer Rupfertabell wird man einen Grundriß von ei- nem regulairen fortificirten Fünfeck mit den Namen der Theile auf Franzöſiſch von ſeiner Fortification finden.
Tab. XII. Fig. Pen- tag.
[Abbildung]
Das vierte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Winkel- ſcheibe, (de la Planchette).
Dieſes Inſtrument wird von Holz, Kupfer, Meſſing, oder einer jeden andern dichten Materie gemacht. Die Figur davon iſt am gewöhnlichſten Zirkel rund, und der Durchmeſſer ungefehr einen Schuh groß. In dem Mittelpuncte dieſes Inſtruments iſt ein kleiner Cylin- der von Kupfer oder Meſſing, welcher bleyrecht erhaben ſtehet, und an ſtatt
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die Schenkel des Winkelmeſſers auf die zwo Lineale Waſſerpaß geſtel-
let werden, die Oefnung des abzumeſſenden Winkels viel richtiger über-
kommen.
Zweyter Nutz.
Ein Stuck Landes in Grund zu legen, deſſen Umfang eine
gradlinigte Figur ſeye.
Es ſeye die vorgegebene Fläche A B C D E F G, von dieſer muß man vor
allen die Figur dem Geſicht nach zur Nachricht entwerfen, auf dem Land die
Länge aller Seiten accurat abmeſſen, und ſolche hernach auf den Linien,
die ſich darauf beziehen, in dem Entwurf anmerken, ferner nimmt man mit
einem ſolchen Winkelmeſſer, den man darzu erkieſen will, die Oefnung
eines jeden Winkels, als zum Exempel des herauswärtsgehenden Win-
kels A G F, indeme man ſolchen mit den Schenkeln des Winkelmeſſers ein-
ſchlieſſet, und die Grade ſeiner Oefnung auf dem correſpondirenden Win-
kel a g f des Entwurfs bemerket, man miſſet auch den einwärtsgehenden
Winkel F E D, wann man den Kopf des Winkelmeſſers an der Spitze dieſes
Winkels ſo anleget, daß der äuſſere Theil der Schenkel accurat die Seiten des
Erdbodens, welche den Winkel formiren, zuſammen fügen, notiret alsdann
eine Gröſſe auf dem correſpondirenden Winkel des Entwurfs, und verfähret
auf ſolche Art bey allen andern Winkeln, nachdeme man ſowol die Grade
davon, als auch die Länge von allen auf der Erde gemeſſenen Linien bezeich-
net hat, reiſſet hernach ſolches ſauber auf, ſo wird dadurch eine ähnliche
Fläche a b c d e f g nach der 2. Figur vorgeſtellet.
In eben dieſer Rupfertabell wird man einen Grundriß von ei-
nem regulairen fortificirten Fünfeck mit den Namen der Theile auf
Franzöſiſch von ſeiner Fortification finden.
[Abbildung]
Das vierte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche der Winkel-
ſcheibe, (de la Planchette).
Dieſes Inſtrument wird von Holz, Kupfer, Meſſing, oder einer
jeden andern dichten Materie gemacht. Die Figur davon iſt am
gewöhnlichſten Zirkel rund, und der Durchmeſſer ungefehr einen
Schuh groß. In dem Mittelpuncte dieſes Inſtruments iſt ein kleiner Cylin-
der von Kupfer oder Meſſing, welcher bleyrecht erhaben ſtehet, und an ſtatt
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/169>, abgerufen am 21.12.2024.
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