Durch eine gegebene Weite eine mit einer andern gegebenen Linie Parallellinie zu ziehen.
Esseye die gegebene linie A B, mit welcher man eine Parallellinie, die vier Ruthen davon entfernet seye, ziehen will.
Fig. 4.
Man ziehe nach dem III. Nutzen aus den zween Puncten A und B zwd Perpendicularlinien, davon eine jede vier Ruthen lang seye, stecke einen Stab an jedem Ende in C und D ein, und ziehe durch diese zween Stäbe ei- ne gerade Linie C D, welche parallel mit A B seyn wird.
Sechster Nutz.
Aus einem zu Ende einer Linie gegebenen Punct einen Win- kel, der einem andern einer vorgegebenen Fläche gleich seye, auf dem Feld zu ziehen.
Es seye ABC der Winkel einer gegebenen Fläche, nach welcher man einen ähnlichen auf dem Felde ziehen soll.
Fig. 5.
Man beschreibe auf dem Papier aus dem Punct B, als dem Centro, den Bogen A C, und ziehe die gerade Linie A C, welche die Subtensa des besagten Bogens seyn wird. Ferner messe man auf einen Maaßstab, oder auf dem Proportionalzirkel auf der Linea partium aequalium eine von den gleichen Seiten des besagten Winkels, entweder A B oder B C, endlich mes- se auch auf eben denselben Maaßstab die Subtensam A C, welche wir, zum Exempel, 36. gleiche Theile gegen einer von den Seiten, davon A B 30. in sich begreift, in sich zu halten supponiren wollen
Es seye nun auf dem Felde eine gerade Linie, als B C, auf welche man eine andere Linie F B die mit dem vorgegebenen einen gleichen Winkel mache, ziehen soll. Man stecke einen Stab im Punct B ein, wie auch, nachdeme man 30. Schuh oder 5. Toisen nach der Lange der Linie B C abgemessen, einen andern, in D, ein; Ferner nehme man zwo Schnüre, eine von 30. Schuhen, die man an der Schlinge in Stab B einstecket, und die ande- re von 36. Schuhen, die man gleichfals mit einer Schlinge am Stock D anmacht; endlich ziehe man diese zwo Schnüre an, biß sie sich an ihren Enden im Puncte F zusammen begeben, allwo man wieder einen Stab ein- stecken muß, wodurch die Linie F B gezogen wird, welche im Puncte B auf der Linie B C einen mit dem vorgegebenen gleichen Winkel, und so weiters ausmachen wird.
Fünſter Nlitz.
Durch eine gegebene Weite eine mit einer andern gegebenen Linie Parallellinie zu ziehen.
Esſeye die gegebene linie A B, mit welcher man eine Parallellinie, die vier Ruthen davon entfernet ſeye, ziehen will.
Fig. 4.
Man ziehe nach dem III. Nutzen aus den zween Puncten A und B zwd Perpendicularlinien, davon eine jede vier Ruthen lang ſeye, ſtecke einen Stab an jedem Ende in C und D ein, und ziehe durch dieſe zween Stäbe ei- ne gerade Linie C D, welche parallel mit A B ſeyn wird.
Sechſter Nutz.
Aus einem zu Ende einer Linie gegebenen Punct einen Win- kel, der einem andern einer vorgegebenen Fläche gleich ſeye, auf dem Feld zu ziehen.
Es ſeye ABC der Winkel einer gegebenen Fläche, nach welcher man einen ähnlichen auf dem Felde ziehen ſoll.
Fig. 5.
Man beſchreibe auf dem Papier aus dem Punct B, als dem Centro, den Bogen A C, und ziehe die gerade Linie A C, welche die Subtenſa des beſagten Bogens ſeyn wird. Ferner meſſe man auf einen Maaßſtab, oder auf dem Proportionalzirkel auf der Linea partium æqualium eine von den gleichen Seiten des beſagten Winkels, entweder A B oder B C, endlich meſ- ſe auch auf eben denſelben Maaßſtab die Subtenſam A C, welche wir, zum Exempel, 36. gleiche Theile gegen einer von den Seiten, davon A B 30. in ſich begreift, in ſich zu halten ſupponiren wollen
Es ſeye nun auf dem Felde eine gerade Linie, als B C, auf welche man eine andere Linie F B die mit dem vorgegebenen einen gleichen Winkel mache, ziehen ſoll. Man ſtecke einen Stab im Punct B ein, wie auch, nachdeme man 30. Schuh oder 5. Toiſen nach der Lange der Linie B C abgemeſſen, einen andern, in D, ein; Ferner nehme man zwo Schnüre, eine von 30. Schuhen, die man an der Schlinge in Stab B einſtecket, und die ande- re von 36. Schuhen, die man gleichfals mit einer Schlinge am Stock D anmacht; endlich ziehe man dieſe zwo Schnüre an, biß ſie ſich an ihren Enden im Puncte F zuſammen begeben, allwo man wieder einen Stab ein- ſtecken muß, wodurch die Linie F B gezogen wird, welche im Puncte B auf der Linie B C einen mit dem vorgegebenen gleichen Winkel, und ſo weiters ausmachen wird.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0153"n="131"/></div><divn="3"><head>Fünſter Nlitz.</head><lb/><p>Durch eine gegebene Weite eine mit einer andern gegebenen<lb/>
Linie Parallellinie zu ziehen. </p><p>Esſeye die gegebene linie A B, mit welcher man eine Parallellinie, die<lb/>
vier Ruthen davon entfernet ſeye, ziehen will. </p><noteplace="right">Fig. 4.</note><p>Man ziehe nach dem III. Nutzen aus den zween Puncten A und B<lb/>
zwd Perpendicularlinien, davon eine jede vier Ruthen lang ſeye, ſtecke einen<lb/>
Stab an jedem Ende in C und D ein, und ziehe durch dieſe zween Stäbe ei-<lb/>
ne gerade Linie C D, welche parallel mit A B ſeyn wird. </p></div><divn="3"><head>Sechſter Nutz.</head><lb/><p>Aus einem zu Ende einer Linie gegebenen Punct einen Win-<lb/>
kel, der einem andern einer vorgegebenen Fläche gleich ſeye,<lb/>
auf dem Feld zu ziehen. </p><p>Es ſeye ABC der Winkel einer gegebenen Fläche, nach welcher man<lb/>
einen ähnlichen auf dem Felde ziehen ſoll. </p><noteplace="right">Fig. 5.</note><p>Man beſchreibe auf dem Papier aus dem Punct B, als dem Centro,<lb/>
den Bogen A C, und ziehe die gerade Linie A C, welche die Subtenſa des<lb/>
beſagten Bogens ſeyn wird. Ferner meſſe man auf einen Maaßſtab, oder<lb/>
auf dem Proportionalzirkel auf der Linea partium æqualium eine von den<lb/>
gleichen Seiten des beſagten Winkels, entweder A B oder B C, endlich meſ-<lb/>ſe auch auf eben denſelben Maaßſtab die Subtenſam A C, welche wir, zum<lb/>
Exempel, 36. gleiche Theile gegen einer von den Seiten, davon A B 30. in<lb/>ſich begreift, in ſich zu halten ſupponiren wollen</p><p>Es ſeye nun auf dem Felde eine gerade Linie, als B C, auf welche man<lb/>
eine andere Linie F B die mit dem vorgegebenen einen gleichen Winkel mache,<lb/>
ziehen ſoll. Man ſtecke einen Stab im Punct B ein, wie auch, nachdeme<lb/>
man 30. Schuh oder 5. Toiſen nach der Lange der Linie B C abgemeſſen,<lb/>
einen andern, in D, ein; Ferner nehme man zwo Schnüre, eine von 30.<lb/>
Schuhen, die man an der Schlinge in Stab B einſtecket, und die ande-<lb/>
re von 36. Schuhen, die man gleichfals mit einer Schlinge am Stock D<lb/>
anmacht; endlich ziehe man dieſe zwo Schnüre an, biß ſie ſich an ihren<lb/>
Enden im Puncte F zuſammen begeben, allwo man wieder einen Stab ein-<lb/>ſtecken muß, wodurch die Linie F B gezogen wird, welche im Puncte B auf<lb/>
der Linie B C einen mit dem vorgegebenen gleichen Winkel, und<lb/>ſo weiters ausmachen wird. </p></div></div></div></body></text></TEI>
[131/0153]
Fünſter Nlitz.
Durch eine gegebene Weite eine mit einer andern gegebenen
Linie Parallellinie zu ziehen.
Esſeye die gegebene linie A B, mit welcher man eine Parallellinie, die
vier Ruthen davon entfernet ſeye, ziehen will.
Man ziehe nach dem III. Nutzen aus den zween Puncten A und B
zwd Perpendicularlinien, davon eine jede vier Ruthen lang ſeye, ſtecke einen
Stab an jedem Ende in C und D ein, und ziehe durch dieſe zween Stäbe ei-
ne gerade Linie C D, welche parallel mit A B ſeyn wird.
Sechſter Nutz.
Aus einem zu Ende einer Linie gegebenen Punct einen Win-
kel, der einem andern einer vorgegebenen Fläche gleich ſeye,
auf dem Feld zu ziehen.
Es ſeye ABC der Winkel einer gegebenen Fläche, nach welcher man
einen ähnlichen auf dem Felde ziehen ſoll.
Man beſchreibe auf dem Papier aus dem Punct B, als dem Centro,
den Bogen A C, und ziehe die gerade Linie A C, welche die Subtenſa des
beſagten Bogens ſeyn wird. Ferner meſſe man auf einen Maaßſtab, oder
auf dem Proportionalzirkel auf der Linea partium æqualium eine von den
gleichen Seiten des beſagten Winkels, entweder A B oder B C, endlich meſ-
ſe auch auf eben denſelben Maaßſtab die Subtenſam A C, welche wir, zum
Exempel, 36. gleiche Theile gegen einer von den Seiten, davon A B 30. in
ſich begreift, in ſich zu halten ſupponiren wollen
Es ſeye nun auf dem Felde eine gerade Linie, als B C, auf welche man
eine andere Linie F B die mit dem vorgegebenen einen gleichen Winkel mache,
ziehen ſoll. Man ſtecke einen Stab im Punct B ein, wie auch, nachdeme
man 30. Schuh oder 5. Toiſen nach der Lange der Linie B C abgemeſſen,
einen andern, in D, ein; Ferner nehme man zwo Schnüre, eine von 30.
Schuhen, die man an der Schlinge in Stab B einſtecket, und die ande-
re von 36. Schuhen, die man gleichfals mit einer Schlinge am Stock D
anmacht; endlich ziehe man dieſe zwo Schnüre an, biß ſie ſich an ihren
Enden im Puncte F zuſammen begeben, allwo man wieder einen Stab ein-
ſtecken muß, wodurch die Linie F B gezogen wird, welche im Puncte B auf
der Linie B C einen mit dem vorgegebenen gleichen Winkel, und
ſo weiters ausmachen wird.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Der Zeilenfall wurde beibehalten.
Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/153>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.