Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

zusammen geschraubet. Es ist auch eine messingene Platte dabey welche sol-
che oben bedecket, an welcher das Gelenk mit seinem Ring angemacht ist,
unten aber ist sein Eisen zum Ansetzen, das mit 5. bemerket worden. Man
muß Sorg haben, daß der obere Theil dieses Eisens so genau und vest, als nur
immer möglich ist, an den Köpfen dieser Armirungen anliege.

Wann nun diese nach der Runst verfertigte Magnete wol ge-
macht, und mit guten Steinen gestrichen worden, haben solche eben
so viel Kraft, als die guten narürlichen Magnete, und kan man sich
solcher bedienen, um damit eben dieselbige Experimente anzustellen.
Von der Zubereitung einer Feder-oder Sackwaage.

Diese Machine ist eine Waag, die man gar bequem bey sich im Sack
tragen, und sich deren bedienen kann, um etwas Schweeres von einem biß
ungesehr auf 40. Pfund abzuwägen.

Tab. X.
Fig. D.

Dieses Instrument bestrument bestehet aus einem küpfernen Rohr, das an beyden
Enden zugemacht ist, 4. biß 5. Zoll lang, und 7. biß 8. Linien breit, von die-
sem siehet man bey 3. das eine Ende, das übrige ist ganz offen, damit man hin-
ein sehen könne, allwo bey 2. ein Federdrat von gehärtetem Stahl, der
wie eine Schraube, oder wie ein Kugelzieher zum Schießrohren gemacht
ist. Oben bey 6. an dem einem Ende ist ein kleines rundes Stuck, als ein De-
ckel, welches ein viereckigtes Loch hat, wodurch das mit 1. bezeichnete Stäng-
lein von Kupfer gehet, solches ist auch viereckicht, und gehet mitten durch
die Feder, auf diesem Stänglein sind die Eintheilungen der Pfunde, die man
darauf angedeutet hat, indeme nach und nach an dem Hacken bey 4. ein Ge-
wicht von 1. 2. 3. A. Pfunden angehangen wird, so viel man nemlich haben
will, daß die Waag vom Gewicht trage; man setzet auch auf dem Stäng-
lein die Zahlen von 5. zu 5. an, so wird der Ort, wo sich selbiges von dem
Rand des viereckichten Lochs durchschnitten befindet, die Pfunde anzeigen; wel-
ches in unterschiedlichen Puncten geschehen wird, nachdeme nemlich unter-
schiedliche Gewichte an dem Hacken bey 4. angehangen werden, welche durch
ihre Schweere machen, daß die Feder sich ausspannen und einziehen, und al-
so zu gleicher Zeit entweder ein grosser oder kleiner Theil von dem Stänglein,
das unten her am Ende an die Feder mit einer kleinen Schrauben angeschrau-
bet werden muß, heraus gehen wird.

Der Gebrauch hievon ist ganz leicht: dann wann das runde Stück
mit der Schraube bey 6. oben an das Rohr gemacht worden, wird die Feder
nach der ganzen Länge des Stängleins hinunter gehen; so man nun ein Ge-
wicht an den Hacken hänget, wird solches die besagte Feder zusammen schie-
ben, und das Stänglein hinauswärts treiben; da dann die Zahl, so an dem
Stänglein von dem Deckel des Rohrs gleichsam durchschnitten ist, eben

zuſammen geſchraubet. Es iſt auch eine meſſingene Platte dabey welche ſol-
che oben bedecket, an welcher das Gelenk mit ſeinem Ring angemacht iſt,
unten aber iſt ſein Eiſen zum Anſetzen, das mit 5. bemerket worden. Man
muß Sorg haben, daß der obere Theil dieſes Eiſens ſo genau und veſt, als nur
immer möglich iſt, an den Köpfen dieſer Armirungen anliege.

Wann nun dieſe nach der Runſt verfertigte Magnete wol ge-
macht, und mit guten Steinen geſtrichen worden, haben ſolche eben
ſo viel Kraft, als die guten narürlichen Magnete, und kan man ſich
ſolcher bedienen, um damit eben dieſelbige Experimente anzuſtellen.
Von der Zubereitung einer Feder-oder Sackwaage.

Dieſe Machine iſt eine Waag, die man gar bequem bey ſich im Sack
tragen, und ſich deren bedienen kann, um etwas Schweeres von einem biß
ungeſehr auf 40. Pfund abzuwägen.

Tab. X.
Fig. D.

Dieſes Inſtrument beſtrument beſtehet aus einem küpfernen Rohr, das an beyden
Enden zugemacht iſt, 4. biß 5. Zoll lang, und 7. biß 8. Linien breit, von die-
ſem ſiehet man bey 3. das eine Ende, das übrige iſt ganz offen, damit man hin-
ein ſehen könne, allwo bey 2. ein Federdrat von gehärtetem Stahl, der
wie eine Schraube, oder wie ein Kugelzieher zum Schießrohren gemacht
iſt. Oben bey 6. an dem einem Ende iſt ein kleines rundes Stuck, als ein De-
ckel, welches ein viereckigtes Loch hat, wodurch das mit 1. bezeichnete Stäng-
lein von Kupfer gehet, ſolches iſt auch viereckicht, und gehet mitten durch
die Feder, auf dieſem Stänglein ſind die Eintheilungen der Pfunde, die man
darauf angedeutet hat, indeme nach und nach an dem Hacken bey 4. ein Ge-
wicht von 1. 2. 3. A. Pfunden angehangen wird, ſo viel man nemlich haben
will, daß die Waag vom Gewicht trage; man ſetzet auch auf dem Stäng-
lein die Zahlen von 5. zu 5. an, ſo wird der Ort, wo ſich ſelbiges von dem
Rand des viereckichten Lochs durchſchnitten befindet, die Pfunde anzeigen; wel-
ches in unterſchiedlichen Puncten geſchehen wird, nachdeme nemlich unter-
ſchiedliche Gewichte an dem Hacken bey 4. angehangen werden, welche durch
ihre Schweere machen, daß die Feder ſich ausſpannen und einziehen, und al-
ſo zu gleicher Zeit entweder ein groſſer oder kleiner Theil von dem Stänglein,
das unten her am Ende an die Feder mit einer kleinen Schrauben angeſchrau-
bet werden muß, heraus gehen wird.

Der Gebrauch hievon iſt ganz leicht: dann wann das runde Stück
mit der Schraube bey 6. oben an das Rohr gemacht worden, wird die Feder
nach der ganzen Länge des Stängleins hinunter gehen; ſo man nun ein Ge-
wicht an den Hacken hänget, wird ſolches die beſagte Feder zuſammen ſchie-
ben, und das Stänglein hinauswärts treiben; da dann die Zahl, ſo an dem
Stänglein von dem Deckel des Rohrs gleichſam durchſchnitten iſt, eben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0136" n="114"/>
zu&#x017F;ammen ge&#x017F;chraubet. Es i&#x017F;t auch eine                             me&#x017F;&#x017F;ingene Platte dabey welche &#x017F;ol-<lb/>
che oben bedecket, an welcher                             das Gelenk mit &#x017F;einem Ring angemacht i&#x017F;t,<lb/>
unten aber i&#x017F;t &#x017F;ein Ei&#x017F;en                             zum An&#x017F;etzen, das mit 5. bemerket worden. Man<lb/>
muß Sorg haben, daß                             der obere Theil die&#x017F;es Ei&#x017F;ens &#x017F;o genau und ve&#x017F;t, als nur<lb/>
immer                             möglich i&#x017F;t, an den Köpfen die&#x017F;er Armirungen anliege. </p>
        </div>
        <div n="3">
          <head>Wann nun die&#x017F;e nach der Run&#x017F;t verfertigte Magnete wol ge-<lb/>
macht,                             und mit guten Steinen ge&#x017F;trichen worden, haben &#x017F;olche eben<lb/>
&#x017F;o viel                             Kraft, als die guten narürlichen Magnete, und kan man &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;olcher                             bedienen, um damit eben die&#x017F;elbige Experimente anzu&#x017F;tellen.</head><lb/>
          <head>Von der Zubereitung einer Feder-oder Sackwaage.</head><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Machine i&#x017F;t eine Waag, die man gar bequem bey &#x017F;ich im Sack<lb/>
tragen, und &#x017F;ich deren bedienen kann, um etwas Schweeres von einem biß<lb/>
unge&#x017F;ehr auf 40. Pfund abzuwägen. </p>
          <note place="left">Tab. X.<lb/>
Fig. D.</note>
          <p>Die&#x017F;es In&#x017F;trument be&#x017F;trument be&#x017F;tehet aus einem küpfernen Rohr, das an                             beyden<lb/>
Enden zugemacht i&#x017F;t, 4. biß 5. Zoll lang, und 7. biß 8.                             Linien breit, von die-<lb/>
&#x017F;em &#x017F;iehet man bey 3. das eine Ende, das                             übrige i&#x017F;t ganz offen, damit man hin-<lb/>
ein &#x017F;ehen könne, allwo bey 2.                             ein Federdrat von gehärtetem Stahl, der<lb/>
wie eine Schraube, oder wie                             ein Kugelzieher zum Schießrohren gemacht<lb/>
i&#x017F;t. Oben bey 6. an dem                             einem Ende i&#x017F;t ein kleines rundes Stuck, als ein De-<lb/>
ckel, welches                             ein viereckigtes Loch hat, wodurch das mit 1. bezeichnete                             Stäng-<lb/>
lein von Kupfer gehet, &#x017F;olches i&#x017F;t auch viereckicht, und                             gehet mitten durch<lb/>
die Feder, auf die&#x017F;em Stänglein &#x017F;ind die                             Eintheilungen der Pfunde, die man<lb/>
darauf angedeutet hat, indeme                             nach und nach an dem Hacken bey 4. ein Ge-<lb/>
wicht von 1. 2. 3. A.                             Pfunden angehangen wird, &#x017F;o viel man nemlich haben<lb/>
will, daß die                             Waag vom Gewicht trage; man &#x017F;etzet auch auf dem Stäng-<lb/>
lein die                             Zahlen von 5. zu 5. an, &#x017F;o wird der Ort, wo &#x017F;ich &#x017F;elbiges von dem<lb/>
Rand des viereckichten Lochs durch&#x017F;chnitten befindet, die Pfunde                             anzeigen; wel-<lb/>
ches in unter&#x017F;chiedlichen Puncten ge&#x017F;chehen wird,                             nachdeme nemlich unter-<lb/>
&#x017F;chiedliche Gewichte an dem Hacken bey 4.                             angehangen werden, welche durch<lb/>
ihre Schweere machen, daß die Feder                             &#x017F;ich aus&#x017F;pannen und einziehen, und al-<lb/>
&#x017F;o zu gleicher Zeit entweder                             ein gro&#x017F;&#x017F;er oder kleiner Theil von dem Stänglein,<lb/>
das unten her am                             Ende an die Feder mit einer kleinen Schrauben ange&#x017F;chrau-<lb/>
bet werden                             muß, heraus gehen wird. </p>
          <p>Der Gebrauch hievon i&#x017F;t ganz leicht: dann wann das runde Stück<lb/>
mit                             der Schraube bey 6. oben an das Rohr gemacht worden, wird die Feder<lb/>
nach der ganzen Länge des Stängleins hinunter gehen; &#x017F;o man nun ein                             Ge-<lb/>
wicht an den Hacken hänget, wird &#x017F;olches die be&#x017F;agte Feder                             zu&#x017F;ammen &#x017F;chie-<lb/>
ben, und das Stänglein hinauswärts treiben; da dann                             die Zahl, &#x017F;o an dem<lb/>
Stänglein von dem Deckel des Rohrs gleich&#x017F;am                             durch&#x017F;chnitten i&#x017F;t, eben
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0136] zuſammen geſchraubet. Es iſt auch eine meſſingene Platte dabey welche ſol- che oben bedecket, an welcher das Gelenk mit ſeinem Ring angemacht iſt, unten aber iſt ſein Eiſen zum Anſetzen, das mit 5. bemerket worden. Man muß Sorg haben, daß der obere Theil dieſes Eiſens ſo genau und veſt, als nur immer möglich iſt, an den Köpfen dieſer Armirungen anliege. Wann nun dieſe nach der Runſt verfertigte Magnete wol ge- macht, und mit guten Steinen geſtrichen worden, haben ſolche eben ſo viel Kraft, als die guten narürlichen Magnete, und kan man ſich ſolcher bedienen, um damit eben dieſelbige Experimente anzuſtellen. Von der Zubereitung einer Feder-oder Sackwaage. Dieſe Machine iſt eine Waag, die man gar bequem bey ſich im Sack tragen, und ſich deren bedienen kann, um etwas Schweeres von einem biß ungeſehr auf 40. Pfund abzuwägen. Dieſes Inſtrument beſtrument beſtehet aus einem küpfernen Rohr, das an beyden Enden zugemacht iſt, 4. biß 5. Zoll lang, und 7. biß 8. Linien breit, von die- ſem ſiehet man bey 3. das eine Ende, das übrige iſt ganz offen, damit man hin- ein ſehen könne, allwo bey 2. ein Federdrat von gehärtetem Stahl, der wie eine Schraube, oder wie ein Kugelzieher zum Schießrohren gemacht iſt. Oben bey 6. an dem einem Ende iſt ein kleines rundes Stuck, als ein De- ckel, welches ein viereckigtes Loch hat, wodurch das mit 1. bezeichnete Stäng- lein von Kupfer gehet, ſolches iſt auch viereckicht, und gehet mitten durch die Feder, auf dieſem Stänglein ſind die Eintheilungen der Pfunde, die man darauf angedeutet hat, indeme nach und nach an dem Hacken bey 4. ein Ge- wicht von 1. 2. 3. A. Pfunden angehangen wird, ſo viel man nemlich haben will, daß die Waag vom Gewicht trage; man ſetzet auch auf dem Stäng- lein die Zahlen von 5. zu 5. an, ſo wird der Ort, wo ſich ſelbiges von dem Rand des viereckichten Lochs durchſchnitten befindet, die Pfunde anzeigen; wel- ches in unterſchiedlichen Puncten geſchehen wird, nachdeme nemlich unter- ſchiedliche Gewichte an dem Hacken bey 4. angehangen werden, welche durch ihre Schweere machen, daß die Feder ſich ausſpannen und einziehen, und al- ſo zu gleicher Zeit entweder ein groſſer oder kleiner Theil von dem Stänglein, das unten her am Ende an die Feder mit einer kleinen Schrauben angeſchrau- bet werden muß, heraus gehen wird. Der Gebrauch hievon iſt ganz leicht: dann wann das runde Stück mit der Schraube bey 6. oben an das Rohr gemacht worden, wird die Feder nach der ganzen Länge des Stängleins hinunter gehen; ſo man nun ein Ge- wicht an den Hacken hänget, wird ſolches die beſagte Feder zuſammen ſchie- ben, und das Stänglein hinauswärts treiben; da dann die Zahl, ſo an dem Stänglein von dem Deckel des Rohrs gleichſam durchſchnitten iſt, eben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/136
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/136>, abgerufen am 21.11.2024.