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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.

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felbige in das Wasser hinunter tauchen, gleichsam als wann sie sich an selbi-
gen hängen wollten. Man kan auch kleine Soldaten von geschmelzter Ar-
beit hinein thun, die man aufeinander, oder voneinander gehen machen kann,
in Form eines Treffens, und wann der AEquator des Magnets gegen solche
gehalten wird, werden sie niedersinken, und scheinen, als wann sie umfielen.

Es ist eine überaus curieuse Sach, wann man siehet, wie eine eingefä-
delte Nehnadel oder ein kleiner Pfeil, der an einem Haar an dem Bogen
eines Cupidinis angemacht ist, in der Luft 8. biß 10. Linien weit von einem
guten Magnet weg, frey schwebe; und ob man wohl mit der Spitze einer
Nadel ein wenig links oder rechts diesen Pfeil ableitet, findet sich doch solcher
gleich wiederum näher ein, und giebet bey seiner Bewegung das Ansehen,
als wollte er sich mit grosser Geschwindigkeit mit diesem Stein zusammen
fügen.

Wir lassen unterschiedliche andere Experimente aus, weilen wir
sonsten gar zu weit ausschweiffen müsten. Das meiste kom-
met darauf an, daß man einen Vorrath von guten Magneten
habe, mit welchen man die schönste und curieuseste Experimente
darstellen kann.
Von der Zubereitung eines nach der Kunst gemachten
Magnets.

Dieses Instrument ist eine Erfindung des Herrn Jablor, es beste-
het aus verschiedenen Klingen vom Stahl, die wol zugericht, gleich gemacht,
und auf einander geleget werden. Mann man selbigen noch so zimlich gut
zu machen verlanget, werden deren zum wenigsten zwanzig, nach der Krast
des Magnets, die man geben will, erfordert; solche müssen ungefehr 10.
Zoll in der Länge, einen Zoll in der Breite, und eine halbe Linie in der Dicke
haben. Es wäre umsonst, wann man solche dicker machen wollte,
indeme die magnetische Kraft sicht weiter hinein in den Stabl
erstrecker.

Tab. X.
Fig. B B.

Diese Klingen werden mit einem guten Stein gestrichen, und nach ih-
ren brettesten Flächen auf einander geleget, so daß, wann ihre Polivon einer-
ley Namen auch auf eine Seite zugewendet worden, selbige miteinander ein
geradwinklichtes Parallelepipedum formiren; diese Klingen werden mit 4.
messingen Zwingen, und mit eben so viel kleinen Keilen von eben dieser Materie
bey 3. zusammen getrieben, und mit zwoen eisernen Armirungen von einer schick-
lichen Länge, Breite und Dicke umschlossen und eingefasset. Die Grundflächen
von ihren Köpfen ist ungefehr 2. Zoll breit. Diese Armirungen werden mit
einer messingen Einfassung zusammen gehalten, und mit Schrauben bey 2.

felbige in das Waſſer hinunter tauchen, gleichſam als wann ſie ſich an ſelbi-
gen hängen wollten. Man kan auch kleine Soldaten von geſchmelzter Ar-
beit hinein thun, die man aufeinander, oder voneinander gehen machen kann,
in Form eines Treffens, und wann der Æquator des Magnets gegen ſolche
gehalten wird, werden ſie niederſinken, und ſcheinen, als wann ſie umfielen.

Es iſt eine überaus curieuſe Sach, wann man ſiehet, wie eine eingefä-
delte Nehnadel oder ein kleiner Pfeil, der an einem Haar an dem Bogen
eines Cupidinis angemacht iſt, in der Luft 8. biß 10. Linien weit von einem
guten Magnet weg, frey ſchwebe; und ob man wohl mit der Spitze einer
Nadel ein wenig links oder rechts dieſen Pfeil ableitet, findet ſich doch ſolcher
gleich wiederum näher ein, und giebet bey ſeiner Bewegung das Anſehen,
als wollte er ſich mit groſſer Geſchwindigkeit mit dieſem Stein zuſammen
fügen.

Wir laſſen unterſchiedliche andere Experimente aus, weilen wir
ſonſten gar zu weit ausſchweiffen müſten. Das meiſte kom-
met darauf an, daß man einen Vorrath von guten Magneten
habe, mit welchen man die ſchönſte und curieuſeſte Experimente
darſtellen kann.
Von der Zubereitung eines nach der Kunſt gemachten
Magnets.

Dieſes Inſtrument iſt eine Erfindung des Herrn Jablor, es beſte-
het aus verſchiedenen Klingen vom Stahl, die wol zugericht, gleich gemacht,
und auf einander geleget werden. Mann man ſelbigen noch ſo zimlich gut
zu machen verlanget, werden deren zum wenigſten zwanzig, nach der Kraſt
des Magnets, die man geben will, erfordert; ſolche müſſen ungefehr 10.
Zoll in der Länge, einen Zoll in der Breite, und eine halbe Linie in der Dicke
haben. Es wäre umſonſt, wann man ſolche dicker machen wollte,
indeme die magnetiſche Kraft ſicht weiter hinein in den Stabl
erſtrecker.

Tab. X.
Fig. B B.

Dieſe Klingen werden mit einem guten Stein geſtrichen, und nach ih-
ren bretteſten Flächen auf einander geleget, ſo daß, wann ihre Polivon einer-
ley Namen auch auf eine Seite zugewendet worden, ſelbige miteinander ein
geradwinklichtes Parallelepipedum formiren; dieſe Klingen werden mit 4.
meſſingen Zwingen, und mit eben ſo viel kleinen Keilen von eben dieſer Materie
bey 3. zuſammen getrieben, und mit zwoen eiſernen Armirungen von einer ſchick-
lichen Länge, Breite und Dicke umſchloſſen und eingefaſſet. Die Grundflächen
von ihren Köpfen iſt ungefehr 2. Zoll breit. Dieſe Armirungen werden mit
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[113/0135] felbige in das Waſſer hinunter tauchen, gleichſam als wann ſie ſich an ſelbi- gen hängen wollten. Man kan auch kleine Soldaten von geſchmelzter Ar- beit hinein thun, die man aufeinander, oder voneinander gehen machen kann, in Form eines Treffens, und wann der Æquator des Magnets gegen ſolche gehalten wird, werden ſie niederſinken, und ſcheinen, als wann ſie umfielen. Es iſt eine überaus curieuſe Sach, wann man ſiehet, wie eine eingefä- delte Nehnadel oder ein kleiner Pfeil, der an einem Haar an dem Bogen eines Cupidinis angemacht iſt, in der Luft 8. biß 10. Linien weit von einem guten Magnet weg, frey ſchwebe; und ob man wohl mit der Spitze einer Nadel ein wenig links oder rechts dieſen Pfeil ableitet, findet ſich doch ſolcher gleich wiederum näher ein, und giebet bey ſeiner Bewegung das Anſehen, als wollte er ſich mit groſſer Geſchwindigkeit mit dieſem Stein zuſammen fügen. Wir laſſen unterſchiedliche andere Experimente aus, weilen wir ſonſten gar zu weit ausſchweiffen müſten. Das meiſte kom- met darauf an, daß man einen Vorrath von guten Magneten habe, mit welchen man die ſchönſte und curieuſeſte Experimente darſtellen kann. Von der Zubereitung eines nach der Kunſt gemachten Magnets. Dieſes Inſtrument iſt eine Erfindung des Herrn Jablor, es beſte- het aus verſchiedenen Klingen vom Stahl, die wol zugericht, gleich gemacht, und auf einander geleget werden. Mann man ſelbigen noch ſo zimlich gut zu machen verlanget, werden deren zum wenigſten zwanzig, nach der Kraſt des Magnets, die man geben will, erfordert; ſolche müſſen ungefehr 10. Zoll in der Länge, einen Zoll in der Breite, und eine halbe Linie in der Dicke haben. Es wäre umſonſt, wann man ſolche dicker machen wollte, indeme die magnetiſche Kraft ſicht weiter hinein in den Stabl erſtrecker. Dieſe Klingen werden mit einem guten Stein geſtrichen, und nach ih- ren bretteſten Flächen auf einander geleget, ſo daß, wann ihre Polivon einer- ley Namen auch auf eine Seite zugewendet worden, ſelbige miteinander ein geradwinklichtes Parallelepipedum formiren; dieſe Klingen werden mit 4. meſſingen Zwingen, und mit eben ſo viel kleinen Keilen von eben dieſer Materie bey 3. zuſammen getrieben, und mit zwoen eiſernen Armirungen von einer ſchick- lichen Länge, Breite und Dicke umſchloſſen und eingefaſſet. Die Grundflächen von ihren Köpfen iſt ungefehr 2. Zoll breit. Dieſe Armirungen werden mit einer meſſingen Einfaſſung zuſammen gehalten, und mit Schrauben bey 2.

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/135>, abgerufen am 21.11.2024.