des Loch, das zu unterst am Schneidzeug sich befindet, und wird mit einem Stest vest angemacht, also daß man im Schrauben das Schneidrad so viel und so wenig, als man will, vor - und hinterwärts stellen köonne. Wann nun der Schneidzeug in solchen Stand sich befindet, hat man weiter nichts zu thun, als daß man das Schneidrad 4. oder 5. Umläuffe, mit Bey- hülfe eines Bogens, dessen Saite um die kleine Rolle gewunden wird, thun lasse, so wird der Zahn auf elner Seite eingeschnitten seyn. Wann man also nun die Circumferenz um die Maschine, nachdeme allezeit der Stest der Feder in jedes Punct der Eintheilung accurat gestellet, und bey jedem Puncte 4. bis 5. Züge mit dem Bogen gethan worden, hat gehen las- sen, so wird das Rad eingeschnitten, und die Zähne vollkommen gut gemacht seyn.
Es ist noch zu merken, daß man Schneidräder von unterschiedlicher Dicke habe, nachdeme nemlich zwischen den Zähnen die Weite, die man bey jedem Zahn machen will, seyn muß.
Zu Ende des sechsten Buchs werde ich von der Construction einer Perpendiculubr, die Secunden zeiger, handeln, wo man den Nusen von dieser Maschine genugsam erkennen wird.
Wie man die Armirungen der Magnetsteine recht verferti- gen, und auch besagte Steine zum armiren schneiden soll.
Die Figuren B und C stellen zween armirte Magnetsteine vor, den ersten in Form eines Parallelepipedi, und den andern in Gestalt einer Kugel. Wir wollen die Art, wie solche wolzu armiren seyn, erklären, wann wir nur vorhero von den Tugen den und Eigenschaften dieses Steins werden gehandelt haben.
Tab. X. Fig. B. und C.
Der Magnet ist ein sehr harter und überaus schweerer Stein, welcher in den Eisengruben, und fast von einerley Farb mit dem Eisen, gefunden, auch deßwegen mit unter die Mineralia gerechnet wird; dieser Stein hat wun- derbare Eigenschaften, davon die vornehmsten sind, daß er das Eisen an sich ziehet, und daß er sich gegen die Polos der Welt richtet.
Der Magnet ziehet das Eisen an sich, und hinwiederum das Eisen den Magnet, auch so gar mitten durch die Körper, die zwischen ihnen stehen. Die- ser Stein theilet auch dem Eisen die Krast mit, daß ein Eisen das andere an sich ziehe, dann z. E. ein eiserner Ring, der mit einem guten Magnetstein ge- strichen worden, hebet einen andern Ring durch ein blosses Anrühren auf, und dieser zweete einen dritten, und so weiters, die gleichsam eine Gattung von einer Kette machen, es wird aber dabey erfordert, daß der erste Ring stärker, als der zweyte, und der zweete stärker, als der dritte seye.
Man siehet auch, daß eine Messerksinge, welche mit einem Magnet ge strichen worden, die Nadeln und die kleine Trümmlein Eisen aufhebe. Wan man auf einem Tisch unterschiedliche Nähnadeln ganz genau an einander le get, und mit einem Magnet nahe zu der ersten sich begiebet, wird solche, in
des Loch, das zu unterſt am Schneidzeug ſich befindet, und wird mit einem Steſt veſt angemacht, alſo daß man im Schrauben das Schneidrad ſo viel und ſo wenig, als man will, vor – und hinterwärts ſtellen köonne. Wann nun der Schneidzeug in ſolchen Stand ſich befindet, hat man weiter nichts zu thun, als daß man das Schneidrad 4. oder 5. Umläuffe, mit Bey- hülfe eines Bogens, deſſen Saite um die kleine Rolle gewunden wird, thun laſſe, ſo wird der Zahn auf elner Seite eingeſchnitten ſeyn. Wann man alſo nun die Circumferenz um die Maſchine, nachdeme allezeit der Steſt der Feder in jedes Punct der Eintheilung accurat geſtellet, und bey jedem Puncte 4. bis 5. Züge mit dem Bogen gethan worden, hat gehen laſ- ſen, ſo wird das Rad eingeſchnitten, und die Zähne vollkommen gut gemacht ſeyn.
Es iſt noch zu merken, daß man Schneidräder von unterſchiedlicher Dicke habe, nachdeme nemlich zwiſchen den Zähnen die Weite, die man bey jedem Zahn machen will, ſeyn muß.
Zu Ende des ſechſten Buchs werde ich von der Conſtruction einer Perpendiculubr, die Secunden zeiger, handeln, wo man den Nusen von dieſer Maſchine genugſam erkennen wird.
Wie man die Armirungen der Magnetſteine recht verferti- gen, und auch beſagte Steine zum armiren ſchneiden ſoll.
Die Figuren B und C ſtellen zween armirte Magnetſteine vor, den erſten in Form eines Parallelepipedi, und den andern in Geſtalt einer Kugel. Wir wollen die Art, wie ſolche wolzu armiren ſeyn, erklären, wann wir nur vorhero von den Tugen den und Eigenſchaften dieſes Steins werden gehandelt haben.
Tab. X. Fig. B. und C.
Der Magnet iſt ein ſehr harter und überaus ſchweerer Stein, welcher in den Eiſengruben, und faſt von einerley Farb mit dem Eiſen, gefunden, auch deßwegen mit unter die Mineralia gerechnet wird; dieſer Stein hat wun- derbare Eigenſchaften, davon die vornehmſten ſind, daß er das Eiſen an ſich ziehet, und daß er ſich gegen die Polos der Welt richtet.
Der Magnet ziehet das Eiſen an ſich, und hinwiederum das Eiſen den Magnet, auch ſo gar mitten durch die Körper, die zwiſchen ihnen ſtehen. Die- ſer Stein theilet auch dem Eiſen die Kraſt mit, daß ein Eiſen das andere an ſich ziehe, dann z. E. ein eiſerner Ring, der mit einem guten Magnetſtein ge- ſtrichen worden, hebet einen andern Ring durch ein bloſſes Anrühren auf, und dieſer zweete einen dritten, und ſo weiters, die gleichſam eine Gattung von einer Kette machen, es wird aber dabey erfordert, daß der erſte Ring ſtärker, als der zweyte, und der zweete ſtärker, als der dritte ſeye.
Man ſiehet auch, daß eine Meſſerkſinge, welche mit einem Magnet ge ſtrichen worden, die Nadeln und die kleine Trümmlein Eiſen aufhebe. Wan man auf einem Tiſch unterſchiedliche Nähnadeln ganz genau an einander le get, und mit einem Magnet nahe zu der erſten ſich begiebet, wird ſolche, in
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des Loch, das zu unterſt am Schneidzeug ſich befindet, und wird mit einem
Steſt veſt angemacht, alſo daß man im Schrauben das Schneidrad ſo
viel und ſo wenig, als man will, vor – und hinterwärts ſtellen köonne. Wann
nun der Schneidzeug in ſolchen Stand ſich befindet, hat man weiter nichts
zu thun, als daß man das Schneidrad 4. oder 5. Umläuffe, mit Bey-
hülfe eines Bogens, deſſen Saite um die kleine Rolle gewunden wird,
thun laſſe, ſo wird der Zahn auf elner Seite eingeſchnitten ſeyn. Wann
man alſo nun die Circumferenz um die Maſchine, nachdeme allezeit der
Steſt der Feder in jedes Punct der Eintheilung accurat geſtellet, und bey
jedem Puncte 4. bis 5. Züge mit dem Bogen gethan worden, hat gehen laſ-
ſen, ſo wird das Rad eingeſchnitten, und die Zähne vollkommen gut gemacht
ſeyn.
Es iſt noch zu merken, daß man Schneidräder von unterſchiedlicher
Dicke habe, nachdeme nemlich zwiſchen den Zähnen die Weite, die man bey
jedem Zahn machen will, ſeyn muß.
Zu Ende des ſechſten Buchs werde ich von der Conſtruction einer
Perpendiculubr, die Secunden zeiger, handeln, wo man den Nusen
von dieſer Maſchine genugſam erkennen wird.
Wie man die Armirungen der Magnetſteine recht verferti-
gen, und auch beſagte Steine zum armiren ſchneiden ſoll.
Die Figuren B und C ſtellen zween armirte Magnetſteine vor, den erſten
in Form eines Parallelepipedi, und den andern in Geſtalt einer Kugel. Wir
wollen die Art, wie ſolche wolzu armiren ſeyn, erklären, wann wir nur vorhero
von den Tugen den und Eigenſchaften dieſes Steins werden gehandelt haben.
Der Magnet iſt ein ſehr harter und überaus ſchweerer Stein, welcher
in den Eiſengruben, und faſt von einerley Farb mit dem Eiſen, gefunden,
auch deßwegen mit unter die Mineralia gerechnet wird; dieſer Stein hat wun-
derbare Eigenſchaften, davon die vornehmſten ſind, daß er das Eiſen an ſich
ziehet, und daß er ſich gegen die Polos der Welt richtet.
Der Magnet ziehet das Eiſen an ſich, und hinwiederum das Eiſen den
Magnet, auch ſo gar mitten durch die Körper, die zwiſchen ihnen ſtehen. Die-
ſer Stein theilet auch dem Eiſen die Kraſt mit, daß ein Eiſen das andere an
ſich ziehe, dann z. E. ein eiſerner Ring, der mit einem guten Magnetſtein ge-
ſtrichen worden, hebet einen andern Ring durch ein bloſſes Anrühren auf,
und dieſer zweete einen dritten, und ſo weiters, die gleichſam eine Gattung von
einer Kette machen, es wird aber dabey erfordert, daß der erſte Ring ſtärker,
als der zweyte, und der zweete ſtärker, als der dritte ſeye.
Man ſiehet auch, daß eine Meſſerkſinge, welche mit einem Magnet ge
ſtrichen worden, die Nadeln und die kleine Trümmlein Eiſen aufhebe. Wan
man auf einem Tiſch unterſchiedliche Nähnadeln ganz genau an einander le
get, und mit einem Magnet nahe zu der erſten ſich begiebet, wird ſolche, in
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/126>, abgerufen am 22.02.2025.
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