Dieser Zirkel hat seine eingekrümmte Schenkel, die gegen den Kopf zu in die Weite ausschweiffen, damit man selbigen mit ciner Hand öffnen könne, welches geschieyet, so man in der Hand die 2 Schenkel drucket, seme Figur giebet die Zubereitung genugsam zu versrehen, wir werden von dessen Nutzen reden, wann wir von denen zu der Schiffahrt gehörigen Instrumenten han- deln.
Fig F.
Von der Zubereitung eines gedoppelten oder ordentlichen Theil-oder Reductionszukels.
Man nennet diesen Zirkel Theil-oder Reductionzirkel, weilen er ge- macht wird, um eine Linie zu theilen, und eine Fläche aus dem Kleinem in das Grosse, und aus dem Grossen in das Kleine zu reduciren. Man macht von der- gleichen Arten einige, welche eine Linie in zween, einige in 3. andere in 4. 5. Thei- le theilen können. Man muß bey Verfertigung derselben wol acht haben, daß der Kopf in einer geraden Linie mit den Schenkeln durchbohret seye, und daß der innere Theil von den stählern Füssen an einem Ort nicht weiter heraus gehe, als an den andern. Wann man, zum Exempel, einen Zirkel, womit man die Helfte einer Linie nehmen wollte, machen will, muß von dem Centro des Stefts bis zu äusserst der längsten Schenkel die Länge accurat zweymal so groß, als die Länge der kürzsten Schenkel seyn, und also nach Proportion in den an- dern Maasen. Der Zirkel in der Figur G ist gemacht worden, daß man den dritten Theil einer Figur nehmen könne, derowegen ist von dem mit 5. bezeich- neten Centro bis an die zu äusserst der mit 2. bemerkten Puncten, die Grösse dreymal so groß, als diese von eben dem Mittelpuncte, bis zu äusserst der kleinen mit drey und vier notirten Puncten; also wann man den dritten Theil von der Linie 2. 2. haben will, muß man ihre ganze Länge mit der grössern Seite des Zirkels nehmen, so werden die kleinen Schenkel, wann der Zirkel in solcher Oeffnung bleibet, den dritten Theil, welcher die Linie 3. 4. seyn wird, geben.
Fig. G.
Von der Zubereitung eines audern gedoppelten Zirkels, da sich der Ropf verschieben lässet.
Dieses Instrument ist eine andere Art eines Reduction- oder Theilzir- kels mit einem beweglichen Kopf, mit diesem kann man eine vorgegebene Linie in gleiche Theile, wie auch die Peripherie des ganzen Zirkels theilen, damit man darein alleregulaire Vielecke einschreiben möge. Diese Art von Zirkeln, bestehet aus zween gleichen Schenkeln, davon ein jeder mit zween stähler- nen Füssen versehen ist, diese Schenkel sind ausgehohlet, damit ihr bewegli- cher Kopf darinnen gehen möge, in deren Mitte eine Schraube ist, wo- mit die Schenkel an statt eines Nagels vest zusammen gehalten, und in unterschiedlichen Gegenden mit einem Mütterlein geschraubet werden, es müssen aber die Schenkel fein gleich in der Mitte ausgeholet seyn, also,
Von dem Zirkel zu denen Seecharten.
Dieſer Zirkel hat ſeine eingekrümmte Schenkel, die gegen den Kopf zu in die Weite ausſchweiffen, damit man ſelbigen mit ciner Hand öffnen könne, welches geſchieyet, ſo man in der Hand die 2 Schenkel drucket, ſeme Figur giebet die Zubereitung genugſam zu verſrehen, wir werden von deſſen Nutzen reden, wann wir von denen zu der Schiffahrt gehörigen Inſtrumenten han- deln.
Fig F.
Von der Zubereitung eines gedoppelten oder ordentlichen Theil-oder Reductionszukels.
Man nennet dieſen Zirkel Theil-oder Reductionzirkel, weilen er ge- macht wird, um eine Linie zu theilen, und eine Fläche aus dem Kleinem in das Groſſe, und aus dem Groſſen in das Kleine zu reduciren. Man macht von der- gleichen Arten einige, welche eine Linie in zween, einige in 3. andere in 4. 5. Thei- le theilen können. Man muß bey Verfertigung derſelben wol acht haben, daß der Kopf in einer geraden Linie mit den Schenkeln durchbohret ſeye, und daß der innere Theil von den ſtählern Füſſen an einem Ort nicht weiter heraus gehe, als an den andern. Wann man, zum Exempel, einen Zirkel, womit man die Helfte einer Linie nehmen wollte, machen will, muß von dem Centro des Stefts bis zu äuſſerſt der längſten Schenkel die Länge accurat zweymal ſo groß, als die Länge der kürzſten Schenkel ſeyn, und alſo nach Proportion in den an- dern Maaſen. Der Zirkel in der Figur G iſt gemacht worden, daß man den dritten Theil einer Figur nehmen könne, derowegen iſt von dem mit 5. bezeich- neten Centro bis an die zu äuſſerſt der mit 2. bemerkten Puncten, die Gröſſe dreymal ſo groß, als dieſe von eben dem Mittelpuncte, bis zu äuſſerſt der kleinen mit drey und vier notirten Puncten; alſo wann man den dritten Theil von der Linie 2. 2. haben will, muß man ihre ganze Länge mit der gröſſern Seite des Zirkels nehmen, ſo werden die kleinen Schenkel, wann der Zirkel in ſolcher Oeffnung bleibet, den dritten Theil, welcher die Linie 3. 4. ſeyn wird, geben.
Fig. G.
Von der Zubereitung eines audern gedoppelten Zirkels, da ſich der Ropf verſchieben läſſet.
Dieſes Inſtrument iſt eine andere Art eines Reduction- oder Theilzir- kels mit einem beweglichen Kopf, mit dieſem kann man eine vorgegebene Linie in gleiche Theile, wie auch die Peripherie des ganzen Zirkels theilen, damit man darein alleregulaire Vielecke einſchreiben möge. Dieſe Art von Zirkeln, beſtehet aus zween gleichen Schenkeln, davon ein jeder mit zween ſtähler- nen Füſſen verſehen iſt, dieſe Schenkel ſind ausgehohlet, damit ihr bewegli- cher Kopf darinnen gehen möge, in deren Mitte eine Schraube iſt, wo- mit die Schenkel an ſtatt eines Nagels veſt zuſammen gehalten, und in unterſchiedlichen Gegenden mit einem Mütterlein geſchraubet werden, es müſſen aber die Schenkel fein gleich in der Mitte ausgeholet ſeyn, alſo,
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[83/0105]
Von dem Zirkel zu denen Seecharten.
Dieſer Zirkel hat ſeine eingekrümmte Schenkel, die gegen den Kopf zu
in die Weite ausſchweiffen, damit man ſelbigen mit ciner Hand öffnen könne,
welches geſchieyet, ſo man in der Hand die 2 Schenkel drucket, ſeme Figur
giebet die Zubereitung genugſam zu verſrehen, wir werden von deſſen Nutzen
reden, wann wir von denen zu der Schiffahrt gehörigen Inſtrumenten han-
deln.
Von der Zubereitung eines gedoppelten oder ordentlichen
Theil-oder Reductionszukels.
Man nennet dieſen Zirkel Theil-oder Reductionzirkel, weilen er ge-
macht wird, um eine Linie zu theilen, und eine Fläche aus dem Kleinem in das
Groſſe, und aus dem Groſſen in das Kleine zu reduciren. Man macht von der-
gleichen Arten einige, welche eine Linie in zween, einige in 3. andere in 4. 5. Thei-
le theilen können. Man muß bey Verfertigung derſelben wol acht haben, daß
der Kopf in einer geraden Linie mit den Schenkeln durchbohret ſeye, und daß
der innere Theil von den ſtählern Füſſen an einem Ort nicht weiter heraus
gehe, als an den andern. Wann man, zum Exempel, einen Zirkel, womit man
die Helfte einer Linie nehmen wollte, machen will, muß von dem Centro des
Stefts bis zu äuſſerſt der längſten Schenkel die Länge accurat zweymal ſo groß,
als die Länge der kürzſten Schenkel ſeyn, und alſo nach Proportion in den an-
dern Maaſen. Der Zirkel in der Figur G iſt gemacht worden, daß man den
dritten Theil einer Figur nehmen könne, derowegen iſt von dem mit 5. bezeich-
neten Centro bis an die zu äuſſerſt der mit 2. bemerkten Puncten, die Gröſſe
dreymal ſo groß, als dieſe von eben dem Mittelpuncte, bis zu äuſſerſt der kleinen
mit drey und vier notirten Puncten; alſo wann man den dritten Theil von der
Linie 2. 2. haben will, muß man ihre ganze Länge mit der gröſſern Seite des
Zirkels nehmen, ſo werden die kleinen Schenkel, wann der Zirkel in ſolcher
Oeffnung bleibet, den dritten Theil, welcher die Linie 3. 4. ſeyn wird, geben.
Von der Zubereitung eines audern gedoppelten Zirkels, da
ſich der Ropf verſchieben läſſet.
Dieſes Inſtrument iſt eine andere Art eines Reduction- oder Theilzir-
kels mit einem beweglichen Kopf, mit dieſem kann man eine vorgegebene Linie
in gleiche Theile, wie auch die Peripherie des ganzen Zirkels theilen, damit
man darein alleregulaire Vielecke einſchreiben möge. Dieſe Art von Zirkeln,
beſtehet aus zween gleichen Schenkeln, davon ein jeder mit zween ſtähler-
nen Füſſen verſehen iſt, dieſe Schenkel ſind ausgehohlet, damit ihr bewegli-
cher Kopf darinnen gehen möge, in deren Mitte eine Schraube iſt, wo-
mit die Schenkel an ſtatt eines Nagels veſt zuſammen gehalten, und in
unterſchiedlichen Gegenden mit einem Mütterlein geſchraubet werden, es
müſſen aber die Schenkel fein gleich in der Mitte ausgeholet ſeyn, alſo,
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/105>, abgerufen am 30.12.2024.
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