trotz lebhaften Durstes widerlich blieb. Leider fehlte es an Zeit und Gelegenheit, um bis zur Verbindung dieses Wasserbeckens mit dem Meere vorzudringen; diese wird in den mir zugänglichen Karten und Beschreibungen als ein kurzer Fluss, Rio Pansipit, angegeben, in dem die sabalos alljährlich heraufziehen sollen. Der Thierbevöl- kerung und der Tiefe nach -- auf einer englischen Seekarte der "China-sea" von 1859 an einer Stelle 92 Faden -- dürfte dieses Wasser- becken als eine frühere Einbucht des Meeres aufzufassen. sein.9)
6. Thiere aus der Bai von Manila. 20. Mai bis 1. Juni 1861.
Auf dem Fischmarkt zu Manila fielen mir besonders auf Trichiurus savala Cuv., pesce spada (Degenfisch) der Spanier, Mugil cephalotus C. V., alimasin oder alingasin der Tagalen, lisa der Spanier, Equula insidiatrix Blech, sapi-sapi oder sape-sape, Mullus (Upeneoides) sulfureus C. V., saramulete, violett-rosa mit gelben Längslinien und ein ganz ähnlich gefärbter Fisch anderer Gattung, bisugu, Synagris sp.; eine Scholle, Psettodes erumei Schneid., daba der Tagalen, ferner eine Sphyraena, eine Alausa, laulau, eine Engraulis, dilis, und ein Saurus nebst dem schon genannten Silu- roiden des Pasig. Von Crustaceen waren häufig zwei Schwimm- krabben: die grössere Lupa Tranquebarica, alimango und die kleinere pelagica, alimasing der Tagalen, beide einfach cangrejo von den Spaniern genannt, und ein langschwänziger Krebs, Penaeus monoceros, tagalisch ulang oder olang, spanisch camaron; von Mellusken endlich eine Venusmuschel, Tapes Philippinarum Adams, alan oder halaan, spanisch almejo, und eine Auster, dalaba der Eingeborenen.10) An dem Steindamm der Pasigmündung, der die Einfahrt für Manila bildet, sind zwei Crustaceen häufig, die flüchtige Assel, Ligia, schon von Pater Camel No. 83. erwähnt, und eine Viereckkrabbe mit violetten Scheeren, Metopograpsus maculatus.
Das Städtchen Cavite, auf einer sandigen Landspitze in der Bai von Manila, gewöhnliche Station der hier anwesenden Schiffe und so auch zeitweise unserer Thetis, bietet bei längerer Musse reiche Gelegenheit zum Studium der Seethiere und ich hörte zu Manila von dem Pfarrer eines benachbarten Dorfes, der mit Eifer dasselbe betreibe. Leider erlaubte mir die bedenkliche Ermattung und Abspannung, welche mich in dem heissen Manila nach der
Fischmarkt zu Manila.
trotz lebhaften Durstes widerlich blieb. Leider fehlte es an Zeit und Gelegenheit, um bis zur Verbindung dieses Wasserbeckens mit dem Meere vorzudringen; diese wird in den mir zugänglichen Karten und Beschreibungen als ein kurzer Fluss, Rio Pansipit, angegeben, in dem die sabalos alljährlich heraufziehen sollen. Der Thierbevöl- kerung und der Tiefe nach — auf einer englischen Seekarte der »China-sea« von 1859 an einer Stelle 92 Faden — dürfte dieses Wasser- becken als eine frühere Einbucht des Meeres aufzufassen. sein.9)
6. Thiere aus der Bai von Manila. 20. Mai bis 1. Juni 1861.
Auf dem Fischmarkt zu Manila fielen mir besonders auf Trichiurus savala Cuv., pesce spada (Degenfisch) der Spanier, Mugil cephalotus C. V., alimasin oder alingasin der Tagalen, lisa der Spanier, Equula insidiatrix Blech, sapi-sapi oder sape-sape, Mullus (Upeneoides) sulfureus C. V., saramulete, violett-rosa mit gelben Längslinien und ein ganz ähnlich gefärbter Fisch anderer Gattung, bisugu, Synagris sp.; eine Scholle, Psettodes erumei Schneid., daba der Tagalen, ferner eine Sphyraena, eine Alausa, laulau, eine Engraulis, dilis, und ein Saurus nebst dem schon genannten Silu- roiden des Pasig. Von Crustaceen waren häufig zwei Schwimm- krabben: die grössere Lupa Tranquebarica, alimango und die kleinere pelagica, alimasing der Tagalen, beide einfach cangrejo von den Spaniern genannt, und ein langschwänziger Krebs, Penaeus monoceros, tagalisch ulang oder olang, spanisch camaron; von Mellusken endlich eine Venusmuschel, Tapes Philippinarum Adams, alán oder halaan, spanisch almejo, und eine Auster, dalaba der Eingeborenen.10) An dem Steindamm der Pasigmündung, der die Einfahrt für Manila bildet, sind zwei Crustaceen häufig, die flüchtige Assel, Ligia, schon von Pater Camel No. 83. erwähnt, und eine Viereckkrabbe mit violetten Scheeren, Metopograpsus maculatus.
Das Städtchen Cavite, auf einer sandigen Landspitze in der Bai von Manila, gewöhnliche Station der hier anwesenden Schiffe und so auch zeitweise unserer Thetis, bietet bei längerer Musse reiche Gelegenheit zum Studium der Seethiere und ich hörte zu Manila von dem Pfarrer eines benachbarten Dorfes, der mit Eifer dasselbe betreibe. Leider erlaubte mir die bedenkliche Ermattung und Abspannung, welche mich in dem heissen Manila nach der
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[201/0219]
Fischmarkt zu Manila.
trotz lebhaften Durstes widerlich blieb. Leider fehlte es an Zeit
und Gelegenheit, um bis zur Verbindung dieses Wasserbeckens mit
dem Meere vorzudringen; diese wird in den mir zugänglichen Karten
und Beschreibungen als ein kurzer Fluss, Rio Pansipit, angegeben,
in dem die sabalos alljährlich heraufziehen sollen. Der Thierbevöl-
kerung und der Tiefe nach — auf einer englischen Seekarte der
»China-sea« von 1859 an einer Stelle 92 Faden — dürfte dieses Wasser-
becken als eine frühere Einbucht des Meeres aufzufassen. sein.9)
6. Thiere aus der Bai von Manila.
20. Mai bis 1. Juni 1861.
Auf dem Fischmarkt zu Manila fielen mir besonders auf
Trichiurus savala Cuv., pesce spada (Degenfisch) der Spanier, Mugil
cephalotus C. V., alimasin oder alingasin der Tagalen, lisa der
Spanier, Equula insidiatrix Blech, sapi-sapi oder sape-sape, Mullus
(Upeneoides) sulfureus C. V., saramulete, violett-rosa mit gelben
Längslinien und ein ganz ähnlich gefärbter Fisch anderer Gattung,
bisugu, Synagris sp.; eine Scholle, Psettodes erumei Schneid., daba
der Tagalen, ferner eine Sphyraena, eine Alausa, laulau, eine
Engraulis, dilis, und ein Saurus nebst dem schon genannten Silu-
roiden des Pasig. Von Crustaceen waren häufig zwei Schwimm-
krabben: die grössere Lupa Tranquebarica, alimango und die kleinere
pelagica, alimasing der Tagalen, beide einfach cangrejo von den
Spaniern genannt, und ein langschwänziger Krebs, Penaeus monoceros,
tagalisch ulang oder olang, spanisch camaron; von Mellusken endlich
eine Venusmuschel, Tapes Philippinarum Adams, alán oder halaan,
spanisch almejo, und eine Auster, dalaba der Eingeborenen.10) An
dem Steindamm der Pasigmündung, der die Einfahrt für Manila
bildet, sind zwei Crustaceen häufig, die flüchtige Assel, Ligia, schon
von Pater Camel No. 83. erwähnt, und eine Viereckkrabbe mit violetten
Scheeren, Metopograpsus maculatus.
Das Städtchen Cavite, auf einer sandigen Landspitze in der
Bai von Manila, gewöhnliche Station der hier anwesenden Schiffe
und so auch zeitweise unserer Thetis, bietet bei längerer Musse
reiche Gelegenheit zum Studium der Seethiere und ich hörte zu
Manila von dem Pfarrer eines benachbarten Dorfes, der mit Eifer
dasselbe betreibe. Leider erlaubte mir die bedenkliche Ermattung
und Abspannung, welche mich in dem heissen Manila nach der
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/219>, abgerufen am 22.02.2025.
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