Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.ANMERKUNGEN. 1) v. Frauenfeld, Notizen über die Fauna Hongkong's und Shanghai's, aus dem XXXV. Bande, Jahrgang 1859, der Sitzungsberichte der math. naturwiss. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, S. 250 (12). Aus dem in Shanghai erscheinenden Shanghai Almanac, printed at the North China Herald office, Jahr- gang 1860, entnehme ich folgende Temperaturangaben der uns hier gerade interessi- renden Monate nach einer Beobachtungsreihe von acht Jahren, 1852--1859: [Tabelle] Die Breite von Shanghai ist 31° 14', also die von Marokko und nordamerika-nisch Georgien, S. Diego in Californien und der Südspitze von Japan. In Nangasaki beträgt die mittlere Temperatur (Tag und Nacht) des Januar + 4,57, des März 7,65, des Juli 21,05° R. 2) Der Hase, den ich zu Shanghai gesehen, stimmt in vielen Beziehungen mit dem centralasiatischen Lepus tolai Pall. überein: die Haare des Rumpfes waren we- niger wollig als bei dem europäischen, die des Rückens hatten vorstehende schwarze Spitzen, die der Seiten vorstehende weisse; Nacken und Aussenseite der Ohren rostgelb, am vordern oder innern Rand der Ohren aussen ein undeutlich begränzter hellbrauner Streifen, am hintern oder äussern Rand aussen und oben ein scharf be- gränzter schwarzer Flecken. Die Ohren länger als der Kopf. Der Schwanz oben braun, etwas dunkler als der Rücken, doch nicht schwarz, unten weiss. Durch die Länge der Ohren weicht er auffallend sowohl vom japanischen Hasen, als von Lepus Sinensis Gray ab, den ich nur aus der Abbildung in den illustrations of Indian zoo- logy kenne. Das nackte Zwischenläppchen der Oberlippe nicht gefaltet. Die Bart- haare in ihrer vordern Hälfte schwarz, in der hintern weiss. Totallänge von der Schnauze zur Schwanzspitze nur 0,450 Meter. Kopflänge 0,084, Ohrenlänge 0,090, Schwanzlänge 0,088 Met. 3) Basilewsky, Nouvelles memoires de la societe des naturalistes a Moscou X. 1855, p. 256, unter dem Namen Syung-yui, mongolisch cirima; acipenseri affinis, sed dorso laevi nec scutellato, genis fusco viride maculatis, rostro acuto longi- tudine corporis. Habitat in aquis profundioribus, fluvio flavo et aliis Mongoliae atque Mantschuriae prope locos saxosos, longitudine 10--20 pedum, sole oriente et occi- dente diebus obscuris super aquam emergit; praedatur tertia luna (nach chinesischen Büchern). Wells Williams, tonic dictionary of the Chinese language in the Canton ANMERKUNGEN. 1) v. Frauenfeld, Notizen über die Fauna Hongkong’s und Shanghai’s, aus dem XXXV. Bande, Jahrgang 1859, der Sitzungsberichte der math. naturwiss. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, S. 250 (12). Aus dem in Shanghai erscheinenden Shanghai Almanac, printed at the North China Herald office, Jahr- gang 1860, entnehme ich folgende Temperaturangaben der uns hier gerade interessi- renden Monate nach einer Beobachtungsreihe von acht Jahren, 1852—1859: [Tabelle] Die Breite von Shanghai ist 31° 14′, also die von Marokko und nordamerika-nisch Georgien, S. Diego in Californien und der Südspitze von Japan. In Nangasaki beträgt die mittlere Temperatur (Tag und Nacht) des Januar + 4,57, des März 7,65, des Juli 21,05° R. 2) Der Hase, den ich zu Shanghai gesehen, stimmt in vielen Beziehungen mit dem centralasiatischen Lepus tolai Pall. überein: die Haare des Rumpfes waren we- niger wollig als bei dem europäischen, die des Rückens hatten vorstehende schwarze Spitzen, die der Seiten vorstehende weisse; Nacken und Aussenseite der Ohren rostgelb, am vordern oder innern Rand der Ohren aussen ein undeutlich begränzter hellbrauner Streifen, am hintern oder äussern Rand aussen und oben ein scharf be- gränzter schwarzer Flecken. Die Ohren länger als der Kopf. Der Schwanz oben braun, etwas dunkler als der Rücken, doch nicht schwarz, unten weiss. Durch die Länge der Ohren weicht er auffallend sowohl vom japanischen Hasen, als von Lepus Sinensis Gray ab, den ich nur aus der Abbildung in den illustrations of Indian zoo- logy kenne. Das nackte Zwischenläppchen der Oberlippe nicht gefaltet. Die Bart- haare in ihrer vordern Hälfte schwarz, in der hintern weiss. Totallänge von der Schnauze zur Schwanzspitze nur 0,450 Meter. Kopflänge 0,084, Ohrenlänge 0,090, Schwanzlänge 0,088 Met. 3) Basilewsky, Nouvelles mémoires de la société des naturalistes à Moscou X. 1855, p. 256, unter dem Namen Syung-yui, mongolisch cirima; acipenseri affinis, sed dorso laevi nec scutellato, genis fusco viride maculatis, rostro acuto longi- tudine corporis. Habitat in aquis profundioribus, fluvio flavo et aliis Mongoliae atque Mantschuriae prope locos saxosos, longitudine 10—20 pedum, sole oriente et occi- dente diebus obscuris super aquam emergit; praedatur tertia luna (nach chinesischen Büchern). Wells Williams, tonic dictionary of the Chinese language in the Canton <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0199" n="[181]"/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">ANMERKUNGEN.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <note place="end" n="1)">v. 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ANMERKUNGEN.
¹⁾ v. Frauenfeld, Notizen über die Fauna Hongkong’s und Shanghai’s, aus dem
XXXV. Bande, Jahrgang 1859, der Sitzungsberichte der math. naturwiss. Classe
der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, S. 250 (12). Aus dem in Shanghai
erscheinenden Shanghai Almanac, printed at the North China Herald office, Jahr-
gang 1860, entnehme ich folgende Temperaturangaben der uns hier gerade interessi-
renden Monate nach einer Beobachtungsreihe von acht Jahren, 1852—1859:
Die Breite von Shanghai ist 31° 14′, also die von Marokko und nordamerika-
nisch Georgien, S. Diego in Californien und der Südspitze von Japan.
In Nangasaki beträgt die mittlere Temperatur (Tag und Nacht) des Januar
+ 4,57, des März 7,65, des Juli 21,05° R.
²⁾ Der Hase, den ich zu Shanghai gesehen, stimmt in vielen Beziehungen mit
dem centralasiatischen Lepus tolai Pall. überein: die Haare des Rumpfes waren we-
niger wollig als bei dem europäischen, die des Rückens hatten vorstehende schwarze
Spitzen, die der Seiten vorstehende weisse; Nacken und Aussenseite der Ohren
rostgelb, am vordern oder innern Rand der Ohren aussen ein undeutlich begränzter
hellbrauner Streifen, am hintern oder äussern Rand aussen und oben ein scharf be-
gränzter schwarzer Flecken. Die Ohren länger als der Kopf. Der Schwanz oben
braun, etwas dunkler als der Rücken, doch nicht schwarz, unten weiss. Durch die
Länge der Ohren weicht er auffallend sowohl vom japanischen Hasen, als von Lepus
Sinensis Gray ab, den ich nur aus der Abbildung in den illustrations of Indian zoo-
logy kenne. Das nackte Zwischenläppchen der Oberlippe nicht gefaltet. Die Bart-
haare in ihrer vordern Hälfte schwarz, in der hintern weiss. Totallänge von der
Schnauze zur Schwanzspitze nur 0,450 Meter. Kopflänge 0,084, Ohrenlänge 0,090,
Schwanzlänge 0,088 Met.
³⁾ Basilewsky, Nouvelles mémoires de la société des naturalistes à Moscou X.
1855, p. 256, unter dem Namen Syung-yui, mongolisch cirima; acipenseri affinis,
sed dorso laevi nec scutellato, genis fusco viride maculatis, rostro acuto longi-
tudine corporis. Habitat in aquis profundioribus, fluvio flavo et aliis Mongoliae atque
Mantschuriae prope locos saxosos, longitudine 10—20 pedum, sole oriente et occi-
dente diebus obscuris super aquam emergit; praedatur tertia luna (nach chinesischen
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