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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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ANMERKUNGEN.

1) A. Adams will den japanischen Fuchs als eigene Art von dem europäischen
unterscheiden wegen eines schwarzen Fleckens nahe der Schwanzwurzel, Proceedings
of the zoological society 1860, pag. 195. An allen Füchsen, die ich in Japan unter
die Hände bekommen, habe ich keine Abweichung in der Färbung von den euro-
päischen Füchsen bemerkt, und finde auch jetzt noch keine bei Vergleichung des
mitgebrachten, im zoologischen Museum zu Berlin aufgestellten japanischen Exem-
plars mit deutschen Individuen derselben Sammlung. Die Rückenseite des Schwanzes
ist bei beiden mit einzelnen schwarzen Haaren untermischt, aber kein besonderer
schwarzer Fleck vorhanden. Auch in der Weichheit der Haare ist kein Unterschied
zu fühlen. Ich kann daher den japanischen Fuchs in keiner Weise für verschieden
von dem europäischen halten.
2) Der von Aldrovandi sogenannte Psittaeus Japonicus ist eine in Neu-Guinea
lebende Art, Ps. (Charmosina) Papuensis.
3) Es ist dieses dasselbe Wort wie in awongara, Grünspecht. Medhurst über-
setzt es mit "grün, azurfarbig" und erwähnt der Zusammensetzungen ao-no, grünes
Feld, und ao-kagane, weisses Kupfer. Diese Farbenbezeichnung scheint demnach
einen ziemlich weiten Sinn zu haben und wird wohl am besten mit Grau übersetzt.
4) Dr. Günther, catalogue of the Batrachia salientia 1858, pag. 55, 56, unter-
scheidet die ostasiatischen Varietäten der gemeinen Kröte von der europäischen
durch die hornige (nicht weiche) Oberfläche der Warzen und durch lebhaftere Fär-
bung: Seiten deutlich schwarz marmorirt, Bauch schwarz gefleckt, und unter diesen
wieder die japanische von der chinesischen durch zahlreiche, nahezu gleich grosse
Warzen. Das erwähnte in Yeddo gefangene Exemplar stimmt in Betreff der Fär-
bung mit dieser Beschreibung überein, zeigt aber die Warzen ohne Hornüberzug,
so weich wie bei den europäischen.
5) Die von mir in Japan gesammelten Exemplare von Hyla arborea zeigen
schwarze Flecken regelmässig an den Seiten des Rumpfes, zuweilen auch auf den
Schenkeln und einzelne auf dem Rücken. Die von Polypedates waren ohne Flecken.
In Spiritus sind die letztern violettblau, die erstern blassgrau geworden.
6) Ein anonymes, in Yokohama erhaltenes Manuscript über Thiere und Pflanzen
der Provinz Fiuga (Insel Kiusiu), betitelt Buts' tsan si Noba oka, die Erzeugnisse
von Noba oka, mit Angabe dortiger Provinzialnamen, gibt Abbildungen verschiedener
Schlangen, theilweise kenntlich, unter wieder andern Namen:
a) mit hebi zusammengesetzt: tora-su-hebi, Tigerschlange, mit grossen, fast
quadratischen Rückenflecken, sehr wahrscheinlich Tropidonotus tigrinus, und
kusi-hebi, Kammschlange oder Loosschlange, Rücken weiss getüpfelt;
b) mit kutsinawa zusammengesetzt: kuro-kutsinawa, "schwarze Schlange", roth-
braun mit weissen Flecken an den Seiten, dickköpfig, und siro-kutsinawa,
ANMERKUNGEN.

1) A. Adams will den japanischen Fuchs als eigene Art von dem europäischen
unterscheiden wegen eines schwarzen Fleckens nahe der Schwanzwurzel, Proceedings
of the zoological society 1860, pag. 195. An allen Füchsen, die ich in Japan unter
die Hände bekommen, habe ich keine Abweichung in der Färbung von den euro-
päischen Füchsen bemerkt, und finde auch jetzt noch keine bei Vergleichung des
mitgebrachten, im zoologischen Museum zu Berlin aufgestellten japanischen Exem-
plars mit deutschen Individuen derselben Sammlung. Die Rückenseite des Schwanzes
ist bei beiden mit einzelnen schwarzen Haaren untermischt, aber kein besonderer
schwarzer Fleck vorhanden. Auch in der Weichheit der Haare ist kein Unterschied
zu fühlen. Ich kann daher den japanischen Fuchs in keiner Weise für verschieden
von dem europäischen halten.
2) Der von Aldrovandi sogenannte Psittaeus Japonicus ist eine in Neu-Guinea
lebende Art, Ps. (Charmosina) Papuensis.
3) Es ist dieses dasselbe Wort wie in awongara, Grünspecht. Medhurst über-
setzt es mit »grün, azurfarbig« und erwähnt der Zusammensetzungen ao-no, grünes
Feld, und ao-kagane, weisses Kupfer. Diese Farbenbezeichnung scheint demnach
einen ziemlich weiten Sinn zu haben und wird wohl am besten mit Grau übersetzt.
4) Dr. Günther, catalogue of the Batrachia salientia 1858, pag. 55, 56, unter-
scheidet die ostasiatischen Varietäten der gemeinen Kröte von der europäischen
durch die hornige (nicht weiche) Oberfläche der Warzen und durch lebhaftere Fär-
bung: Seiten deutlich schwarz marmorirt, Bauch schwarz gefleckt, und unter diesen
wieder die japanische von der chinesischen durch zahlreiche, nahezu gleich grosse
Warzen. Das erwähnte in Yeddo gefangene Exemplar stimmt in Betreff der Fär-
bung mit dieser Beschreibung überein, zeigt aber die Warzen ohne Hornüberzug,
so weich wie bei den europäischen.
5) Die von mir in Japan gesammelten Exemplare von Hyla arborea zeigen
schwarze Flecken regelmässig an den Seiten des Rumpfes, zuweilen auch auf den
Schenkeln und einzelne auf dem Rücken. Die von Polypedates waren ohne Flecken.
In Spiritus sind die letztern violettblau, die erstern blassgrau geworden.
6) Ein anonymes, in Yokohama erhaltenes Manuscript über Thiere und Pflanzen
der Provinz Fiuga (Insel Kiusiu), betitelt Buts’ tsan si Noba oka, die Erzeugnisse
von Noba oka, mit Angabe dortiger Provinzialnamen, gibt Abbildungen verschiedener
Schlangen, theilweise kenntlich, unter wieder andern Namen:
a) mit hebi zusammengesetzt: tora-su-hebi, Tigerschlange, mit grossen, fast
quadratischen Rückenflecken, sehr wahrscheinlich Tropidonotus tigrinus, und
kusi-hebi, Kammschlange oder Loosschlange, Rücken weiss getüpfelt;
b) mit kutsinawa zusammengesetzt: kuro-kutsinawa, »schwarze Schlange«, roth-
braun mit weissen Flecken an den Seiten, dickköpfig, und siro-kutsinawa,
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[[152]/0170] ANMERKUNGEN. ¹⁾ A. Adams will den japanischen Fuchs als eigene Art von dem europäischen unterscheiden wegen eines schwarzen Fleckens nahe der Schwanzwurzel, Proceedings of the zoological society 1860, pag. 195. An allen Füchsen, die ich in Japan unter die Hände bekommen, habe ich keine Abweichung in der Färbung von den euro- päischen Füchsen bemerkt, und finde auch jetzt noch keine bei Vergleichung des mitgebrachten, im zoologischen Museum zu Berlin aufgestellten japanischen Exem- plars mit deutschen Individuen derselben Sammlung. Die Rückenseite des Schwanzes ist bei beiden mit einzelnen schwarzen Haaren untermischt, aber kein besonderer schwarzer Fleck vorhanden. Auch in der Weichheit der Haare ist kein Unterschied zu fühlen. Ich kann daher den japanischen Fuchs in keiner Weise für verschieden von dem europäischen halten. ²⁾ Der von Aldrovandi sogenannte Psittaeus Japonicus ist eine in Neu-Guinea lebende Art, Ps. (Charmosina) Papuensis. ³⁾ Es ist dieses dasselbe Wort wie in awongara, Grünspecht. Medhurst über- setzt es mit »grün, azurfarbig« und erwähnt der Zusammensetzungen ao-no, grünes Feld, und ao-kagane, weisses Kupfer. Diese Farbenbezeichnung scheint demnach einen ziemlich weiten Sinn zu haben und wird wohl am besten mit Grau übersetzt. ⁴⁾ Dr. Günther, catalogue of the Batrachia salientia 1858, pag. 55, 56, unter- scheidet die ostasiatischen Varietäten der gemeinen Kröte von der europäischen durch die hornige (nicht weiche) Oberfläche der Warzen und durch lebhaftere Fär- bung: Seiten deutlich schwarz marmorirt, Bauch schwarz gefleckt, und unter diesen wieder die japanische von der chinesischen durch zahlreiche, nahezu gleich grosse Warzen. Das erwähnte in Yeddo gefangene Exemplar stimmt in Betreff der Fär- bung mit dieser Beschreibung überein, zeigt aber die Warzen ohne Hornüberzug, so weich wie bei den europäischen. ⁵⁾ Die von mir in Japan gesammelten Exemplare von Hyla arborea zeigen schwarze Flecken regelmässig an den Seiten des Rumpfes, zuweilen auch auf den Schenkeln und einzelne auf dem Rücken. Die von Polypedates waren ohne Flecken. In Spiritus sind die letztern violettblau, die erstern blassgrau geworden. ⁶⁾ Ein anonymes, in Yokohama erhaltenes Manuscript über Thiere und Pflanzen der Provinz Fiuga (Insel Kiusiu), betitelt Buts’ tsan si Noba oka, die Erzeugnisse von Noba oka, mit Angabe dortiger Provinzialnamen, gibt Abbildungen verschiedener Schlangen, theilweise kenntlich, unter wieder andern Namen: a) mit hebi zusammengesetzt: tora-su-hebi, Tigerschlange, mit grossen, fast quadratischen Rückenflecken, sehr wahrscheinlich Tropidonotus tigrinus, und kusi-hebi, Kammschlange oder Loosschlange, Rücken weiss getüpfelt; b) mit kutsinawa zusammengesetzt: kuro-kutsinawa, »schwarze Schlange«, roth- braun mit weissen Flecken an den Seiten, dickköpfig, und siro-kutsinawa,

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. [152]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/170>, abgerufen am 22.12.2024.