Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
spiel forttreibet, und mit Fleis und Fürsatz,
des Unfugs noch mehr machet.

§. 52.

Der zweyte Eingang, welchen Zinzendorf
machet, wann er seinen Augspurgischen Con-
feßionsverstand
entblössen will, betrift das
Ausgehen des heiligen Geistes vom Sohne
so wol, als vom Vater, welches die lateinische
Kirche bekantlich vor vielen Jahrhunderten
gegen die griechische behauptet hat. Und die
Augspurgische Confeßion wiederholet diese Leh-
re, um ihren Beytritt zur lateinischen Kirche
zu bezeugen. Beydes verdreust den Herrnhu-
ter. Um also diesen Bekennern eins zu verse-
tzen, auch seine über Kirche und Concilia hin-
ausfliehende hohe Oberpäbstliche Gerichtbarkeit
sehen zu lassen, erkläret er die Untersuchung

dieses
geschiehet. Wer nun GOtt dem Vater
eine Gemahlin zugiebt, (siehe den ersten
Theil, s.
150.) die in einigen Spra-
chen die heilige Geistin
genennet wer-
den soll, (§. 6.) der gehet aus den Schran-
ken der heiligen Schrift, und wird dem
Leser solcher lästerlichen Träume, mit Für-
satz ärgerlich. Ja er giebt den Spöttern
der Schrift und Religion, den erwünsch-
ten Anlaß, und ein vollkommenes Bey-
spiel, mit dem Geheimniß der H. Drey-
einigkeit, so umzugehen, wie es ihre Ab-
sicht erfodert. (§. 91.)

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ſpiel forttreibet, und mit Fleis und Fuͤrſatz,
des Unfugs noch mehr machet.

§. 52.

Der zweyte Eingang, welchen Zinzendorf
machet, wann er ſeinen Augſpurgiſchen Con-
feßionsverſtand
entbloͤſſen will, betrift das
Ausgehen des heiligen Geiſtes vom Sohne
ſo wol, als vom Vater, welches die lateiniſche
Kirche bekantlich vor vielen Jahrhunderten
gegen die griechiſche behauptet hat. Und die
Augſpurgiſche Confeßion wiederholet dieſe Leh-
re, um ihren Beytritt zur lateiniſchen Kirche
zu bezeugen. Beydes verdreuſt den Herrnhu-
ter. Um alſo dieſen Bekennern eins zu verſe-
tzen, auch ſeine uͤber Kirche und Concilia hin-
ausfliehende hohe Oberpaͤbſtliche Gerichtbarkeit
ſehen zu laſſen, erklaͤret er die Unterſuchung

dieſes
geſchiehet. Wer nun GOtt dem Vater
eine Gemahlin zugiebt, (ſiehe den erſten
Theil, ſ.
150.) die in einigen Spra-
chen die heilige Geiſtin
genennet wer-
den ſoll, (§. 6.) der gehet aus den Schran-
ken der heiligen Schrift, und wird dem
Leſer ſolcher laͤſterlichen Traͤume, mit Fuͤr-
ſatz aͤrgerlich. Ja er giebt den Spoͤttern
der Schrift und Religion, den erwuͤnſch-
ten Anlaß, und ein vollkommenes Bey-
ſpiel, mit dem Geheimniß der H. Drey-
einigkeit, ſo umzugehen, wie es ihre Ab-
ſicht erfodert. (§. 91.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0084" n="68"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
&#x017F;piel forttreibet, und mit Fleis und Fu&#x0364;r&#x017F;atz,<lb/>
des Unfugs noch mehr machet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 52.</head><lb/>
              <p>Der zweyte Eingang, welchen Zinzendorf<lb/>
machet, wann er &#x017F;einen Aug&#x017F;purgi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Con-<lb/>
feßionsver&#x017F;tand</hi> entblo&#x0364;&#x017F;&#x017F;en will, betrift das<lb/>
Ausgehen des heiligen Gei&#x017F;tes vom Sohne<lb/>
&#x017F;o wol, als vom Vater, welches die lateini&#x017F;che<lb/>
Kirche bekantlich vor vielen Jahrhunderten<lb/>
gegen die griechi&#x017F;che behauptet hat. Und die<lb/>
Aug&#x017F;purgi&#x017F;che Confeßion wiederholet die&#x017F;e Leh-<lb/>
re, um ihren Beytritt zur lateini&#x017F;chen Kirche<lb/>
zu bezeugen. Beydes verdreu&#x017F;t den Herrnhu-<lb/>
ter. Um al&#x017F;o die&#x017F;en Bekennern eins zu ver&#x017F;e-<lb/>
tzen, auch &#x017F;eine u&#x0364;ber Kirche und Concilia hin-<lb/>
ausfliehende hohe Oberpa&#x0364;b&#x017F;tliche Gerichtbarkeit<lb/>
&#x017F;ehen zu la&#x017F;&#x017F;en, erkla&#x0364;ret er die Unter&#x017F;uchung<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;es</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_10_6" prev="#seg2pn_10_5" place="foot" n="(*)">ge&#x017F;chiehet. Wer nun GOtt dem Vater<lb/>
eine Gemahlin zugiebt, (&#x017F;iehe den <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten<lb/>
Theil, &#x017F;.</hi> 150.) die <hi rendition="#fr">in einigen Spra-<lb/>
chen die heilige Gei&#x017F;tin</hi> genennet wer-<lb/>
den &#x017F;oll, (§. 6.) der gehet aus den Schran-<lb/>
ken der heiligen Schrift, und wird dem<lb/>
Le&#x017F;er &#x017F;olcher la&#x0364;&#x017F;terlichen Tra&#x0364;ume, mit Fu&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;atz a&#x0364;rgerlich. Ja er giebt den Spo&#x0364;ttern<lb/>
der Schrift und Religion, den erwu&#x0364;n&#x017F;ch-<lb/>
ten Anlaß, und ein vollkommenes Bey-<lb/>
&#x017F;piel, mit dem Geheimniß der H. Drey-<lb/>
einigkeit, &#x017F;o umzugehen, wie es ihre Ab-<lb/>
&#x017F;icht erfodert. (§. 91.)</note><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[68/0084] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ſpiel forttreibet, und mit Fleis und Fuͤrſatz, des Unfugs noch mehr machet. §. 52. Der zweyte Eingang, welchen Zinzendorf machet, wann er ſeinen Augſpurgiſchen Con- feßionsverſtand entbloͤſſen will, betrift das Ausgehen des heiligen Geiſtes vom Sohne ſo wol, als vom Vater, welches die lateiniſche Kirche bekantlich vor vielen Jahrhunderten gegen die griechiſche behauptet hat. Und die Augſpurgiſche Confeßion wiederholet dieſe Leh- re, um ihren Beytritt zur lateiniſchen Kirche zu bezeugen. Beydes verdreuſt den Herrnhu- ter. Um alſo dieſen Bekennern eins zu verſe- tzen, auch ſeine uͤber Kirche und Concilia hin- ausfliehende hohe Oberpaͤbſtliche Gerichtbarkeit ſehen zu laſſen, erklaͤret er die Unterſuchung dieſes (*) (*) geſchiehet. Wer nun GOtt dem Vater eine Gemahlin zugiebt, (ſiehe den erſten Theil, ſ. 150.) die in einigen Spra- chen die heilige Geiſtin genennet wer- den ſoll, (§. 6.) der gehet aus den Schran- ken der heiligen Schrift, und wird dem Leſer ſolcher laͤſterlichen Traͤume, mit Fuͤr- ſatz aͤrgerlich. Ja er giebt den Spoͤttern der Schrift und Religion, den erwuͤnſch- ten Anlaß, und ein vollkommenes Bey- ſpiel, mit dem Geheimniß der H. Drey- einigkeit, ſo umzugehen, wie es ihre Ab- ſicht erfodert. (§. 91.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/84
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/84>, abgerufen am 21.12.2024.