Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
Kennzeichen (*) ausdrücklich angegeben hat,
und welche bis daher von der gantzen Christen-
heit ist beybehalten worden. Zinzendorf aber
hat die (**) Gnugthuung oder Erlösung
JEsu Christi von den persönlichen Kennzeichen
ausgeschlossen, und die Ehlichung an ihre
Stelle gesetzt.

§. 104.

Nach Zinzendorfs angenommenen Kennzei-
chen wird leichtlich einer behaupten können,
daß (5) mehr dann drey Personen seyen, mit-
hin keine Dreieinigkeit. Dann bey Zinzen-
dorf ist ein persönlich Kennzeichen, was eine
Person mit Ausschliesung der andern, an den
Menschen verrichtet, und worvon sie einen be-
sondern Nahmen führen kan. (§. 40.) Nun
aber schreibet er dem Sohn GOttes gantz al-
lein die Schöpfung zu: (Erster Theil s. 141.)
Der Vater ist ein Schwiegervater, nicht
aber der Sohn, noch der heilige Geist, und
der Sohn ist ein directer Vater. Der hei-
lige Geist ist des Vaters Frau, folglich der

Men-
(*) Der Beweis stehet im ersten Theil,
s.
146.
(**) Daß er dieses den Verleugnern der
Gnugthuung Christi zu gefallen gethan
habe, daran ist wohl kein Zweifel (§. 2.)
dann was hätte ihn sonst darzu bewo-
gen?

dritter Theil.
Kennzeichen (*) ausdruͤcklich angegeben hat,
und welche bis daher von der gantzen Chriſten-
heit iſt beybehalten worden. Zinzendorf aber
hat die (**) Gnugthuung oder Erloͤſung
JEſu Chriſti von den perſoͤnlichen Kennzeichen
ausgeſchloſſen, und die Ehlichung an ihre
Stelle geſetzt.

§. 104.

Nach Zinzendorfs angenommenen Kennzei-
chen wird leichtlich einer behaupten koͤnnen,
daß (5) mehr dann drey Perſonen ſeyen, mit-
hin keine Dreieinigkeit. Dann bey Zinzen-
dorf iſt ein perſoͤnlich Kennzeichen, was eine
Perſon mit Ausſchlieſung der andern, an den
Menſchen verrichtet, und worvon ſie einen be-
ſondern Nahmen fuͤhren kan. (§. 40.) Nun
aber ſchreibet er dem Sohn GOttes gantz al-
lein die Schoͤpfung zu: (Erſter Theil ſ. 141.)
Der Vater iſt ein Schwiegervater, nicht
aber der Sohn, noch der heilige Geiſt, und
der Sohn iſt ein directer Vater. Der hei-
lige Geiſt iſt des Vaters Frau, folglich der

Men-
(*) Der Beweis ſtehet im erſten Theil,
ſ.
146.
(**) Daß er dieſes den Verleugnern der
Gnugthuung Chriſti zu gefallen gethan
habe, daran iſt wohl kein Zweifel (§. 2.)
dann was haͤtte ihn ſonſt darzu bewo-
gen?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0205" n="189"/><fw place="top" type="header">dritter Theil.</fw><lb/>
Kennzeichen <note place="foot" n="(*)">Der Beweis &#x017F;tehet im <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten Theil,<lb/>
&#x017F;.</hi> 146.</note> ausdru&#x0364;cklich angegeben hat,<lb/>
und welche bis daher von der gantzen Chri&#x017F;ten-<lb/>
heit i&#x017F;t beybehalten worden. Zinzendorf aber<lb/>
hat die <note place="foot" n="(**)">Daß er die&#x017F;es den Verleugnern der<lb/>
Gnugthuung Chri&#x017F;ti zu gefallen gethan<lb/>
habe, daran i&#x017F;t wohl kein Zweifel (§. 2.)<lb/>
dann was ha&#x0364;tte ihn &#x017F;on&#x017F;t darzu bewo-<lb/>
gen?</note> <hi rendition="#fr">Gnugthuung</hi> oder <hi rendition="#fr">Erlo&#x0364;&#x017F;ung</hi><lb/>
JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti von den per&#x017F;o&#x0364;nlichen Kennzeichen<lb/>
ausge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, und die Ehlichung an ihre<lb/>
Stelle ge&#x017F;etzt.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 104.</head><lb/>
              <p>Nach Zinzendorfs angenommenen Kennzei-<lb/>
chen wird leichtlich einer behaupten ko&#x0364;nnen,<lb/>
daß (5) mehr dann drey Per&#x017F;onen &#x017F;eyen, mit-<lb/>
hin keine Dreieinigkeit. Dann bey Zinzen-<lb/>
dorf i&#x017F;t ein per&#x017F;o&#x0364;nlich Kennzeichen, was eine<lb/>
Per&#x017F;on mit Aus&#x017F;chlie&#x017F;ung der andern, an den<lb/>
Men&#x017F;chen verrichtet, und worvon &#x017F;ie einen be-<lb/>
&#x017F;ondern Nahmen fu&#x0364;hren kan. (§. 40.) Nun<lb/>
aber &#x017F;chreibet er dem Sohn GOttes gantz al-<lb/>
lein die Scho&#x0364;pfung zu: (<hi rendition="#fr">Er&#x017F;ter Theil &#x017F;.</hi> 141.)<lb/>
Der Vater i&#x017F;t ein <hi rendition="#fr">Schwiegervater,</hi> nicht<lb/>
aber der Sohn, noch der heilige Gei&#x017F;t, und<lb/>
der Sohn i&#x017F;t ein <hi rendition="#fr">directer Vater.</hi> Der hei-<lb/>
lige Gei&#x017F;t i&#x017F;t des Vaters Frau, folglich der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Men-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[189/0205] dritter Theil. Kennzeichen (*) ausdruͤcklich angegeben hat, und welche bis daher von der gantzen Chriſten- heit iſt beybehalten worden. Zinzendorf aber hat die (**) Gnugthuung oder Erloͤſung JEſu Chriſti von den perſoͤnlichen Kennzeichen ausgeſchloſſen, und die Ehlichung an ihre Stelle geſetzt. §. 104. Nach Zinzendorfs angenommenen Kennzei- chen wird leichtlich einer behaupten koͤnnen, daß (5) mehr dann drey Perſonen ſeyen, mit- hin keine Dreieinigkeit. Dann bey Zinzen- dorf iſt ein perſoͤnlich Kennzeichen, was eine Perſon mit Ausſchlieſung der andern, an den Menſchen verrichtet, und worvon ſie einen be- ſondern Nahmen fuͤhren kan. (§. 40.) Nun aber ſchreibet er dem Sohn GOttes gantz al- lein die Schoͤpfung zu: (Erſter Theil ſ. 141.) Der Vater iſt ein Schwiegervater, nicht aber der Sohn, noch der heilige Geiſt, und der Sohn iſt ein directer Vater. Der hei- lige Geiſt iſt des Vaters Frau, folglich der Men- (*) Der Beweis ſtehet im erſten Theil, ſ. 146. (**) Daß er dieſes den Verleugnern der Gnugthuung Chriſti zu gefallen gethan habe, daran iſt wohl kein Zweifel (§. 2.) dann was haͤtte ihn ſonſt darzu bewo- gen?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/205
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/205>, abgerufen am 30.12.2024.