Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
wolle, was die Bekenner mit anderen Aus-
drükken bereits gesaget, und vor ein Kennzei-
chen des heiligen Geistes angegeben haben.
Das ist sein vorläufiger Grundsatz, und seine
eigene Regel, nach welcher er will gerichtet
seyn, dieweil er sonst (wie seine Redens-
art lautet) um einen Ziegenbart gestritten
haben würde. (§. 53.) Dieweil nun seine
Mutterschaft in soweit sie einen gesunden und
nicht heidnischen Verftand haben könne, eben
das saget, was die Heiligung, als das wahre
äuserliche Kennzeichen, der dritten Person be-
deutet, mithin eine und eben dieselbe Sache,
nur mit einem andern Wort bezeichnet: so ist
diese Mutterschaft nach seinem eigenen Ge-
ständis, verwerflich, das zu bezeichnen, was
sie bezeichnen soll.

§. 91.

7) Die verblümte Benennungen des heili-
gen Geistes, ob sie wohl ausdrücklich in der
Schrift stehen, sind in den Augen des Zinzen-
dorfs, ein Galimathias ohne Sinn und
Verstand, damit man den Verläugnern der
H. Dreinigkeit nur was zu lachen
(*) macht.

Da
(*) Seine und seiner Brüder öffentliche
Bekentnis stehet gedruckt im Creutzreich
s. 67. unter dem Tittel: Dritte War-
heit: Man schämt sich, wenn man in

einem
L 2

dritter Theil.
wolle, was die Bekenner mit anderen Aus-
druͤkken bereits geſaget, und vor ein Kennzei-
chen des heiligen Geiſtes angegeben haben.
Das iſt ſein vorlaͤufiger Grundſatz, und ſeine
eigene Regel, nach welcher er will gerichtet
ſeyn, dieweil er ſonſt (wie ſeine Redens-
art lautet) um einen Ziegenbart geſtritten
haben wuͤrde. (§. 53.) Dieweil nun ſeine
Mutterſchaft in ſoweit ſie einen geſunden und
nicht heidniſchen Verftand haben koͤnne, eben
das ſaget, was die Heiligung, als das wahre
aͤuſerliche Kennzeichen, der dritten Perſon be-
deutet, mithin eine und eben dieſelbe Sache,
nur mit einem andern Wort bezeichnet: ſo iſt
dieſe Mutterſchaft nach ſeinem eigenen Ge-
ſtaͤndis, verwerflich, das zu bezeichnen, was
ſie bezeichnen ſoll.

§. 91.

7) Die verbluͤmte Benennungen des heili-
gen Geiſtes, ob ſie wohl ausdruͤcklich in der
Schrift ſtehen, ſind in den Augen des Zinzen-
dorfs, ein Galimathias ohne Sinn und
Verſtand, damit man den Verlaͤugnern der
H. Dreinigkeit nur was zu lachen
(*) macht.

Da
(*) Seine und ſeiner Bruͤder oͤffentliche
Bekentnis ſtehet gedruckt im Creutzreich
ſ. 67. unter dem Tittel: Dritte War-
heit: Man ſchaͤmt ſich, wenn man in

einem
L 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0179" n="163"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">dritter Theil.</hi></fw><lb/>
wolle, was die Bekenner mit anderen Aus-<lb/>
dru&#x0364;kken bereits ge&#x017F;aget, und vor ein Kennzei-<lb/>
chen des heiligen Gei&#x017F;tes angegeben haben.<lb/>
Das i&#x017F;t &#x017F;ein vorla&#x0364;ufiger Grund&#x017F;atz, und &#x017F;eine<lb/>
eigene Regel, nach welcher er will gerichtet<lb/>
&#x017F;eyn, dieweil er &#x017F;on&#x017F;t (wie &#x017F;eine Redens-<lb/>
art lautet) um einen Ziegenbart ge&#x017F;tritten<lb/>
haben wu&#x0364;rde. (§. 53.) Dieweil nun &#x017F;eine<lb/>
Mutter&#x017F;chaft in &#x017F;oweit &#x017F;ie einen ge&#x017F;unden und<lb/>
nicht heidni&#x017F;chen Verftand haben ko&#x0364;nne, eben<lb/>
das &#x017F;aget, was die <hi rendition="#fr">Heiligung,</hi> als das wahre<lb/>
a&#x0364;u&#x017F;erliche Kennzeichen, der dritten Per&#x017F;on be-<lb/>
deutet, mithin eine und eben die&#x017F;elbe Sache,<lb/>
nur mit einem andern Wort bezeichnet: &#x017F;o i&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;e Mutter&#x017F;chaft nach &#x017F;einem eigenen Ge-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndis, verwerflich, das zu bezeichnen, was<lb/>
&#x017F;ie bezeichnen &#x017F;oll.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 91.</head><lb/>
              <p>7) Die verblu&#x0364;mte Benennungen des heili-<lb/>
gen Gei&#x017F;tes, ob &#x017F;ie wohl ausdru&#x0364;cklich in der<lb/>
Schrift &#x017F;tehen, &#x017F;ind in den Augen des Zinzen-<lb/>
dorfs, <hi rendition="#fr">ein Galimathias ohne Sinn und<lb/>
Ver&#x017F;tand, damit man den Verla&#x0364;ugnern der<lb/>
H. Dreinigkeit nur was zu lachen</hi> <note xml:id="seg2pn_28_1" next="#seg2pn_28_2" place="foot" n="(*)">Seine und &#x017F;einer Bru&#x0364;der o&#x0364;ffentliche<lb/>
Bekentnis &#x017F;tehet gedruckt im <hi rendition="#fr">Creutzreich</hi><lb/>
&#x017F;. 67. unter dem Tittel: <hi rendition="#fr">Dritte War-<lb/>
heit: Man &#x017F;cha&#x0364;mt &#x017F;ich, wenn man in</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">einem</hi></fw></note> <hi rendition="#fr">macht.</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Da</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0179] dritter Theil. wolle, was die Bekenner mit anderen Aus- druͤkken bereits geſaget, und vor ein Kennzei- chen des heiligen Geiſtes angegeben haben. Das iſt ſein vorlaͤufiger Grundſatz, und ſeine eigene Regel, nach welcher er will gerichtet ſeyn, dieweil er ſonſt (wie ſeine Redens- art lautet) um einen Ziegenbart geſtritten haben wuͤrde. (§. 53.) Dieweil nun ſeine Mutterſchaft in ſoweit ſie einen geſunden und nicht heidniſchen Verftand haben koͤnne, eben das ſaget, was die Heiligung, als das wahre aͤuſerliche Kennzeichen, der dritten Perſon be- deutet, mithin eine und eben dieſelbe Sache, nur mit einem andern Wort bezeichnet: ſo iſt dieſe Mutterſchaft nach ſeinem eigenen Ge- ſtaͤndis, verwerflich, das zu bezeichnen, was ſie bezeichnen ſoll. §. 91. 7) Die verbluͤmte Benennungen des heili- gen Geiſtes, ob ſie wohl ausdruͤcklich in der Schrift ſtehen, ſind in den Augen des Zinzen- dorfs, ein Galimathias ohne Sinn und Verſtand, damit man den Verlaͤugnern der H. Dreinigkeit nur was zu lachen (*) macht. Da (*) Seine und ſeiner Bruͤder oͤffentliche Bekentnis ſtehet gedruckt im Creutzreich ſ. 67. unter dem Tittel: Dritte War- heit: Man ſchaͤmt ſich, wenn man in einem L 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/179
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/179>, abgerufen am 21.12.2024.