Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
dritter Theil.
§. 83.

Nun lässet sich endlich etwas heraus brin-
gen. Nemlich, wann das Wort Mutter/
vom heiligen Geist gebrauchet, nicht gantz leer
seyn soll, so heiset nach dem Zinzendorfischen
Methodismo, die Mutterschaft des heiligen
Geistes, dasjenige Amt, oder die Verhältnis
(§. 79.) des heiligen Geistes gegen (*) die
(§. 82.) gläubige, oder vom Vater allein
(§. 40. 66.) gezeugte Menschen, Kraft deren

er
(*) Er nennet zwar den heiligen Geist auch
die Mutter aller Dinge: (§. 79.)
allein er wird sich die kleine Verwirrung
leicht verzeihen. Sonst ist der Heyland
bey ihm alleine der Schöpfer aller Din-
ge, und hat weder der Vater noch die
Mutter etwas dabey zu verrichten. Es
ist auch wohl zu mercken, daß Zinzen-
dorf, wann es Noth thut, diesen gantzen
hier gegebenen Begrif wieder umstößt.
(§. 86. f. 106.) Wie er zum Exempel,
die Lebendigmachung dem heiligen
Geist zuweilen beyleget, (§. 59. 66.)
ohne in dieser Verwirrung daran zu ge-
dencken, daß er sie dem Vater alleine
zuschreiben müsse, wann seine Kennzei-
chen bestehen sollen.
K 5
dritter Theil.
§. 83.

Nun laͤſſet ſich endlich etwas heraus brin-
gen. Nemlich, wann das Wort Mutter/
vom heiligen Geiſt gebrauchet, nicht gantz leer
ſeyn ſoll, ſo heiſet nach dem Zinzendorfiſchen
Methodiſmo, die Mutterſchaft des heiligen
Geiſtes, dasjenige Amt, oder die Verhaͤltnis
(§. 79.) des heiligen Geiſtes gegen (*) die
(§. 82.) glaͤubige, oder vom Vater allein
(§. 40. 66.) gezeugte Menſchen, Kraft deren

er
(*) Er nennet zwar den heiligen Geiſt auch
die Mutter aller Dinge: (§. 79.)
allein er wird ſich die kleine Verwirrung
leicht verzeihen. Sonſt iſt der Heyland
bey ihm alleine der Schoͤpfer aller Din-
ge, und hat weder der Vater noch die
Mutter etwas dabey zu verrichten. Es
iſt auch wohl zu mercken, daß Zinzen-
dorf, wann es Noth thut, dieſen gantzen
hier gegebenen Begrif wieder umſtoͤßt.
(§. 86. f. 106.) Wie er zum Exempel,
die Lebendigmachung dem heiligen
Geiſt zuweilen beyleget, (§. 59. 66.)
ohne in dieſer Verwirrung daran zu ge-
dencken, daß er ſie dem Vater alleine
zuſchreiben muͤſſe, wann ſeine Kennzei-
chen beſtehen ſollen.
K 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0169" n="153"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">dritter Theil.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 83.</head><lb/>
              <p>Nun la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich endlich etwas heraus brin-<lb/>
gen. Nemlich, wann das Wort <hi rendition="#fr">Mutter/</hi><lb/>
vom heiligen Gei&#x017F;t gebrauchet, nicht gantz leer<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;oll, &#x017F;o hei&#x017F;et nach dem Zinzendorfi&#x017F;chen<lb/>
Methodi&#x017F;mo, die Mutter&#x017F;chaft des heiligen<lb/>
Gei&#x017F;tes, dasjenige Amt, oder die Verha&#x0364;ltnis<lb/>
(§. 79.) des heiligen Gei&#x017F;tes gegen <note place="foot" n="(*)">Er nennet zwar den heiligen Gei&#x017F;t auch<lb/><hi rendition="#fr">die Mutter aller Dinge:</hi> (§. 79.)<lb/>
allein er wird &#x017F;ich die kleine Verwirrung<lb/>
leicht verzeihen. Son&#x017F;t i&#x017F;t der Heyland<lb/>
bey ihm alleine der Scho&#x0364;pfer aller Din-<lb/>
ge, und hat weder der Vater noch die<lb/>
Mutter etwas dabey zu verrichten. Es<lb/>
i&#x017F;t auch wohl zu mercken, daß Zinzen-<lb/>
dorf, wann es Noth thut, die&#x017F;en gantzen<lb/>
hier gegebenen Begrif wieder um&#x017F;to&#x0364;ßt.<lb/>
(§. 86. <hi rendition="#fr">f.</hi> 106.) Wie er zum Exempel,<lb/>
die <hi rendition="#fr">Lebendigmachung</hi> dem heiligen<lb/>
Gei&#x017F;t zuweilen beyleget, (§. 59. 66.)<lb/>
ohne in die&#x017F;er Verwirrung daran zu ge-<lb/>
dencken, daß er &#x017F;ie dem <hi rendition="#fr">Vater alleine</hi><lb/>
zu&#x017F;chreiben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, wann &#x017F;eine Kennzei-<lb/>
chen be&#x017F;tehen &#x017F;ollen.</note> die<lb/>
(§. 82.) gla&#x0364;ubige, oder vom Vater allein<lb/>
(§. 40. 66.) gezeugte Men&#x017F;chen, Kraft deren<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 5</fw><fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0169] dritter Theil. §. 83. Nun laͤſſet ſich endlich etwas heraus brin- gen. Nemlich, wann das Wort Mutter/ vom heiligen Geiſt gebrauchet, nicht gantz leer ſeyn ſoll, ſo heiſet nach dem Zinzendorfiſchen Methodiſmo, die Mutterſchaft des heiligen Geiſtes, dasjenige Amt, oder die Verhaͤltnis (§. 79.) des heiligen Geiſtes gegen (*) die (§. 82.) glaͤubige, oder vom Vater allein (§. 40. 66.) gezeugte Menſchen, Kraft deren er (*) Er nennet zwar den heiligen Geiſt auch die Mutter aller Dinge: (§. 79.) allein er wird ſich die kleine Verwirrung leicht verzeihen. Sonſt iſt der Heyland bey ihm alleine der Schoͤpfer aller Din- ge, und hat weder der Vater noch die Mutter etwas dabey zu verrichten. Es iſt auch wohl zu mercken, daß Zinzen- dorf, wann es Noth thut, dieſen gantzen hier gegebenen Begrif wieder umſtoͤßt. (§. 86. f. 106.) Wie er zum Exempel, die Lebendigmachung dem heiligen Geiſt zuweilen beyleget, (§. 59. 66.) ohne in dieſer Verwirrung daran zu ge- dencken, daß er ſie dem Vater alleine zuſchreiben muͤſſe, wann ſeine Kennzei- chen beſtehen ſollen. K 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/169
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/169>, abgerufen am 03.12.2024.