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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
thodismus in den Kopf fahren soll, der muß
es gerade so machen, wie der Blintzler hier
lehret. Gegen das Licht GOttes muß er zu-
blintzen, und hingegen herrnhutische Augen sich
einsetzen lassen, welche den Polyphem über-
treffen. Jst das nicht eine schöne Vorberei-
tung zu der folgenden Belehrung von des hei-
ligen Geistes Mutterschaft?

§. 69.

Doch das Zublintzen gehet nur so weit, daß
man nicht zu viel und zu rund denke/
und zu den Ausdrükken ist vollends kein
Rath.
Aber was heisset dann zuviel und
zu rund denken?
Wenn man vom inneren
Unterschiede der göttlichen Personen so viel
dencket, als der Geist GOttes zu dencken
uns vorgeschrieben hat; heist dann dieses zu-
viel denken? Wer zuviel in die Schrift siehet,
und die herrnhutische Finsternis beleuchtet,
der dencket allemal zuviel vor den Zinzendorf.
Wenn man zu rund/ das ist, zu richtig und
bestimt dencket, das ist eine Pein vor den
Blintzler. Und den Ausdruk/ Person/ kan
er vollends nicht leiden. Da ist kein Rath
zu.
Dencke niemand, daß ich die Zinzendor-
fische Worte gegen ihren Sinn erkläre. Das
seye ferne von mir. Jch erkläre sie aus dem
Zusammenhang, und aus der Absicht. Das
sind die sicherste Erklärungsregeln. Dann
man siehet, daß er nicht zufrieden ist, mit den

bishe-

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
thodismus in den Kopf fahren ſoll, der muß
es gerade ſo machen, wie der Blintzler hier
lehret. Gegen das Licht GOttes muß er zu-
blintzen, und hingegen herrnhutiſche Augen ſich
einſetzen laſſen, welche den Polyphem uͤber-
treffen. Jſt das nicht eine ſchoͤne Vorberei-
tung zu der folgenden Belehrung von des hei-
ligen Geiſtes Mutterſchaft?

§. 69.

Doch das Zublintzen gehet nur ſo weit, daß
man nicht zu viel und zu rund denke/
und zu den Ausdruͤkken iſt vollends kein
Rath.
Aber was heiſſet dann zuviel und
zu rund denken?
Wenn man vom inneren
Unterſchiede der goͤttlichen Perſonen ſo viel
dencket, als der Geiſt GOttes zu dencken
uns vorgeſchrieben hat; heiſt dann dieſes zu-
viel denken? Wer zuviel in die Schrift ſiehet,
und die herrnhutiſche Finſternis beleuchtet,
der dencket allemal zuviel vor den Zinzendorf.
Wenn man zu rund/ das iſt, zu richtig und
beſtimt dencket, das iſt eine Pein vor den
Blintzler. Und den Ausdruk/ Perſon/ kan
er vollends nicht leiden. Da iſt kein Rath
zu.
Dencke niemand, daß ich die Zinzendor-
fiſche Worte gegen ihren Sinn erklaͤre. Das
ſeye ferne von mir. Jch erklaͤre ſie aus dem
Zuſammenhang, und aus der Abſicht. Das
ſind die ſicherſte Erklaͤrungsregeln. Dann
man ſiehet, daß er nicht zufrieden iſt, mit den

bishe-
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[110/0126] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit thodismus in den Kopf fahren ſoll, der muß es gerade ſo machen, wie der Blintzler hier lehret. Gegen das Licht GOttes muß er zu- blintzen, und hingegen herrnhutiſche Augen ſich einſetzen laſſen, welche den Polyphem uͤber- treffen. Jſt das nicht eine ſchoͤne Vorberei- tung zu der folgenden Belehrung von des hei- ligen Geiſtes Mutterſchaft? §. 69. Doch das Zublintzen gehet nur ſo weit, daß man nicht zu viel und zu rund denke/ und zu den Ausdruͤkken iſt vollends kein Rath. Aber was heiſſet dann zuviel und zu rund denken? Wenn man vom inneren Unterſchiede der goͤttlichen Perſonen ſo viel dencket, als der Geiſt GOttes zu dencken uns vorgeſchrieben hat; heiſt dann dieſes zu- viel denken? Wer zuviel in die Schrift ſiehet, und die herrnhutiſche Finſternis beleuchtet, der dencket allemal zuviel vor den Zinzendorf. Wenn man zu rund/ das iſt, zu richtig und beſtimt dencket, das iſt eine Pein vor den Blintzler. Und den Ausdruk/ Perſon/ kan er vollends nicht leiden. Da iſt kein Rath zu. Dencke niemand, daß ich die Zinzendor- fiſche Worte gegen ihren Sinn erklaͤre. Das ſeye ferne von mir. Jch erklaͤre ſie aus dem Zuſammenhang, und aus der Abſicht. Das ſind die ſicherſte Erklaͤrungsregeln. Dann man ſiehet, daß er nicht zufrieden iſt, mit den bishe-

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/126>, abgerufen am 21.11.2024.