Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. §. 61. Ja, was würde 5) das geschriebene wort der (*) Es läset sich hieraus begreifen, warum der Graf rabbinische kirchenlieder mache. Davon wir eine probe im ersten stük bei- gefüget haben. Er meinet nemlich dem hei- ligen Geist damit nachzuäffen, damit der stylus seiner kirchenlieder dem rabbinischen heiligen Geist, den der Graf erfunden hat, nichts nachgeben möge. (**) Es wäre auch eine überflüßige mühe vor den H. Geist, wann er erst die rabbinische decke wegthun müste, die er den seelen selbst vorgespannet hätte, und hernach erst wür- ken könte. Oder es könte und müste der H. Geist bei einem jeden spruch eine jede würkung verrichten, ohne den inhalt des spruchs zu dieser würkung zu gebrauchen. Und F 2
anderer Theil. §. 61. Ja, was wuͤrde 5) das geſchriebene wort der (*) Es laͤſet ſich hieraus begreifen, warum der Graf rabbiniſche kirchenlieder mache. Davon wir eine probe im erſten ſtuͤk bei- gefuͤget haben. Er meinet nemlich dem hei- ligen Geiſt damit nachzuaͤffen, damit der ſtylus ſeiner kirchenlieder dem rabbiniſchen heiligen Geiſt, den der Graf erfunden hat, nichts nachgeben moͤge. (**) Es waͤre auch eine uͤberfluͤßige muͤhe vor den H. Geiſt, wann er erſt die rabbiniſche decke wegthun muͤſte, die er den ſeelen ſelbſt vorgeſpannet haͤtte, und hernach erſt wuͤr- ken koͤnte. Oder es koͤnte und muͤſte der H. Geiſt bei einem jeden ſpruch eine jede wuͤrkung verrichten, ohne den inhalt des ſpruchs zu dieſer wuͤrkung zu gebrauchen. Und F 2
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anderer Theil.
§. 61.
Ja, was wuͤrde 5) das geſchriebene wort
GOttes nuͤtze ſeyn? es iſt nach des Grafen aus-
ſpruch nichts, dann eine duͤſtere decke der alten
(*) Rabbinerſprache. Das waͤre noch aͤrger,
als eine decke Moſis/ die uns der heilige Geiſt
geflieſentlich vor die augen gehaͤnget haͤtte. Pau-
lus duͤrfte die Juden nicht mehr beſchuldigen, daß
ſie aus fuͤrſatz ſelbſt muthwillig, 2. Cor. 3,
14. 15. herzen und augen in die decke Moſis ein-
gehuͤllet haͤtten. Dann der Graf bezeuget, daß
der heilige Geiſt eben dieſes gethan habe. Bei
gelegenheit, daß jemand die decke (**) anſiehet, komt
der
(*) Es laͤſet ſich hieraus begreifen, warum
der Graf rabbiniſche kirchenlieder mache.
Davon wir eine probe im erſten ſtuͤk bei-
gefuͤget haben. Er meinet nemlich dem hei-
ligen Geiſt damit nachzuaͤffen, damit der
ſtylus ſeiner kirchenlieder dem rabbiniſchen
heiligen Geiſt, den der Graf erfunden hat,
nichts nachgeben moͤge.
(**) Es waͤre auch eine uͤberfluͤßige muͤhe vor
den H. Geiſt, wann er erſt die rabbiniſche
decke wegthun muͤſte, die er den ſeelen ſelbſt
vorgeſpannet haͤtte, und hernach erſt wuͤr-
ken koͤnte. Oder es koͤnte und muͤſte
der H. Geiſt bei einem jeden ſpruch eine jede
wuͤrkung verrichten, ohne den inhalt des
ſpruchs zu dieſer wuͤrkung zu gebrauchen.
Und
F 2
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/93>, abgerufen am 03.03.2025. |