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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
te in den mund: da solt ihr (herrnhutische Lam-
mesboten) an seine stelle treten/ und das zeug-
nis/ das der Heil. Geist von meinem Leiden
und Creutz/ und von der einzigen sünde der
welt/ daß sie nicht an mich glaubet/ bei der
welt ablegen will/ das solt ihr in worte fas-
sen/ in förmelchen vortragen/ das solt ihr
nach ihrem verschiedenen begrif/ nach der
mancherley fassung des menschlichen gemüths
an der Leute herz legen/ daß sie sich werden
einbilden/ ihr habt sie überzeugt/ daß sie
werden denken/ ihr habt sie gewonnen für
mich.

§. 34.

Man ist jetzt im stande, die andere schädliche
absicht dieser schwärmerei, leichter zu entdecken.
Nemlich, in dem Plan des Zinzendorfischen ge-
werbes, ist dieses eine hauptmaxime, man müsse
zu Seelen gehen/ die schon erweckt seyen
/ und
die von den Religionsmännern, als Donatisten
und Dienern Mosis/ nicht recht bearbeitet wer-
den könten. Dan den Leuten (*) Erkäntnisse
beizubringen/ das ist nicht sein Plan.
Durch
diese betriegerei hat er manche redliche Seelen,
ihren Lehrern, von welchen sie auf eine göttliche
art erwecket, und zu einer weiteren führung vor-
bereitet worden, arglistig entwendet. Das wis-
sen die Brüder, und zum theil sind sie selber zeu-

gen
(*) Siehe den Ersten Theil, s. 161.

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
te in den mund: da ſolt ihr (herrnhutiſche Lam-
mesboten) an ſeine ſtelle treten/ und das zeug-
nis/ das der Heil. Geiſt von meinem Leiden
und Creutz/ und von der einzigen ſuͤnde der
welt/ daß ſie nicht an mich glaubet/ bei der
welt ablegen will/ das ſolt ihr in worte faſ-
ſen/ in foͤrmelchen vortragen/ das ſolt ihr
nach ihrem verſchiedenen begrif/ nach der
mancherley faſſung des menſchlichen gemuͤths
an der Leute herz legen/ daß ſie ſich werden
einbilden/ ihr habt ſie uͤberzeugt/ daß ſie
werden denken/ ihr habt ſie gewonnen fuͤr
mich.

§. 34.

Man iſt jetzt im ſtande, die andere ſchaͤdliche
abſicht dieſer ſchwaͤrmerei, leichter zu entdecken.
Nemlich, in dem Plan des Zinzendorfiſchen ge-
werbes, iſt dieſes eine hauptmaxime, man muͤſſe
zu Seelen gehen/ die ſchon erweckt ſeyen
/ und
die von den Religionsmaͤnnern, als Donatiſten
und Dienern Moſis/ nicht recht bearbeitet wer-
den koͤnten. Dan den Leuten (*) Erkaͤntniſſe
beizubringen/ das iſt nicht ſein Plan.
Durch
dieſe betriegerei hat er manche redliche Seelen,
ihren Lehrern, von welchen ſie auf eine goͤttliche
art erwecket, und zu einer weiteren fuͤhrung vor-
bereitet worden, argliſtig entwendet. Das wiſ-
ſen die Bruͤder, und zum theil ſind ſie ſelber zeu-

gen
(*) Siehe den Erſten Theil, ſ. 161.
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[38/0048] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit te in den mund: da ſolt ihr (herrnhutiſche Lam- mesboten) an ſeine ſtelle treten/ und das zeug- nis/ das der Heil. Geiſt von meinem Leiden und Creutz/ und von der einzigen ſuͤnde der welt/ daß ſie nicht an mich glaubet/ bei der welt ablegen will/ das ſolt ihr in worte faſ- ſen/ in foͤrmelchen vortragen/ das ſolt ihr nach ihrem verſchiedenen begrif/ nach der mancherley faſſung des menſchlichen gemuͤths an der Leute herz legen/ daß ſie ſich werden einbilden/ ihr habt ſie uͤberzeugt/ daß ſie werden denken/ ihr habt ſie gewonnen fuͤr mich. §. 34. Man iſt jetzt im ſtande, die andere ſchaͤdliche abſicht dieſer ſchwaͤrmerei, leichter zu entdecken. Nemlich, in dem Plan des Zinzendorfiſchen ge- werbes, iſt dieſes eine hauptmaxime, man muͤſſe zu Seelen gehen/ die ſchon erweckt ſeyen/ und die von den Religionsmaͤnnern, als Donatiſten und Dienern Moſis/ nicht recht bearbeitet wer- den koͤnten. Dan den Leuten (*) Erkaͤntniſſe beizubringen/ das iſt nicht ſein Plan. Durch dieſe betriegerei hat er manche redliche Seelen, ihren Lehrern, von welchen ſie auf eine goͤttliche art erwecket, und zu einer weiteren fuͤhrung vor- bereitet worden, argliſtig entwendet. Das wiſ- ſen die Bruͤder, und zum theil ſind ſie ſelber zeu- gen (*) Siehe den Erſten Theil, ſ. 161.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/48>, abgerufen am 21.11.2024.