Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
lich mit ihm umgehe, so sollen seine eigene Wor-
te die richtigste erklärung geben.

§. 31.

Leute, die der heilige Geist schon hat/ sind
solche, die das Kehelle! sagen. Dann das
Wort ist das eigentliche Kennzeichen dieser Leu-
te. So heist es s. 30. Der heilige Geist hat
schon dran gemacht/ und alle Schwierigkei-
ten und Hindernisse aus dem Wege geräumet/
und schon eine Conversation angezettelt mit
der Seele/ und sie sind schon lange gezehlte
Leute/ es fehlet nur noch jemand/ der komt
und fraget sie: was hat dir dann der heilige
Geist gesagt? Antwort: ach wann ichs sa-
gen könte! Ich will dirs sagen: Hat er nicht
so und so gesagt? Ja/ Kehelle! Das ist auch
wahr/ das hat er gesagt. Es ist als wann
einer seinen Traum vergessen hätte/ und hät-
te ihn wiedergefunden.
Und s. 23. Aber wir/
wann wir einem Wilden seinen Heiland predi-
gen/ seinen Schöpfer der ihn erlöset hat/ so
ist der heilige Geist gewiß schon zehen Jahr
vorher da gewesen/ und wann wir also nur
können so weit kommen/ ein gescheut wort
mit dem menschen zu reden/ ein deutliches/
vernemliches wort/ so sind wir nur Zeugen
von dem Lamm/ von seinem für ihn am Kreutz
geschlachteten Schöpfer; so sind wir Zeugen
des heiligen Geistes/ wir versicherns ihm/ wir
bekräftigens ihm/ wir drüken das siegel auf
das/ was er schon lange hatte/ und nur nicht

lesen

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
lich mit ihm umgehe, ſo ſollen ſeine eigene Wor-
te die richtigſte erklaͤrung geben.

§. 31.

Leute, die der heilige Geiſt ſchon hat/ ſind
ſolche, die das Kehelle! ſagen. Dann das
Wort iſt das eigentliche Kennzeichen dieſer Leu-
te. So heiſt es ſ. 30. Der heilige Geiſt hat
ſchon dran gemacht/ und alle Schwierigkei-
ten und Hinderniſſe aus dem Wege geraͤumet/
und ſchon eine Converſation angezettelt mit
der Seele/ und ſie ſind ſchon lange gezehlte
Leute/ es fehlet nur noch jemand/ der komt
und fraget ſie: was hat dir dann der heilige
Geiſt geſagt? Antwort: ach wann ichs ſa-
gen koͤnte! Ich will dirs ſagen: Hat er nicht
ſo und ſo geſagt? Ja/ Kehelle! Das iſt auch
wahr/ das hat er geſagt. Es iſt als wann
einer ſeinen Traum vergeſſen haͤtte/ und haͤt-
te ihn wiedergefunden.
Und ſ. 23. Aber wir/
wann wir einem Wilden ſeinen Heiland predi-
gen/ ſeinen Schoͤpfer der ihn erloͤſet hat/ ſo
iſt der heilige Geiſt gewiß ſchon zehen Jahr
vorher da geweſen/ und wann wir alſo nur
koͤnnen ſo weit kommen/ ein geſcheut wort
mit dem menſchen zu reden/ ein deutliches/
vernemliches wort/ ſo ſind wir nur Zeugen
von dem Lamm/ von ſeinem fuͤr ihn am Kreutz
geſchlachteten Schoͤpfer; ſo ſind wir Zeugen
des heiligen Geiſtes/ wir verſicherns ihm/ wir
bekraͤftigens ihm/ wir druͤken das ſiegel auf
das/ was er ſchon lange hatte/ und nur nicht

leſen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0044" n="34"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
lich mit ihm umgehe, &#x017F;o &#x017F;ollen &#x017F;eine eigene Wor-<lb/>
te die richtig&#x017F;te erkla&#x0364;rung geben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 31.</head><lb/>
            <p>Leute, <hi rendition="#fr">die der heilige Gei&#x017F;t &#x017F;chon hat</hi>/ &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;olche, die das <hi rendition="#fr">Kehelle!</hi> &#x017F;agen. Dann das<lb/>
Wort i&#x017F;t das eigentliche Kennzeichen die&#x017F;er Leu-<lb/>
te. So hei&#x017F;t es <hi rendition="#fr">&#x017F;. 30. Der heilige Gei&#x017F;t hat<lb/>
&#x017F;chon dran gemacht/ und alle Schwierigkei-<lb/>
ten und Hinderni&#x017F;&#x017F;e aus dem Wege gera&#x0364;umet/<lb/>
und &#x017F;chon eine Conver&#x017F;ation angezettelt mit<lb/>
der Seele/ und &#x017F;ie &#x017F;ind &#x017F;chon lange gezehlte<lb/>
Leute/ es fehlet nur noch jemand/ der komt<lb/>
und fraget &#x017F;ie: was hat dir dann der heilige<lb/>
Gei&#x017F;t ge&#x017F;agt? Antwort: ach wann ichs &#x017F;a-<lb/>
gen ko&#x0364;nte! Ich will dirs &#x017F;agen: Hat er nicht<lb/>
&#x017F;o und &#x017F;o ge&#x017F;agt? Ja/ Kehelle! Das i&#x017F;t auch<lb/>
wahr/ das hat er ge&#x017F;agt. Es i&#x017F;t als wann<lb/>
einer &#x017F;einen Traum verge&#x017F;&#x017F;en ha&#x0364;tte/ und ha&#x0364;t-<lb/>
te ihn wiedergefunden.</hi> Und <hi rendition="#fr">&#x017F;. 23. Aber wir/<lb/>
wann wir einem Wilden &#x017F;einen Heiland predi-<lb/>
gen/ &#x017F;einen Scho&#x0364;pfer der ihn erlo&#x0364;&#x017F;et hat/ &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t der heilige Gei&#x017F;t gewiß &#x017F;chon zehen Jahr<lb/>
vorher da gewe&#x017F;en/ und wann wir al&#x017F;o nur<lb/>
ko&#x0364;nnen &#x017F;o weit kommen/ ein ge&#x017F;cheut wort<lb/>
mit dem men&#x017F;chen zu reden/ ein deutliches/<lb/>
vernemliches wort/ &#x017F;o &#x017F;ind wir nur Zeugen<lb/>
von dem Lamm/ von &#x017F;einem fu&#x0364;r ihn am Kreutz<lb/>
ge&#x017F;chlachteten Scho&#x0364;pfer; &#x017F;o &#x017F;ind wir Zeugen<lb/>
des heiligen Gei&#x017F;tes/ wir ver&#x017F;icherns ihm/ wir<lb/>
bekra&#x0364;ftigens ihm/ wir dru&#x0364;ken das &#x017F;iegel auf<lb/>
das/ was er &#x017F;chon lange hatte/ und nur nicht</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">le&#x017F;en</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0044] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit lich mit ihm umgehe, ſo ſollen ſeine eigene Wor- te die richtigſte erklaͤrung geben. §. 31. Leute, die der heilige Geiſt ſchon hat/ ſind ſolche, die das Kehelle! ſagen. Dann das Wort iſt das eigentliche Kennzeichen dieſer Leu- te. So heiſt es ſ. 30. Der heilige Geiſt hat ſchon dran gemacht/ und alle Schwierigkei- ten und Hinderniſſe aus dem Wege geraͤumet/ und ſchon eine Converſation angezettelt mit der Seele/ und ſie ſind ſchon lange gezehlte Leute/ es fehlet nur noch jemand/ der komt und fraget ſie: was hat dir dann der heilige Geiſt geſagt? Antwort: ach wann ichs ſa- gen koͤnte! Ich will dirs ſagen: Hat er nicht ſo und ſo geſagt? Ja/ Kehelle! Das iſt auch wahr/ das hat er geſagt. Es iſt als wann einer ſeinen Traum vergeſſen haͤtte/ und haͤt- te ihn wiedergefunden. Und ſ. 23. Aber wir/ wann wir einem Wilden ſeinen Heiland predi- gen/ ſeinen Schoͤpfer der ihn erloͤſet hat/ ſo iſt der heilige Geiſt gewiß ſchon zehen Jahr vorher da geweſen/ und wann wir alſo nur koͤnnen ſo weit kommen/ ein geſcheut wort mit dem menſchen zu reden/ ein deutliches/ vernemliches wort/ ſo ſind wir nur Zeugen von dem Lamm/ von ſeinem fuͤr ihn am Kreutz geſchlachteten Schoͤpfer; ſo ſind wir Zeugen des heiligen Geiſtes/ wir verſicherns ihm/ wir bekraͤftigens ihm/ wir druͤken das ſiegel auf das/ was er ſchon lange hatte/ und nur nicht leſen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/44
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/44>, abgerufen am 30.12.2024.