Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

anderer Theil.
thümer in sich fassen/
§. 70. Daß wir alle
mögliche warheiten
darinn suchen/
§. 71.

(2) Vorhabende abwei-
chung des Grafen von
diesen büchern/ §. 71.
num.
4.
[Spaltenumbruch]
(3) Ausschliesung der ev-
angelischen/ aus der
christlichen kirche/ §. 72.
num.
5.

(4) Angemaßte aussprü-
che des H. Geistes/ zu
beschönigung der
schändlichen irlehren/
num.
6.

§. 67.

IN dieser rede gedenket der Herr Graf etwas
rechts vorzutragen, einen glaubensartikel
vom ersten rang. Er siehet 1) voraus, daß es
sehr schwer seyn werde, die gedanken in der rich-
tigen ordnung zu halten. Darum fängt er mit
diesen worten an: Die wichtigkeit der heuti-
gen materie ist so gros/ daß ich nur wünsche/
daß die gedanken einander in der richtigen
ordnung folgen/
s. 3. Dann es gehöret aller-
dings etwas darzu, solche unseelige gedanken in
der ordnung zu halten, welche der geist der un-
ordnung erzeuget hat. Wann Paulus leute
von zerrütteten sinnen beschreibet, so nennet er
die, welche mit solchen gedanken schwanger ge-
hen. Das ist demnach der voreingang zu seiner
predig. Der rechte eingang handelt 2) von der
systematischen theologie, oder von denen aus der
schrift gesamleten warheiten, welche in einem zu-
sammenhangenden lehrgebäude stehen. Darüber
critisiret er sehr ungnädig, wie auch über das be-
ten aus dem kopf, s. 3. 4. Und komt endlich

auf

anderer Theil.
thuͤmer in ſich faſſen/
§. 70. Daß wir alle
moͤgliche warheiten
darinn ſuchen/
§. 71.

(2) Vorhabende abwei-
chung des Grafen von
dieſen buͤchern/ §. 71.
num.
4.
[Spaltenumbruch]
(3) Ausſchlieſung der ev-
angeliſchen/ aus der
chriſtlichen kirche/ §. 72.
num.
5.

(4) Angemaßte ausſpruͤ-
che des H. Geiſtes/ zu
beſchoͤnigung der
ſchaͤndlichen irlehren/
num.
6.

§. 67.

IN dieſer rede gedenket der Herr Graf etwas
rechts vorzutragen, einen glaubensartikel
vom erſten rang. Er ſiehet 1) voraus, daß es
ſehr ſchwer ſeyn werde, die gedanken in der rich-
tigen ordnung zu halten. Darum faͤngt er mit
dieſen worten an: Die wichtigkeit der heuti-
gen materie iſt ſo gros/ daß ich nur wuͤnſche/
daß die gedanken einander in der richtigen
ordnung folgen/
ſ. 3. Dann es gehoͤret aller-
dings etwas darzu, ſolche unſeelige gedanken in
der ordnung zu halten, welche der geiſt der un-
ordnung erzeuget hat. Wann Paulus leute
von zerruͤtteten ſinnen beſchreibet, ſo nennet er
die, welche mit ſolchen gedanken ſchwanger ge-
hen. Das iſt demnach der voreingang zu ſeiner
predig. Der rechte eingang handelt 2) von der
ſyſtematiſchen theologie, oder von denen aus der
ſchrift geſamleten warheiten, welche in einem zu-
ſammenhangenden lehrgebaͤude ſtehen. Daruͤber
critiſiret er ſehr ungnaͤdig, wie auch uͤber das be-
ten aus dem kopf, ſ. 3. 4. Und komt endlich

auf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <argument>
              <p>
                <list>
                  <item><pb facs="#f0119" n="109"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">thu&#x0364;mer in &#x017F;ich fa&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
§. 70. Daß wir alle<lb/>
mo&#x0364;gliche warheiten<lb/>
darinn &#x017F;uchen/</hi> §. 71.</item><lb/>
                  <item>(2) <hi rendition="#fr">Vorhabende abwei-<lb/>
chung des Grafen von<lb/>
die&#x017F;en bu&#x0364;chern/ §. 71.<lb/>
num.</hi> 4.</item>
                </list><lb/>
                <cb/>
                <list>
                  <item>(3) <hi rendition="#fr">Aus&#x017F;chlie&#x017F;ung der ev-<lb/>
angeli&#x017F;chen/ aus der<lb/>
chri&#x017F;tlichen kirche/ §. 72.<lb/>
num.</hi> 5.</item><lb/>
                  <item>(4) <hi rendition="#fr">Angemaßte aus&#x017F;pru&#x0364;-<lb/>
che des H. Gei&#x017F;tes/ zu<lb/><hi rendition="#g">be&#x017F;cho&#x0364;nigung</hi> der<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ndlichen irlehren/<lb/>
num.</hi> 6.</item>
                </list>
              </p>
            </argument><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 67.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">I</hi>N die&#x017F;er rede gedenket der Herr Graf etwas<lb/>
rechts vorzutragen, einen glaubensartikel<lb/>
vom er&#x017F;ten rang. Er &#x017F;iehet 1) voraus, daß es<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;chwer &#x017F;eyn werde, die gedanken in der rich-<lb/>
tigen ordnung zu halten. Darum fa&#x0364;ngt er mit<lb/>
die&#x017F;en worten an: <hi rendition="#fr">Die wichtigkeit der heuti-<lb/>
gen materie i&#x017F;t &#x017F;o gros/ daß ich nur wu&#x0364;n&#x017F;che/<lb/>
daß die gedanken einander in der richtigen<lb/>
ordnung folgen/</hi> &#x017F;. 3. Dann es geho&#x0364;ret aller-<lb/>
dings etwas darzu, &#x017F;olche un&#x017F;eelige gedanken in<lb/>
der ordnung zu halten, welche der gei&#x017F;t der un-<lb/>
ordnung erzeuget hat. Wann Paulus leute<lb/>
von <hi rendition="#fr">zerru&#x0364;tteten &#x017F;innen</hi> be&#x017F;chreibet, &#x017F;o nennet er<lb/>
die, welche mit &#x017F;olchen gedanken &#x017F;chwanger ge-<lb/>
hen. Das i&#x017F;t demnach der voreingang zu &#x017F;einer<lb/>
predig. Der rechte eingang handelt 2) von der<lb/>
&#x017F;y&#x017F;temati&#x017F;chen theologie, oder von denen aus der<lb/>
&#x017F;chrift ge&#x017F;amleten warheiten, welche in einem zu-<lb/>
&#x017F;ammenhangenden lehrgeba&#x0364;ude &#x017F;tehen. Daru&#x0364;ber<lb/>
criti&#x017F;iret er &#x017F;ehr ungna&#x0364;dig, wie auch u&#x0364;ber das be-<lb/>
ten aus dem kopf, &#x017F;. 3. 4. Und komt endlich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auf</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0119] anderer Theil. thuͤmer in ſich faſſen/ §. 70. Daß wir alle moͤgliche warheiten darinn ſuchen/ §. 71. (2) Vorhabende abwei- chung des Grafen von dieſen buͤchern/ §. 71. num. 4. (3) Ausſchlieſung der ev- angeliſchen/ aus der chriſtlichen kirche/ §. 72. num. 5. (4) Angemaßte ausſpruͤ- che des H. Geiſtes/ zu beſchoͤnigung der ſchaͤndlichen irlehren/ num. 6. §. 67. IN dieſer rede gedenket der Herr Graf etwas rechts vorzutragen, einen glaubensartikel vom erſten rang. Er ſiehet 1) voraus, daß es ſehr ſchwer ſeyn werde, die gedanken in der rich- tigen ordnung zu halten. Darum faͤngt er mit dieſen worten an: Die wichtigkeit der heuti- gen materie iſt ſo gros/ daß ich nur wuͤnſche/ daß die gedanken einander in der richtigen ordnung folgen/ ſ. 3. Dann es gehoͤret aller- dings etwas darzu, ſolche unſeelige gedanken in der ordnung zu halten, welche der geiſt der un- ordnung erzeuget hat. Wann Paulus leute von zerruͤtteten ſinnen beſchreibet, ſo nennet er die, welche mit ſolchen gedanken ſchwanger ge- hen. Das iſt demnach der voreingang zu ſeiner predig. Der rechte eingang handelt 2) von der ſyſtematiſchen theologie, oder von denen aus der ſchrift geſamleten warheiten, welche in einem zu- ſammenhangenden lehrgebaͤude ſtehen. Daruͤber critiſiret er ſehr ungnaͤdig, wie auch uͤber das be- ten aus dem kopf, ſ. 3. 4. Und komt endlich auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/119
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/119>, abgerufen am 21.11.2024.