Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nicht zusammenhängen können? oder warum sol-te sie das nicht thun wollen? §. 65. Ich wuß doch sagen, wo es dem Herrn Gra- geistes (*) Wie unzehligemahl dieses geschehen seye,
ja, wie alle freche reden des Grafen, die er predigen und gemeinreden nennet, fast nichts anders, wo sprüche der heiligen schrift angeführet werden, als eine gewaltsame mishandlung des göttlichen wortes sind, das liegt am tage. Siehe das erste stük. Eine andere schändliche probe davon, stehet in der rede auf das kirchweihfest der mäh- rischen brüder/ s. 10. da heist es also: es ist bekannt/ daß die jüden in dem wahn stunden/ sie wärens allein/ und wür- dens bleiben. David macht selbst das epiphonema: So ehut er keinen heiden/ noch Herrnhuterey in ihrer Schalkheit nicht zuſammenhaͤngen koͤnnen? oder warum ſol-te ſie das nicht thun wollen? §. 65. Ich wuß doch ſagen, wo es dem Herrn Gra- geiſtes (*) Wie unzehligemahl dieſes geſchehen ſeye,
ja, wie alle freche reden des Grafen, die er predigen und gemeinreden nennet, faſt nichts anders, wo ſpruͤche der heiligen ſchrift angefuͤhret werden, als eine gewaltſame mishandlung des goͤttlichen wortes ſind, das liegt am tage. Siehe das erſte ſtuͤk. Eine andere ſchaͤndliche probe davon, ſtehet in der rede auf das kirchweihfeſt der maͤh- riſchen bruͤder/ ſ. 10. da heiſt es alſo: es iſt bekannt/ daß die juͤden in dem wahn ſtunden/ ſie waͤrens allein/ und wuͤr- dens bleiben. David macht ſelbſt das epiphonema: So ehut er keinen heiden/ noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0112" n="102"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/> nicht zuſammenhaͤngen koͤnnen? oder warum ſol-<lb/> te ſie das nicht thun wollen?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 65.</head><lb/> <p>Ich wuß doch ſagen, wo es dem Herrn Gra-<lb/> fen ſtekt, wann er den zuſammenhang ſo uͤbel lei-<lb/> den kan. Nemlich, ſein generalgeiſt, wie oben<lb/> erinnert worden, (§. 62. *) bringet ihm ein lehr-<lb/> gebaͤude, und einen kirchenplan in das gehirne,<lb/> ehe man noch die ſchrift zu leſen brauchet. Im<lb/> fal nun die heilige ſchrift nachher in dieſe form<lb/> paſſen ſoll; ſo iſt unmoͤglich, daß ihr zuſammen-<lb/> hang mit jenem zuſammenhang ſtimmen koͤnne.<lb/> Einzelne ſtuͤke der ſchrift lieſen ſich zur noth von<lb/> ihm <note xml:id="seg2pn_17_1" next="#seg2pn_17_2" place="foot" n="(*)">Wie unzehligemahl dieſes geſchehen ſeye,<lb/> ja, wie alle freche reden des Grafen, die<lb/> er <hi rendition="#fr">predigen</hi> und <hi rendition="#fr">gemeinreden</hi> nennet, faſt<lb/> nichts anders, wo ſpruͤche der heiligen ſchrift<lb/> angefuͤhret werden, als eine gewaltſame<lb/> mishandlung des goͤttlichen wortes ſind,<lb/> das liegt am tage. Siehe das erſte ſtuͤk.<lb/> Eine andere ſchaͤndliche probe davon, ſtehet<lb/> in der <hi rendition="#fr">rede auf das kirchweihfeſt der maͤh-<lb/> riſchen bruͤder/</hi> ſ. 10. da heiſt es alſo: <hi rendition="#fr">es<lb/> iſt bekannt/ daß die juͤden in dem wahn<lb/> ſtunden/ ſie waͤrens allein/ und wuͤr-<lb/> dens bleiben. David macht ſelbſt das<lb/> epiphonema: So ehut er keinen heiden/</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">noch</hi></fw></note> martern, und in die ſchnur des general-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">geiſtes</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [102/0112]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
nicht zuſammenhaͤngen koͤnnen? oder warum ſol-
te ſie das nicht thun wollen?
§. 65.
Ich wuß doch ſagen, wo es dem Herrn Gra-
fen ſtekt, wann er den zuſammenhang ſo uͤbel lei-
den kan. Nemlich, ſein generalgeiſt, wie oben
erinnert worden, (§. 62. *) bringet ihm ein lehr-
gebaͤude, und einen kirchenplan in das gehirne,
ehe man noch die ſchrift zu leſen brauchet. Im
fal nun die heilige ſchrift nachher in dieſe form
paſſen ſoll; ſo iſt unmoͤglich, daß ihr zuſammen-
hang mit jenem zuſammenhang ſtimmen koͤnne.
Einzelne ſtuͤke der ſchrift lieſen ſich zur noth von
ihm (*) martern, und in die ſchnur des general-
geiſtes
(*) Wie unzehligemahl dieſes geſchehen ſeye,
ja, wie alle freche reden des Grafen, die
er predigen und gemeinreden nennet, faſt
nichts anders, wo ſpruͤche der heiligen ſchrift
angefuͤhret werden, als eine gewaltſame
mishandlung des goͤttlichen wortes ſind,
das liegt am tage. Siehe das erſte ſtuͤk.
Eine andere ſchaͤndliche probe davon, ſtehet
in der rede auf das kirchweihfeſt der maͤh-
riſchen bruͤder/ ſ. 10. da heiſt es alſo: es
iſt bekannt/ daß die juͤden in dem wahn
ſtunden/ ſie waͤrens allein/ und wuͤr-
dens bleiben. David macht ſelbſt das
epiphonema: So ehut er keinen heiden/
noch
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