Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Theil I. Cap. I. Satz 7. Quelle, woraus die Propheten geschöpfet hat-ten, herfliessen, und wegen ihres edlern In- halts noch köstlicher seyen. Gegen dem Lei- dens-Puncten ward alles andere, was in der Bibel stehet, gering geschätzet: und nachdem in den Schriften der Apostel mehr oder weni- ger Meldung des Blutes Christi vorkam, so wurde ein jeder von ihnen mehr oder weniger geachtet. § 35. Da wurde von dem menschlichen Herzen § 36.
Theil I. Cap. I. Satz 7. Quelle, woraus die Propheten geſchoͤpfet hat-ten, herflieſſen, und wegen ihres edlern In- halts noch koͤſtlicher ſeyen. Gegen dem Lei- dens-Puncten ward alles andere, was in der Bibel ſtehet, gering geſchaͤtzet: und nachdem in den Schriften der Apoſtel mehr oder weni- ger Meldung des Blutes Chriſti vorkam, ſo wurde ein jeder von ihnen mehr oder weniger geachtet. § 35. Da wurde von dem menſchlichen Herzen § 36.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0052" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Theil</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Cap.</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Satz</hi> 7.</fw><lb/> Quelle, woraus die Propheten geſchoͤpfet hat-<lb/> ten, herflieſſen, und wegen ihres edlern In-<lb/> halts noch koͤſtlicher ſeyen. Gegen dem Lei-<lb/> dens-Puncten ward alles andere, was in der<lb/> Bibel ſtehet, gering geſchaͤtzet: und nachdem<lb/> in den Schriften der Apoſtel mehr oder weni-<lb/> ger Meldung des Blutes Chriſti vorkam, ſo<lb/> wurde ein jeder von ihnen mehr oder weniger<lb/> geachtet.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§ 35.</head><lb/> <p>Da wurde von dem menſchlichen Herzen<lb/> auf die Beurtheilung deſſen, was in der Schrift<lb/> bezeuget wird, der Schluß gemachet. <hi rendition="#fr">So<lb/> und ſo iſts mit mir; darum war es ſo mit<lb/> Chriſto auf Erden: ſo und ſo rede und<lb/> ſchreibe ich; darum redeten und ſchrieben<lb/> die Apoſtel ſo.</hi> Und weil bey dem <hi rendition="#aq">Ordina-<lb/> rio</hi> doch auch unlaͤugbare Fehler mit unter-<lb/> lauffen, ſo zog er jene heilige Maͤnner hernie-<lb/> der, und ſchrieb ihnen, auch in der Lehre, Feh-<lb/> ler zu. Wichtige Exempel ſolcher gefaͤhrlichen<lb/> Beſchuldigung finden ſich unten bey * 8. und<lb/> in dieſem <hi rendition="#aq">I</hi> Theil, § 109, 110. Da konnte<lb/> er ihnen gleich zu ſtehen kommen, ja ſich uͤber<lb/> die apoſtoliſche Vortrefflichkeit hinaufſchwin-<lb/> gen. Bey dem allen haͤtte niemand vermu-<lb/> then ſollen, daß er die vorgegebene Fehler ſelbs<lb/> und deren unterbliebene Verbeſſerung fuͤr ein<lb/> Kennzeichen der Wahrheit der Schrift achten<lb/> wuͤrde. Diß thut inſonderheit die 15 <hi rendition="#fr">Ho-<lb/> milie</hi> uͤber die Wunden-Litaney.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§ 36.</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0052]
Theil I. Cap. I. Satz 7.
Quelle, woraus die Propheten geſchoͤpfet hat-
ten, herflieſſen, und wegen ihres edlern In-
halts noch koͤſtlicher ſeyen. Gegen dem Lei-
dens-Puncten ward alles andere, was in der
Bibel ſtehet, gering geſchaͤtzet: und nachdem
in den Schriften der Apoſtel mehr oder weni-
ger Meldung des Blutes Chriſti vorkam, ſo
wurde ein jeder von ihnen mehr oder weniger
geachtet.
§ 35.
Da wurde von dem menſchlichen Herzen
auf die Beurtheilung deſſen, was in der Schrift
bezeuget wird, der Schluß gemachet. So
und ſo iſts mit mir; darum war es ſo mit
Chriſto auf Erden: ſo und ſo rede und
ſchreibe ich; darum redeten und ſchrieben
die Apoſtel ſo. Und weil bey dem Ordina-
rio doch auch unlaͤugbare Fehler mit unter-
lauffen, ſo zog er jene heilige Maͤnner hernie-
der, und ſchrieb ihnen, auch in der Lehre, Feh-
ler zu. Wichtige Exempel ſolcher gefaͤhrlichen
Beſchuldigung finden ſich unten bey * 8. und
in dieſem I Theil, § 109, 110. Da konnte
er ihnen gleich zu ſtehen kommen, ja ſich uͤber
die apoſtoliſche Vortrefflichkeit hinaufſchwin-
gen. Bey dem allen haͤtte niemand vermu-
then ſollen, daß er die vorgegebene Fehler ſelbs
und deren unterbliebene Verbeſſerung fuͤr ein
Kennzeichen der Wahrheit der Schrift achten
wuͤrde. Diß thut inſonderheit die 15 Ho-
milie uͤber die Wunden-Litaney.
§ 36.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |