Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite

Theil I. Cap. III. Satz 26.
tige Verwahrung vor dergleichen vermeinten
oder mißlichen Zukunft hätte man auch an der
rechten Deutung des prophetischen Wortes
auf die gegenwärtige Zeiten?

Der 27 Satz.
Das neue Lied, Off. 5, 9. 10. wird
bey der neumährischen Gemeine ge-
stümmelt und misbrauchet.
§ 190.

Sie singen Num. 1768, Der Lobgesang
am gläsern Meer, das Schiboleth
vom kleinen heer ist:
Eines hat uns
durchgebracht, das Blut des Lamms;
es war geschlacht.
vergl. Num. 2312, 4.
Im Büdingischen N. T. ist das neue Lied also
übersetzet: Du bist würdig das Buch zu em-
pfangen, und seine Sigel zu öffnen, denn
du hast dich abschlachten lassen, und hast
uns aus allen Stämmen und Spra-
chen und Völkern und Nationen mit dei-
nem Blute zusammen gekaufft. Und hast
Könige und Priester vor unserm GOtt aus
uns gemacht, daß wir über die Erde regie-
ren werden.
Dieses neue Lied singen die
zwanzig vier Aeltesten: und alle glaubige Pil-
grim singen es nach. Daß das kleine neu-
mährische Heer solches zu seinem Schiboleth,
und eben deswegen seine Sache zu jenem phila-

delphi-

Theil I. Cap. III. Satz 26.
tige Verwahrung vor dergleichen vermeinten
oder mißlichen Zukunft haͤtte man auch an der
rechten Deutung des prophetiſchen Wortes
auf die gegenwaͤrtige Zeiten?

Der 27 Satz.
Das neue Lied, Off. 5, 9. 10. wird
bey der neumaͤhriſchen Gemeine ge-
ſtuͤmmelt und misbrauchet.
§ 190.

Sie ſingen Num. 1768, Der Lobgeſang
am glaͤſern Meer, das Schiboleth
vom kleinen heer iſt:
Eines hat uns
durchgebracht, das Blut des Lam̃s;
es war geſchlacht.
vergl. Num. 2312, 4.
Im Buͤdingiſchen N. T. iſt das neue Lied alſo
uͤberſetzet: Du biſt wuͤrdig das Buch zu em-
pfangen, und ſeine Sigel zu oͤffnen, denn
du haſt dich abſchlachten laſſen, und haſt
uns aus allen Staͤmmen und Spra-
chen und Voͤlkern und Nationen mit dei-
nem Blute zuſammen gekaufft. Und haſt
Koͤnige und Prieſter vor unſerm GOtt aus
uns gemacht, daß wir uͤber die Erde regie-
ren werden.
Dieſes neue Lied ſingen die
zwanzig vier Aelteſten: und alle glaubige Pil-
grim ſingen es nach. Daß das kleine neu-
maͤhriſche Heer ſolches zu ſeinem Schiboleth,
und eben deswegen ſeine Sache zu jenem phila-

delphi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0248" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Theil</hi><hi rendition="#aq">I.</hi><hi rendition="#fr">Cap.</hi><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Satz</hi> 26.</fw><lb/>
tige Verwahrung vor dergleichen vermeinten<lb/>
oder mißlichen Zukunft ha&#x0364;tte man auch an der<lb/>
rechten Deutung des propheti&#x017F;chen Wortes<lb/>
auf die gegenwa&#x0364;rtige Zeiten?</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#in">D</hi>er 27 <hi rendition="#in">S</hi>atz.<lb/><hi rendition="#fr">Das neue Lied, Off. 5, 9. 10. wird<lb/>
bey der neuma&#x0364;hri&#x017F;chen Gemeine ge-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;mmelt und misbrauchet.</hi></head><lb/>
              <div n="5">
                <head>§ 190.</head><lb/>
                <p><hi rendition="#in">S</hi>ie &#x017F;ingen Num. 1768, <hi rendition="#fr">Der Lobge&#x017F;ang<lb/>
am gla&#x0364;&#x017F;ern Meer, das Schiboleth<lb/>
vom kleinen heer i&#x017F;t:</hi> <hi rendition="#b">Eines hat uns<lb/>
durchgebracht, das Blut des Lam&#x0303;s;<lb/>
es war ge&#x017F;chlacht.</hi> vergl. Num. 2312, 4.<lb/>
Im Bu&#x0364;dingi&#x017F;chen N. T. i&#x017F;t das neue Lied al&#x017F;o<lb/>
u&#x0364;ber&#x017F;etzet: <hi rendition="#fr">Du bi&#x017F;t wu&#x0364;rdig das Buch zu em-<lb/>
pfangen, und &#x017F;eine Sigel zu o&#x0364;ffnen, denn<lb/>
du ha&#x017F;t dich ab&#x017F;chlachten la&#x017F;&#x017F;en, und ha&#x017F;t<lb/>
uns aus allen Sta&#x0364;mmen und Spra-<lb/>
chen und Vo&#x0364;lkern und Nationen mit dei-<lb/>
nem Blute zu&#x017F;ammen gekaufft. Und ha&#x017F;t<lb/>
Ko&#x0364;nige und Prie&#x017F;ter vor un&#x017F;erm GOtt aus<lb/>
uns gemacht, daß wir u&#x0364;ber die Erde regie-<lb/>
ren werden.</hi> Die&#x017F;es neue Lied &#x017F;ingen die<lb/>
zwanzig vier Aelte&#x017F;ten: und alle glaubige Pil-<lb/>
grim &#x017F;ingen es nach. Daß das <hi rendition="#fr">kleine</hi> neu-<lb/>
ma&#x0364;hri&#x017F;che <hi rendition="#fr">Heer</hi> &#x017F;olches zu &#x017F;einem <hi rendition="#fr">Schiboleth,</hi><lb/>
und eben deswegen &#x017F;eine Sache zu jenem phila-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">delphi-</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0248] Theil I. Cap. III. Satz 26. tige Verwahrung vor dergleichen vermeinten oder mißlichen Zukunft haͤtte man auch an der rechten Deutung des prophetiſchen Wortes auf die gegenwaͤrtige Zeiten? Der 27 Satz. Das neue Lied, Off. 5, 9. 10. wird bey der neumaͤhriſchen Gemeine ge- ſtuͤmmelt und misbrauchet. § 190. Sie ſingen Num. 1768, Der Lobgeſang am glaͤſern Meer, das Schiboleth vom kleinen heer iſt: Eines hat uns durchgebracht, das Blut des Lam̃s; es war geſchlacht. vergl. Num. 2312, 4. Im Buͤdingiſchen N. T. iſt das neue Lied alſo uͤberſetzet: Du biſt wuͤrdig das Buch zu em- pfangen, und ſeine Sigel zu oͤffnen, denn du haſt dich abſchlachten laſſen, und haſt uns aus allen Staͤmmen und Spra- chen und Voͤlkern und Nationen mit dei- nem Blute zuſammen gekaufft. Und haſt Koͤnige und Prieſter vor unſerm GOtt aus uns gemacht, daß wir uͤber die Erde regie- ren werden. Dieſes neue Lied ſingen die zwanzig vier Aelteſten: und alle glaubige Pil- grim ſingen es nach. Daß das kleine neu- maͤhriſche Heer ſolches zu ſeinem Schiboleth, und eben deswegen ſeine Sache zu jenem phila- delphi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/248
Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/248>, abgerufen am 21.12.2024.