Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.Theil I. Cap. I. Satz 15. § 129. Was der Ordinarius von Paulo wider die § 130. Das Gesetz fordert: das Evangelium § 131. In beedem gibt GOtt seinen Willen zu er- § 132. Was zwischen dem gerechten und barmher- Christo
Theil I. Cap. I. Satz 15. § 129. Was der Ordinarius von Paulo wider die § 130. Das Geſetz fordert: das Evangelium § 131. In beedem gibt GOtt ſeinen Willen zu er- § 132. Was zwiſchen dem gerechten und barmher- Chriſto
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Theil I. Cap. I. Satz 15.
§ 129.
Was der Ordinarius von Paulo wider die
Wahrheit ſagt, er ſey dem Geſetz ſo gram
geweſen, das findet ſich bey ihm ſelbs eigentlich.
Halten etliche ſich und andere zu lang oder zu
viel beym Geſetz auf, ſo muß man darum nicht
zu weit wieder auf die Gegenſeite hinuͤber fal-
len.
§ 130.
Das Geſetz fordert: das Evangelium
ſchenket. Dieſen Unterſcheid kan auch ein Kind
merken.
§ 131.
In beedem gibt GOtt ſeinen Willen zu er-
kennen: in beedem kan Er ſich ſelbs nicht lauͤg-
nen. Beedes iſt unzertrennlich; beedes aber
flicht ſich auch gar innig und ſubtil ineinander:
und Unverſtaͤndige ſchreiben deswegen dem ei-
nen von beeden die Wuͤrkung des andern zu,
wiewol ein groſſer Unterſcheid iſt und bleibet.
§ 132.
Was zwiſchen dem gerechten und barmher-
zigen GOtt und dem ſuͤndigen, aber wieder
zu Gnaden gelangenden Menſchen vorgehet,
kommt darauf an, daß der Menſch GOtte die
geraubte Ehre wieder gebe, und ſich wieder in
den Willen GOttes finde: folglich daß er des
vergangenen halben ſeine Abweichung erkenne,
und die Vergebung der Suͤnden in JESU
Chriſto
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