Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.MAGISTER ALBRECHT FIEDLER KNOPFF INSPECTOR DER HIESIGEN KIRCHEN VNDSCHVLEN ZV MINDEN, WIE AVCH PASTOR PRIMARIVS. Durch eine reine Versetzung der Buchstaben. DER SIMEON FÄHRT IN GLAVBEN VND FRIEDE IN PORT, IA IA EMPFÄNGT SCHVTZ, HERRLICHEN SCHMVCK, PREISS, PVR WEISS KLEID, CRONE. Lässt sich ein Donner-Knall auch in dem Winter hören?Trifft denn sein spitzer Keil auch Kirchen-Spitz und Knopff? Muß denn die Ruhe-Zeit uns unsre Ruhe stören? Kömmt dieses Ungestüm zugleich auf vieler Kopff? O Strahl! o Knall! o Fall! o trübe Meeres-Wellen! Läufft unser Hoffnungs-Schiff denn also an das Land / Daß den / der rudern halff / ein schwerer Sturm muß fällen / So fället unser Schiff auf Klippen oder Sand. Wir meinten / Christus sey mit uns ins Schiff getreten / Beyn Jüngern wacht er auf / schläfft er bey uns nun hart? Dort hört er: HErr / hilff uns! warum nicht unser Beten? Wir beten nur im Schlaff / und nicht nach Jünger Art. Was Wunder ist es denn / daß wir denn nun vermissen / Der / wie dort Moses that / für uns die Hand hub auf: Weil wir kleingläubig sind / so ist er uns entrissen / Wir fühlen den Verlust / da er vollbracht den Lauff. Dort wünschet Simeon bey hochbetagten Jahren Noch vor des Todes Nacht des Lebens Licht zu sehn / Bey solchen Licht allein wil er in Friede fahren / Es ist im Glauben ihm nach seinem Wunsch geschehn. Und sonst kan auch kein Licht das Sterben leichte machen / Denn das das Pabstthum weiht / das hilfft im Sterben nicht: Doch wird ein Christe nicht den Also erzehlet der bekandte Valer. Herberger, welcher an eben diesem 3. Febr. A. 1590. zum heiligen Predig-Ampt eingesegnet worden / in seiner Hertz-Postill Tom. 2. fol. 94. von einem vornehmen von Adel in Schlesien: Im Jahr 1577. starb in Schlesien ein vornehmer Herr von Adel / der begehrte kurtz vor seinem Ende ein helles wolangebranntes Licht / und hielts in der Hand bey einer halben Stunde. Als man ihn fragte / ob er was thun wolte / sprach er: Nein / ich habe meine Gedancken / störet mich nicht. Endlich spricht er: Ewiger allmächtiger GOtt / der du wohnest in einem Lichte / da niemand hinkommen kan / heute befehl ich dir meine Seele! Ach dein Göttliches Licht zünde an in meinem Hertzen. Er hat ohne Zweiffel an Simeons Grab-Liedlein gedacht. Von dem Ursprung des Lichtmessen-Festes ibid. Töllner. Spruch-Buch. Caluor. in Ritual. Eccles. part. 2. p. 290. Rechenberg. in Lexico Hiero Eccles. und andere. Sterbenden verlachen / Der bey dem Lichte denckt ans Welt- und Glaubens-Licht. MAGISTER ALBRECHT FIEDLER KNOPFF INSPECTOR DER HIESIGEN KIRCHEN VNDSCHVLEN ZV MINDEN, WIE AVCH PASTOR PRIMARIVS. Durch eine reine Versetzung der Buchstaben. DER SIMEON FÄHRT IN GLAVBEN VND FRIEDE IN PORT, IA IA EMPFÄNGT SCHVTZ, HERRLICHEN SCHMVCK, PREISS, PVR WEISS KLEID, CRONE. Lässt sich ein Donner-Knall auch in dem Winter hören?Trifft denn sein spitzer Keil auch Kirchen-Spitz und Knopff? Muß denn die Ruhe-Zeit uns unsre Ruhe stören? Kömmt dieses Ungestüm zugleich auf vieler Kopff? O Strahl! o Knall! o Fall! o trübe Meeres-Wellen! Läufft unser Hoffnungs-Schiff denn also an das Land / Daß den / der rudern halff / ein schwerer Sturm muß fällen / So fället unser Schiff auf Klippen oder Sand. Wir meinten / Christus sey mit uns ins Schiff getreten / Beyn Jüngern wacht er auf / schläfft er bey uns nun hart? Dort hört er: HErr / hilff uns! warum nicht unser Beten? Wir beten nur im Schlaff / und nicht nach Jünger Art. Was Wunder ist es denn / daß wir denn nun vermissen / Der / wie dort Moses that / für uns die Hand hub auf: Weil wir kleingläubig sind / so ist er uns entrissen / Wir fühlen den Verlust / da er vollbracht den Lauff. Dort wünschet Simeon bey hochbetagten Jahren Noch vor des Todes Nacht des Lebens Licht zu sehn / Bey solchen Licht allein wil er in Friede fahren / Es ist im Glauben ihm nach seinem Wunsch geschehn. Und sonst kan auch kein Licht das Sterben leichte machen / Denn das das Pabstthum weiht / das hilfft im Sterben nicht: Doch wird ein Christe nicht den Also erzehlet der bekandte Valer. Herberger, welcher an eben diesem 3. Febr. A. 1590. zum heiligen Predig-Ampt eingesegnet worden / in seiner Hertz-Postill Tom. 2. fol. 94. von einem vornehmen von Adel in Schlesien: Im Jahr 1577. starb in Schlesien ein vornehmer Herr von Adel / der begehrte kurtz vor seinem Ende ein helles wolangebranntes Licht / und hielts in der Hand bey einer halben Stunde. Als man ihn fragte / ob er was thun wolte / sprach er: Nein / ich habe meine Gedancken / störet mich nicht. Endlich spricht er: Ewiger allmächtiger GOtt / der du wohnest in einem Lichte / da niemand hinkommen kan / heute befehl ich dir meine Seele! Ach dein Göttliches Licht zünde an in meinem Hertzen. Er hat ohne Zweiffel an Simeons Grab-Liedlein gedacht. Von dem Ursprung des Lichtmessen-Festes ibid. Töllner. Spruch-Buch. Caluor. in Ritual. Eccles. part. 2. p. 290. Rechenberg. in Lexico Hiero Eccles. und andere. Sterbenden verlachen / Der bey dem Lichte denckt ans Welt- und Glaubens-Licht. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0065"/> </div> <div> <head>MAGISTER ALBRECHT FIEDLER KNOPFF INSPECTOR DER HIESIGEN KIRCHEN VNDSCHVLEN ZV MINDEN, WIE AVCH PASTOR PRIMARIVS. Durch eine reine Versetzung der Buchstaben. 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Lässt sich ein Donner-Knall auch in dem Winter hören?
Trifft denn sein spitzer Keil auch Kirchen-Spitz und Knopff?
Muß denn die Ruhe-Zeit uns unsre Ruhe stören?
Kömmt dieses Ungestüm zugleich auf vieler Kopff?
O Strahl! o Knall! o Fall! o trübe Meeres-Wellen!
Läufft unser Hoffnungs-Schiff denn also an das Land /
Daß den / der rudern halff / ein schwerer Sturm muß fällen /
So fället unser Schiff auf Klippen oder Sand.
Wir meinten / Christus sey mit uns ins Schiff getreten /
Beyn Jüngern wacht er auf / schläfft er bey uns nun hart?
Dort hört er: HErr / hilff uns! warum nicht unser Beten?
Wir beten nur im Schlaff / und nicht nach Jünger Art.
Was Wunder ist es denn / daß wir denn nun vermissen /
Der / wie dort Moses that / für uns die Hand hub auf:
Weil wir kleingläubig sind / so ist er uns entrissen /
Wir fühlen den Verlust / da er vollbracht den Lauff.
Dort wünschet Simeon bey hochbetagten Jahren
Noch vor des Todes Nacht des Lebens Licht zu sehn /
Bey solchen Licht allein wil er in Friede fahren /
Es ist im Glauben ihm nach seinem Wunsch geschehn.
Und sonst kan auch kein Licht das Sterben leichte machen /
Denn das das Pabstthum weiht / das hilfft im Sterben nicht:
Doch wird ein Christe nicht den Sterbenden verlachen /
Der bey dem Lichte denckt ans Welt- und Glaubens-Licht.
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Zitationshilfe: | Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/65>, abgerufen am 21.02.2025. |