Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.und Hütten-Wercken an und auf dem Hartz. gemachten Herd fliesset/ daraus solches der Schmelzer mit einemgrossen eisernen warm gemachten Löffel oder Kelle schöpfet/ und in eiserne Pfannen giesset/ so viel nun in eine dieser Pfannen gehet/ wird eine Molle genennet/ und mit dem Numer-Eisen numeriret oder gezeichnet. XII. Von dem Seiger-Darr- und Gahr- Ofen. DEr Seiger-Ofen ist derjenige/ darauf die Seiger-Stücke oder XIII. Von dem Kupfer-Hammer. DEr Kupfer-Hammer ist eine Officin oder Werck-Statt/ darin- XIV. Von A a
und Huͤtten-Wercken an und auf dem Hartz. gemachten Herd flieſſet/ daraus ſolches der Schmelzer mit einemgroſſen eiſernen warm gemachten Loͤffel oder Kelle ſchoͤpfet/ und in eiſerne Pfannen gieſſet/ ſo viel nun in eine dieſer Pfannen gehet/ wird eine Molle genennet/ und mit dem Numer-Eiſen numeriret oder gezeichnet. XII. Von dem Seiger-Darr- und Gahr- Ofen. DEr Seiger-Ofen iſt derjenige/ darauf die Seiger-Stuͤcke oder XIII. Von dem Kupfer-Hammer. DEr Kupfer-Hammer iſt eine Officin oder Werck-Statt/ darin- XIV. Von A a
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und Huͤtten-Wercken an und auf dem Hartz.
gemachten Herd flieſſet/ daraus ſolches der Schmelzer mit einem
groſſen eiſernen warm gemachten Loͤffel oder Kelle ſchoͤpfet/ und in
eiſerne Pfannen gieſſet/ ſo viel nun in eine dieſer Pfannen gehet/
wird eine Molle genennet/ und mit dem Numer-Eiſen numeriret
oder gezeichnet.
XII.
Von dem Seiger-Darr- und Gahr-
Ofen.
DEr Seiger-Ofen iſt derjenige/ darauf die Seiger-Stuͤcke oder
das ſchwartze Kupfer von dem bey ſich habenden Silber und
Bley abgeſeigert oder geſchieden werden. Was nun an Bley und
Silber im Seigern durchlauffet/ heiſſet Werck/ und wird wie Bley
abgetrieben/ das Kupfer aber/ ſo auf dem Seiger-Ofen liegen bleibet/
nennet man Kuͤhn-Stoͤcke/ dieſelben werden ferner auf den Darr-
Ofen gebracht/ daſelbſt zwoͤlff biß vierzehen Stunden gedarret/ und
davon das uͤbrige Silber und Bley getrieben/ was denn wieder von
dieſem Kupfer zuruͤck bleibet/ nennen die Schmelzer Darrlinge/
welche ſie endlich auf den Herd im Gahr-Ofen ſetzen/ und zu Gahr-
oder gutem Kupfer machen.
XIII.
Von dem Kupfer-Hammer.
DEr Kupfer-Hammer iſt eine Officin oder Werck-Statt/ darin-
nen das Gahr Kupfer nochmahls geſchmolzen/ von aller Un-
art ferner geſaubert/ und denn zu Keſſeln geſchmiedet wird. Solches
Schmieden geſchiehet nun erſtlich durch den vom Waſſer gefuͤhrten
groſſen Kupfer-Hammer/ welcher mit ſeiner breiten Bahne das
Kupfer breit ſchlaͤget. Ferner werden die Keſſel durch den Duͤb-
oder langen ſpitzigen Hammer/ den ebenfalls das Waſſer regieret/
abgeteuͤffet. Endlich giebet oder ſchlaͤget man denen Keſſeln mit ei-
nem hoͤlzern ſo genannten Polder-Hammer die rechte Weite/ welche
Arbeit diejenigen/ ſo dieſelbe verrichten/ das Herauspoltern nennen.
XIV. Von
A a
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