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Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.

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und Hütten-Wercke an und auf dem Hartz.
solches lauter wird/ und zu blicken anfänget/ worauf man solches
alsobald nach und nach Kunst-mäßig mit Wasser abquicket oder ab-
kühlet/ und/ wenn es hart worden/ Blick-Silber nennet.

IX.
Von dem Brenn-Ofen.

WEnn das Blick-Silber in einem bekannten Probier-Ofen auf
der so genannten Capelle probieret/ und dadurch befunden
worden/ daß solches noch nicht so rein sey/ daß es vermünzet werden
könne/ muß dasselbe erstlich von dem Silber-Brenner im Brenn-
Ofen gar fein gebrannt werden. Solcher Ofen hat nun etliche
Wind-Löcher/ und ist von Ziegel-Steinen gemachet; in demselben
wird ein Test mit dem Blick-Silber gesetzet/ und solches darinnen
entweder unter der Muffel/ oder für dem Gebläse/ der Kunst nach so
lange gebrennet/ biß es Bluhmen giebet/ alsdenn dasselbe abgekühlet
wird/ und den Nahmen Brannd-Silber bekömmet.

X.
Von dem Müntz-Werck.

EJn Berg-Werck/ das in gutem Stande ist/ kan ohne ein
Müntz-Werck nicht seyn/ weil solches allerhand Geld bedarff/
um damit so wohl denen Berg-Bedienten und Arbeitern zu lohnen/
als auch unter die Gewercken die darauf fallende Ausbeüte auszuthei-
len/ derowegen ich davon dem curieusen Leser einen kurtzen Bericht
mittheilen will. Was nun dasselbe anbelanget/ so wird das vor ge-
dachte Brannd-Silber von denen Müntz-Bedienten in dem Tiegel
geschmolzen/ und wenn es nicht fein ausgemünzet werden soll/ dem-
selben/ so viel Roht/ das ist Kupfer/ als es vonnöthen/ zugesetzet/
hernach giesset man es in den so genannten Einguß zu Zainen oder
Stäben/ und machet Schrötlinge oder Stücke daraus/ wenn denn
solche ihre gebührende Form und Gewicht haben/ und weiß gesotten
sind/ wird davon eines nach dem andern zwischen das Ober- und

Unter-

und Huͤtten-Wercke an und auf dem Hartz.
ſolches lauter wird/ und zu blicken anfaͤnget/ worauf man ſolches
alſobald nach und nach Kunſt-maͤßig mit Waſſer abquicket oder ab-
kuͤhlet/ und/ wenn es hart worden/ Blick-Silber nennet.

IX.
Von dem Brenn-Ofen.

WEnn das Blick-Silber in einem bekannten Probier-Ofen auf
der ſo genannten Capelle probieret/ und dadurch befunden
worden/ daß ſolches noch nicht ſo rein ſey/ daß es vermuͤnzet werden
koͤnne/ muß daſſelbe erſtlich von dem Silber-Brenner im Brenn-
Ofen gar fein gebrannt werden. Solcher Ofen hat nun etliche
Wind-Loͤcher/ und iſt von Ziegel-Steinen gemachet; in demſelben
wird ein Teſt mit dem Blick-Silber geſetzet/ und ſolches darinnen
entweder unter der Muffel/ oder fuͤr dem Geblaͤſe/ der Kunſt nach ſo
lange gebrennet/ biß es Bluhmen giebet/ alsdenn daſſelbe abgekuͤhlet
wird/ und den Nahmen Brannd-Silber bekoͤmmet.

X.
Von dem Muͤntz-Werck.

EJn Berg-Werck/ das in gutem Stande iſt/ kan ohne ein
Muͤntz-Werck nicht ſeyn/ weil ſolches allerhand Geld bedarff/
um damit ſo wohl denen Berg-Bedienten und Arbeitern zu lohnen/
als auch unter die Gewercken die darauf fallende Ausbeuͤte auszuthei-
len/ derowegen ich davon dem curieuſen Leſer einen kurtzen Bericht
mittheilen will. Was nun daſſelbe anbelanget/ ſo wird das vor ge-
dachte Brannd-Silber von denen Muͤntz-Bedienten in dem Tiegel
geſchmolzen/ und wenn es nicht fein ausgemuͤnzet werden ſoll/ dem-
ſelben/ ſo viel Roht/ das iſt Kupfer/ als es vonnoͤthen/ zugeſetzet/
hernach gieſſet man es in den ſo genannten Einguß zu Zainen oder
Staͤben/ und machet Schroͤtlinge oder Stuͤcke daraus/ wenn denn
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ſind/ wird davon eines nach dem andern zwiſchen das Ober- und

Unter-
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[183/0195] und Huͤtten-Wercke an und auf dem Hartz. ſolches lauter wird/ und zu blicken anfaͤnget/ worauf man ſolches alſobald nach und nach Kunſt-maͤßig mit Waſſer abquicket oder ab- kuͤhlet/ und/ wenn es hart worden/ Blick-Silber nennet. IX. Von dem Brenn-Ofen. WEnn das Blick-Silber in einem bekannten Probier-Ofen auf der ſo genannten Capelle probieret/ und dadurch befunden worden/ daß ſolches noch nicht ſo rein ſey/ daß es vermuͤnzet werden koͤnne/ muß daſſelbe erſtlich von dem Silber-Brenner im Brenn- Ofen gar fein gebrannt werden. Solcher Ofen hat nun etliche Wind-Loͤcher/ und iſt von Ziegel-Steinen gemachet; in demſelben wird ein Teſt mit dem Blick-Silber geſetzet/ und ſolches darinnen entweder unter der Muffel/ oder fuͤr dem Geblaͤſe/ der Kunſt nach ſo lange gebrennet/ biß es Bluhmen giebet/ alsdenn daſſelbe abgekuͤhlet wird/ und den Nahmen Brannd-Silber bekoͤmmet. X. Von dem Muͤntz-Werck. EJn Berg-Werck/ das in gutem Stande iſt/ kan ohne ein Muͤntz-Werck nicht ſeyn/ weil ſolches allerhand Geld bedarff/ um damit ſo wohl denen Berg-Bedienten und Arbeitern zu lohnen/ als auch unter die Gewercken die darauf fallende Ausbeuͤte auszuthei- len/ derowegen ich davon dem curieuſen Leſer einen kurtzen Bericht mittheilen will. Was nun daſſelbe anbelanget/ ſo wird das vor ge- dachte Brannd-Silber von denen Muͤntz-Bedienten in dem Tiegel geſchmolzen/ und wenn es nicht fein ausgemuͤnzet werden ſoll/ dem- ſelben/ ſo viel Roht/ das iſt Kupfer/ als es vonnoͤthen/ zugeſetzet/ hernach gieſſet man es in den ſo genannten Einguß zu Zainen oder Staͤben/ und machet Schroͤtlinge oder Stuͤcke daraus/ wenn denn ſolche ihre gebuͤhrende Form und Gewicht haben/ und weiß geſotten ſind/ wird davon eines nach dem andern zwiſchen das Ober- und Unter-

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Zitationshilfe: Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/behrens_hercynia_1703/195>, abgerufen am 21.11.2024.