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Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.

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und Stein-Brüchen an und auf dem Hartz.
dicht und Fabel-Werck sey/ erhellet aus denen Umstanden/ indem
erstlich dasselbe von andern auch auf eine andere Art/ wie unter dem
II Titel des IV Capitels zu ersehen/ erzehlet wird. Ferner ist ex Hi-
storicis
nicht zu erweisen/ daß einesmahls ein König da herum ge-
wohnet habe/ dem solches widerfahren sey. Endlich mangelt dieser
Trappe einiger massen die Form eines rechten Huff-Eisens; über
das ist dieselbe in der Circumferentz fast wie eine gemeine Kuchen-
Schüssel groß/ dergleichen Huff-Eisen wohl kein Schmidt iemahls
in der Welt vor ein Pferd wird verfertiget haben/ und thut nichts zur
Sache/ wenn einige vorwenden: daß solches Pferd der Teüffel sel-
ber gewesen/ denn ihre Meinung erstlich muß in allen Stücken erwie-
sen werden/ biß dahin ich die Erzehlung vor eine Fabel/ und die Roß-
Trappe vor ein Spiel der Natur/ halte.

VII.
Von dem Stein-Felsen/ der Mägde-
Sprung genannt.

DJeser Stein-Fels wird in dem Fürstenthum Anhalt angetrof-
fen/ denn solcher/ wenn man von Hartzgerode nach Quedlin-
burg reiset/ zur lincken Hand am Wege/ bey dem Fluß/ die Selcke ge-
nannt/ lieget. Auf diesem Felsen-Stein siehet man einen Fuß-Stap-
fen eines Menschens/ welcher ebener massen als der Roß-Trapp ein
Lusus Naturae, oder Spiel der Natur ist/ ob schon die Einwohner da
herum auch eine Fabel von einem Schäfer/ einer Bauren-Magd und
einem Ziegen-Bock erzehlen/ und vorgeben/ daß dieser Fuß-Tritt von
dem Sprunge gedachter Magd entstanden sey.

VIII.
Von einem curieusen Stein-Bruch bey
Blanckenburg.

JN der Grafschafft Blanckenburg/ etwa eine gute halbe Meile
von dem albereit gedachten so genannten Münch-Stein/ trifft

man
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und Stein-Bruͤchen an und auf dem Hartz.
dicht und Fabel-Werck ſey/ erhellet aus denen Umſtånden/ indem
erſtlich daſſelbe von andern auch auf eine andere Art/ wie unter dem
II Titel des IV Capitels zu erſehen/ erzehlet wird. Ferner iſt ex Hi-
ſtoricis
nicht zu erweiſen/ daß einesmahls ein Koͤnig da herum ge-
wohnet habe/ dem ſolches widerfahren ſey. Endlich mangelt dieſer
Trappe einiger maſſen die Form eines rechten Huff-Eiſens; uͤber
das iſt dieſelbe in der Circumferentz faſt wie eine gemeine Kuchen-
Schuͤſſel groß/ dergleichen Huff-Eiſen wohl kein Schmidt iemahls
in der Welt vor ein Pferd wird verfertiget haben/ und thut nichts zur
Sache/ wenn einige vorwenden: daß ſolches Pferd der Teuͤffel ſel-
ber geweſen/ denn ihre Meinung erſtlich muß in allen Stuͤcken erwie-
ſen werden/ biß dahin ich die Erzehlung vor eine Fabel/ und die Roß-
Trappe vor ein Spiel der Natur/ halte.

VII.
Von dem Stein-Felſen/ der Maͤgde-
Sprung genannt.

DJeſer Stein-Fels wird in dem Fuͤrſtenthum Anhalt angetrof-
fen/ denn ſolcher/ wenn man von Hartzgerode nach Quedlin-
burg reiſet/ zur lincken Hand am Wege/ bey dem Fluß/ die Selcke ge-
nannt/ lieget. Auf dieſem Felſen-Stein ſiehet man einen Fuß-Stap-
fen eines Menſchens/ welcher ebener maſſen als der Roß-Trapp ein
Luſus Naturæ, oder Spiel der Natur iſt/ ob ſchon die Einwohner da
herum auch eine Fabel von einem Schaͤfer/ einer Bauren-Magd und
einem Ziegen-Bock erzehlen/ und vorgeben/ daß dieſer Fuß-Tritt von
dem Sprunge gedachter Magd entſtanden ſey.

VIII.
Von einem curieuſen Stein-Bruch bey
Blanckenburg.

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von dem albereit gedachten ſo genannten Muͤnch-Stein/ trifft

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[131/0143] und Stein-Bruͤchen an und auf dem Hartz. dicht und Fabel-Werck ſey/ erhellet aus denen Umſtånden/ indem erſtlich daſſelbe von andern auch auf eine andere Art/ wie unter dem II Titel des IV Capitels zu erſehen/ erzehlet wird. Ferner iſt ex Hi- ſtoricis nicht zu erweiſen/ daß einesmahls ein Koͤnig da herum ge- wohnet habe/ dem ſolches widerfahren ſey. Endlich mangelt dieſer Trappe einiger maſſen die Form eines rechten Huff-Eiſens; uͤber das iſt dieſelbe in der Circumferentz faſt wie eine gemeine Kuchen- Schuͤſſel groß/ dergleichen Huff-Eiſen wohl kein Schmidt iemahls in der Welt vor ein Pferd wird verfertiget haben/ und thut nichts zur Sache/ wenn einige vorwenden: daß ſolches Pferd der Teuͤffel ſel- ber geweſen/ denn ihre Meinung erſtlich muß in allen Stuͤcken erwie- ſen werden/ biß dahin ich die Erzehlung vor eine Fabel/ und die Roß- Trappe vor ein Spiel der Natur/ halte. VII. Von dem Stein-Felſen/ der Maͤgde- Sprung genannt. DJeſer Stein-Fels wird in dem Fuͤrſtenthum Anhalt angetrof- fen/ denn ſolcher/ wenn man von Hartzgerode nach Quedlin- burg reiſet/ zur lincken Hand am Wege/ bey dem Fluß/ die Selcke ge- nannt/ lieget. Auf dieſem Felſen-Stein ſiehet man einen Fuß-Stap- fen eines Menſchens/ welcher ebener maſſen als der Roß-Trapp ein Luſus Naturæ, oder Spiel der Natur iſt/ ob ſchon die Einwohner da herum auch eine Fabel von einem Schaͤfer/ einer Bauren-Magd und einem Ziegen-Bock erzehlen/ und vorgeben/ daß dieſer Fuß-Tritt von dem Sprunge gedachter Magd entſtanden ſey. VIII. Von einem curieuſen Stein-Bruch bey Blanckenburg. JN der Grafſchafft Blanckenburg/ etwa eine gute halbe Meile von dem albereit gedachten ſo genannten Muͤnch-Stein/ trifft man R 2

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Zitationshilfe: Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/behrens_hercynia_1703/143>, abgerufen am 21.11.2024.