Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

und Wasser-Künsten an und auf dem Hartz.
andere artige Fontaine mit einem schönen wohl gemachten Bilde/
welches die keüsche Lucretia mit einem in der Hand habenden Dolch
ist/ woraus ebenfalls das Wasser in die Höhe springet.

X.
Von einem künstlichen Spring-Brunnen
in dem Hoch-Fürstlichen Schwartzburgi-
schen Garten zu Sondershausen.

JN dem benachbarten Hoch-Fürstlichen Schwartzburgischen
schönen Schloß- und Lust-Garten zu Sondershausen/ wo-
von ich in dem Nachfolgenden etwas gedencken werde/ befindet sich
auch ein künstlicher Spring-Brunnen/ welcher nicht allein im Som-
mer zum Begiessen derer/ von denen Sonnen-Strahlen abgemat-
teten/ Garten-Gewächsen dienet/ sondern auch eine unvergleichliche
Zierde des Gartens/ und dieserwegen sonderlich merck-würdig ist.
Es lieget aber derselbe fast mitten in dem Garten zwischen denen
Quartieren desselben/ und vergnüget/ so wohl mit seinem hellen sprin-
genden Wasser die Augen eines curieusen Anschauers/ als auch des-
sen Ohren mit seinem angenehmen Geräusche. Das Wasser des-
selben wird mit grosser Mühe und Unkosten geleitet; massen dessen
Ursprung von demselben 2000 Schritt weit an einem/ gegen den
Garten über liegenden/ Berge vorhanden ist/ von dar solches durch
sehr viele Röhren geführet werden muß/ ehe es an Ort und Stelle
kömmet. Ob nun schon der Boden des Gartens auch an keinem
niedrigen/ sondern ziemlich erhabenen/ Orte gelegen ist/ so wirffet
doch diese Fontaine oder Spring-Brunnen das Wasser durch den
engen Aufsatz 24 Schuh hoch über sich/ und fället/ an Statt eines
Spring-Brunnen Beckens oder Kastens/ in ein ziemlich weites und
Mannes-tieffes rundes Behältniß oder Teichlein/ welches von
ausgearbeiteten Steinen ausgemauret/ und dessen Boden mit brei-
ten steinernen Blatten beleget ist.

XI. Von
P

und Waſſer-Kuͤnſten an und auf dem Hartz.
andere artige Fontaine mit einem ſchoͤnen wohl gemachten Bilde/
welches die keuͤſche Lucretia mit einem in der Hand habenden Dolch
iſt/ woraus ebenfalls das Waſſer in die Hoͤhe ſpringet.

X.
Von einem kuͤnſtlichen Spring-Brunnen
in dem Hoch-Fuͤrſtlichen Schwartzburgi-
ſchen Garten zu Sondershauſen.

JN dem benachbarten Hoch-Fuͤrſtlichen Schwartzburgiſchen
ſchoͤnen Schloß- und Luſt-Garten zu Sondershauſen/ wo-
von ich in dem Nachfolgenden etwas gedencken werde/ befindet ſich
auch ein kuͤnſtlicher Spring-Brunnen/ welcher nicht allein im Som-
mer zum Begieſſen derer/ von denen Sonnen-Strahlen abgemat-
teten/ Garten-Gewaͤchſen dienet/ ſondern auch eine unvergleichliche
Zierde des Gartens/ und dieſerwegen ſonderlich merck-wuͤrdig iſt.
Es lieget aber derſelbe faſt mitten in dem Garten zwiſchen denen
Quartieren deſſelben/ und vergnuͤget/ ſo wohl mit ſeinem hellen ſprin-
genden Waſſer die Augen eines curieuſen Anſchauers/ als auch deſ-
ſen Ohren mit ſeinem angenehmen Geraͤuſche. Das Waſſer deſ-
ſelben wird mit groſſer Muͤhe und Unkoſten geleitet; maſſen deſſen
Urſprung von demſelben 2000 Schritt weit an einem/ gegen den
Garten uͤber liegenden/ Berge vorhanden iſt/ von dar ſolches durch
ſehr viele Roͤhren gefuͤhret werden muß/ ehe es an Ort und Stelle
koͤmmet. Ob nun ſchon der Boden des Gartens auch an keinem
niedrigen/ ſondern ziemlich erhabenen/ Orte gelegen iſt/ ſo wirffet
doch dieſe Fontaine oder Spring-Brunnen das Waſſer durch den
engen Aufſatz 24 Schuh hoch uͤber ſich/ und faͤllet/ an Statt eines
Spring-Brunnen Beckens oder Kaſtens/ in ein ziemlich weites und
Mannes-tieffes rundes Behaͤltniß oder Teichlein/ welches von
ausgearbeiteten Steinen ausgemauret/ und deſſen Boden mit brei-
ten ſteinernen Blatten beleget iſt.

XI. Von
P
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb n="113" facs="#f0125"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">und Wa&#x017F;&#x017F;er-Ku&#x0364;n&#x017F;ten an und auf dem Hartz.</hi></fw><lb/>
andere artige <hi rendition="#aq">Fontain</hi>e mit einem &#x017F;cho&#x0364;nen wohl gemachten Bilde/<lb/>
welches die keu&#x0364;&#x017F;che <hi rendition="#aq">Lucretia</hi> mit einem in der Hand habenden Dolch<lb/>
i&#x017F;t/ woraus ebenfalls das Wa&#x017F;&#x017F;er in die Ho&#x0364;he &#x017F;pringet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">X.</hi><lb/>
Von einem ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Spring-Brunnen<lb/>
in dem Hoch-Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Schwartzburgi-<lb/>
&#x017F;chen Garten zu Sondershau&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">J</hi>N dem benachbarten Hoch-Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Schwartzburgi&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Schloß- und Lu&#x017F;t-Garten zu Sondershau&#x017F;en/ wo-<lb/>
von ich in dem Nachfolgenden etwas gedencken werde/ befindet &#x017F;ich<lb/>
auch ein ku&#x0364;n&#x017F;tlicher Spring-Brunnen/ welcher nicht allein im Som-<lb/>
mer zum Begie&#x017F;&#x017F;en derer/ von denen Sonnen-Strahlen abgemat-<lb/>
teten/ Garten-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en dienet/ &#x017F;ondern auch eine unvergleichliche<lb/>
Zierde des Gartens/ und die&#x017F;erwegen &#x017F;onderlich merck-wu&#x0364;rdig i&#x017F;t.<lb/>
Es lieget aber der&#x017F;elbe fa&#x017F;t mitten in dem Garten zwi&#x017F;chen denen<lb/>
Quartieren de&#x017F;&#x017F;elben/ und vergnu&#x0364;get/ &#x017F;o wohl mit &#x017F;einem hellen &#x017F;prin-<lb/>
genden Wa&#x017F;&#x017F;er die Augen eines <hi rendition="#aq">curieu&#x017F;</hi>en An&#x017F;chauers/ als auch de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Ohren mit &#x017F;einem angenehmen Gera&#x0364;u&#x017F;che. Das Wa&#x017F;&#x017F;er de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;elben wird mit gro&#x017F;&#x017F;er Mu&#x0364;he und Unko&#x017F;ten geleitet; ma&#x017F;&#x017F;en de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Ur&#x017F;prung von dem&#x017F;elben 2000 Schritt weit an einem/ gegen den<lb/>
Garten u&#x0364;ber liegenden/ Berge vorhanden i&#x017F;t/ von dar &#x017F;olches durch<lb/>
&#x017F;ehr viele Ro&#x0364;hren gefu&#x0364;hret werden muß/ ehe es an Ort und Stelle<lb/>
ko&#x0364;mmet. Ob nun &#x017F;chon der Boden des Gartens auch an keinem<lb/>
niedrigen/ &#x017F;ondern ziemlich erhabenen/ Orte gelegen i&#x017F;t/ &#x017F;o wirffet<lb/>
doch die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Fontain</hi>e oder Spring-Brunnen das Wa&#x017F;&#x017F;er durch den<lb/>
engen Auf&#x017F;atz 24 Schuh hoch u&#x0364;ber &#x017F;ich/ und fa&#x0364;llet/ an Statt eines<lb/>
Spring-Brunnen Beckens oder Ka&#x017F;tens/ in ein ziemlich weites und<lb/>
Mannes-tieffes rundes Beha&#x0364;ltniß oder Teichlein/ welches von<lb/>
ausgearbeiteten Steinen ausgemauret/ und de&#x017F;&#x017F;en Boden mit brei-<lb/>
ten &#x017F;teinernen Blatten beleget i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <fw type="sig" place="bottom">P</fw>
        <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Von</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0125] und Waſſer-Kuͤnſten an und auf dem Hartz. andere artige Fontaine mit einem ſchoͤnen wohl gemachten Bilde/ welches die keuͤſche Lucretia mit einem in der Hand habenden Dolch iſt/ woraus ebenfalls das Waſſer in die Hoͤhe ſpringet. X. Von einem kuͤnſtlichen Spring-Brunnen in dem Hoch-Fuͤrſtlichen Schwartzburgi- ſchen Garten zu Sondershauſen. JN dem benachbarten Hoch-Fuͤrſtlichen Schwartzburgiſchen ſchoͤnen Schloß- und Luſt-Garten zu Sondershauſen/ wo- von ich in dem Nachfolgenden etwas gedencken werde/ befindet ſich auch ein kuͤnſtlicher Spring-Brunnen/ welcher nicht allein im Som- mer zum Begieſſen derer/ von denen Sonnen-Strahlen abgemat- teten/ Garten-Gewaͤchſen dienet/ ſondern auch eine unvergleichliche Zierde des Gartens/ und dieſerwegen ſonderlich merck-wuͤrdig iſt. Es lieget aber derſelbe faſt mitten in dem Garten zwiſchen denen Quartieren deſſelben/ und vergnuͤget/ ſo wohl mit ſeinem hellen ſprin- genden Waſſer die Augen eines curieuſen Anſchauers/ als auch deſ- ſen Ohren mit ſeinem angenehmen Geraͤuſche. Das Waſſer deſ- ſelben wird mit groſſer Muͤhe und Unkoſten geleitet; maſſen deſſen Urſprung von demſelben 2000 Schritt weit an einem/ gegen den Garten uͤber liegenden/ Berge vorhanden iſt/ von dar ſolches durch ſehr viele Roͤhren gefuͤhret werden muß/ ehe es an Ort und Stelle koͤmmet. Ob nun ſchon der Boden des Gartens auch an keinem niedrigen/ ſondern ziemlich erhabenen/ Orte gelegen iſt/ ſo wirffet doch dieſe Fontaine oder Spring-Brunnen das Waſſer durch den engen Aufſatz 24 Schuh hoch uͤber ſich/ und faͤllet/ an Statt eines Spring-Brunnen Beckens oder Kaſtens/ in ein ziemlich weites und Mannes-tieffes rundes Behaͤltniß oder Teichlein/ welches von ausgearbeiteten Steinen ausgemauret/ und deſſen Boden mit brei- ten ſteinernen Blatten beleget iſt. XI. Von P

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/behrens_hercynia_1703
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/behrens_hercynia_1703/125
Zitationshilfe: Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/behrens_hercynia_1703/125>, abgerufen am 03.03.2025.