zum Feinen, Vorwärmen und zum Ausheizen und verwendete die Holz- kohle nur beim eigentlichen Frischen. Auf der Rybniker Hütte in Schlesien, wo man den Frischprozess mit dem Walzprozess verbunden hatte, war dies nur dadurch möglich, dass eine grosse Zahl Frisch- feuer nur abgerichtete Schirbel oder Kolben lieferten, welche in dem Walzwerk in Glühöfen mit Steinkohlen ausgeheizt und gewalzt wurden.
Bei der südwalesschen Frischschmiede war dieses Verfahren, wie früher erwähnt, schon längst eingeführt.
Man versuchte ferner, Torfkohle im Frischherd zu verwenden, ohne aber damit den gewünschten Erfolg zu erzielen. Allerdings sollen Versuche auf der Hütte zu Rothau im Elsass angeblich günstig ausgefallen sein, doch wurden sie nicht verfolgt. Nachdem man in Frankreich gedarrtes Holz mit Erfolg im Hochofen verwendet hatte, lag es nahe, dasselbe Brennmaterial auch im Frischherde zu benutzen. Diese Versuche wurden in der Hütte zu Senuc in den Ardennen von Lorcet angeblich mit gutem Erfolge angestellt. Der Darrapparat wurde von der entweichenden Flamme des Frischfeuers geheizt. Bineau hat die Resultate zu Senuc mitgeteilt 1).
Danach wäre das Frischen leichter und schneller gegangen als sonst. Gedarrtes Holz ersetzte Holzkohle zu gleichen Mengen dem Volumen nach. Der Eisenabgang war etwas geringer.
Man hat aber später nichts mehr von den französischen Erfolgen gehört, und die Versuche, welche man in Deutschland anstellte, fielen durchaus nicht günstig aus. Das gedarrte Holz gab keine genügende Hitze, um die Einschmelzung und die damit verbundene Schweiss- und Streckarbeit ausführen zu können.
Leclerc wollte die Windführung bei den Frischfeuern durch Einführung beweglicher und verstellbarer Formen verbessern. Nach seiner Vorschrift sollte der Frischmeister den Luftstrom nach dem Punkte richten, wo es ihm notwendig schiene und der Form dabei eine Neigung von 2 bis 3 Grad geben; beim Anfang des Frischens sollte die Neigung auf 5 Grad, beim Garaufbrechen bis auf 6 Grad erhöht werden.
Das Puddeln 1831 bis 1850.
Viel wichtiger waren die Fortschritte, welche bei dem Flamm- ofenfrischen in dieser Periode gemacht wurden. Dieses Verfahren entsprach, da es eine viel grössere Produktion als das Herdfrischen
1) Annales des mines, 3. Ser., XIII, 304.
Das Puddeln 1831 bis 1850.
zum Feinen, Vorwärmen und zum Ausheizen und verwendete die Holz- kohle nur beim eigentlichen Frischen. Auf der Rybniker Hütte in Schlesien, wo man den Frischprozeſs mit dem Walzprozeſs verbunden hatte, war dies nur dadurch möglich, daſs eine groſse Zahl Frisch- feuer nur abgerichtete Schirbel oder Kolben lieferten, welche in dem Walzwerk in Glühöfen mit Steinkohlen ausgeheizt und gewalzt wurden.
Bei der südwalesschen Frischschmiede war dieses Verfahren, wie früher erwähnt, schon längst eingeführt.
Man versuchte ferner, Torfkohle im Frischherd zu verwenden, ohne aber damit den gewünschten Erfolg zu erzielen. Allerdings sollen Versuche auf der Hütte zu Rothau im Elsaſs angeblich günstig ausgefallen sein, doch wurden sie nicht verfolgt. Nachdem man in Frankreich gedarrtes Holz mit Erfolg im Hochofen verwendet hatte, lag es nahe, dasselbe Brennmaterial auch im Frischherde zu benutzen. Diese Versuche wurden in der Hütte zu Senuc in den Ardennen von Lorcet angeblich mit gutem Erfolge angestellt. Der Darrapparat wurde von der entweichenden Flamme des Frischfeuers geheizt. Bineau hat die Resultate zu Senuc mitgeteilt 1).
Danach wäre das Frischen leichter und schneller gegangen als sonst. Gedarrtes Holz ersetzte Holzkohle zu gleichen Mengen dem Volumen nach. Der Eisenabgang war etwas geringer.
Man hat aber später nichts mehr von den französischen Erfolgen gehört, und die Versuche, welche man in Deutschland anstellte, fielen durchaus nicht günstig aus. Das gedarrte Holz gab keine genügende Hitze, um die Einschmelzung und die damit verbundene Schweiſs- und Streckarbeit ausführen zu können.
Leclerc wollte die Windführung bei den Frischfeuern durch Einführung beweglicher und verstellbarer Formen verbessern. Nach seiner Vorschrift sollte der Frischmeister den Luftstrom nach dem Punkte richten, wo es ihm notwendig schiene und der Form dabei eine Neigung von 2 bis 3 Grad geben; beim Anfang des Frischens sollte die Neigung auf 5 Grad, beim Garaufbrechen bis auf 6 Grad erhöht werden.
Das Puddeln 1831 bis 1850.
Viel wichtiger waren die Fortschritte, welche bei dem Flamm- ofenfrischen in dieser Periode gemacht wurden. Dieses Verfahren entsprach, da es eine viel gröſsere Produktion als das Herdfrischen
1) Annales des mines, 3. Ser., XIII, 304.
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Das Puddeln 1831 bis 1850.
zum Feinen, Vorwärmen und zum Ausheizen und verwendete die Holz-
kohle nur beim eigentlichen Frischen. Auf der Rybniker Hütte in
Schlesien, wo man den Frischprozeſs mit dem Walzprozeſs verbunden
hatte, war dies nur dadurch möglich, daſs eine groſse Zahl Frisch-
feuer nur abgerichtete Schirbel oder Kolben lieferten, welche in dem
Walzwerk in Glühöfen mit Steinkohlen ausgeheizt und gewalzt
wurden.
Bei der südwalesschen Frischschmiede war dieses Verfahren, wie
früher erwähnt, schon längst eingeführt.
Man versuchte ferner, Torfkohle im Frischherd zu verwenden,
ohne aber damit den gewünschten Erfolg zu erzielen. Allerdings
sollen Versuche auf der Hütte zu Rothau im Elsaſs angeblich günstig
ausgefallen sein, doch wurden sie nicht verfolgt. Nachdem man in
Frankreich gedarrtes Holz mit Erfolg im Hochofen verwendet hatte,
lag es nahe, dasselbe Brennmaterial auch im Frischherde zu benutzen.
Diese Versuche wurden in der Hütte zu Senuc in den Ardennen von
Lorcet angeblich mit gutem Erfolge angestellt. Der Darrapparat
wurde von der entweichenden Flamme des Frischfeuers geheizt.
Bineau hat die Resultate zu Senuc mitgeteilt 1).
Danach wäre das Frischen leichter und schneller gegangen als
sonst. Gedarrtes Holz ersetzte Holzkohle zu gleichen Mengen dem
Volumen nach. Der Eisenabgang war etwas geringer.
Man hat aber später nichts mehr von den französischen Erfolgen
gehört, und die Versuche, welche man in Deutschland anstellte, fielen
durchaus nicht günstig aus. Das gedarrte Holz gab keine genügende
Hitze, um die Einschmelzung und die damit verbundene Schweiſs-
und Streckarbeit ausführen zu können.
Leclerc wollte die Windführung bei den Frischfeuern durch
Einführung beweglicher und verstellbarer Formen verbessern. Nach
seiner Vorschrift sollte der Frischmeister den Luftstrom nach dem
Punkte richten, wo es ihm notwendig schiene und der Form dabei eine
Neigung von 2 bis 3 Grad geben; beim Anfang des Frischens sollte
die Neigung auf 5 Grad, beim Garaufbrechen bis auf 6 Grad erhöht
werden.
Das Puddeln 1831 bis 1850.
Viel wichtiger waren die Fortschritte, welche bei dem Flamm-
ofenfrischen in dieser Periode gemacht wurden. Dieses Verfahren
entsprach, da es eine viel gröſsere Produktion als das Herdfrischen
1) Annales des mines, 3. Ser., XIII, 304.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/575>, abgerufen am 17.11.2024.
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