sonders auf Anregung des Prinz-Regenten Albert, den Plan zu einer grossen Weltausstellung in London.
Verbesserte Patentgesetze trugen ebenfalls zur Entwickelung der Eisenindustrie bei. In Frankreich wurde am 5. Juli 1844 ein Patentgesetz erlassen; in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 1836, 1837, 1839 und 1842; am 23. September 1842 kam eine Eini- gung der deutschen Zollvereinsstaaten über die allgemeinen Grund- sätze des Patentrechtes zu Stande.
Physik des Eisens 1831 bis 1850.
Indem wir zu den wissenschaftlichen Fortschritten auf dem Ge- biete der Eisenhüttenkunde in dem Zeitraume von 1831 bis 1850 über- gehen, wenden wir uns zuerst zu der Physik des Eisens.
Untersuchungen über das specifische Gewicht hatten folgendes ergeben. Stahl erleidet bei der Härtung eine Ausdehnung, so dass der gehärtete Stahl leichter ist, als derselbe Stahl in weichem Zu- stande. Hierüber stellten Karsten und Hausmann Ermittelungen an. Karsten fand
gehärtet nach dem
Härten erweicht
Rohstahl Nr. 1 7,7864 7,8112
" " 2 7,7451 7,8246
" " 3 7,72305 7,7847
Hierbei war der Stahl Nr. 2 am stärksten, bis zur Weissglut, erhitzt worden.
Hausmann untersuchte Solinger Stahl und fand das specifische Gewicht von
Durch die mechanische Bearbeitung nimmt das specifische Gewicht des Eisens zu, und hatte Karsten dafür folgende Zahlen ermittelt:
I. II.
1. Eisen in Stäben von 4 Zoll Breite und 1 Zoll Dicke 7,8010 7,7862
2. Dasselbe unter dem Hammer zu Stäben von 4 Zoll Breite und 1/2 Zoll Dicke ausgestreckt 7,8122 7,7891
3. Der Stab Nr. 2 zu starken Blechen ausgewalzt 7,8388 7,8035
4. Das Blech Nr. 3 zu einem dünnen Blech ausgewalzt 7,8555 7,8399
5. Das Blech Nr. 4 noch dünner ausgewalzt 7,8621 7,8586
Physik des Eisens 1831 bis 1850.
sonders auf Anregung des Prinz-Regenten Albert, den Plan zu einer groſsen Weltausstellung in London.
Verbesserte Patentgesetze trugen ebenfalls zur Entwickelung der Eisenindustrie bei. In Frankreich wurde am 5. Juli 1844 ein Patentgesetz erlassen; in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 1836, 1837, 1839 und 1842; am 23. September 1842 kam eine Eini- gung der deutschen Zollvereinsstaaten über die allgemeinen Grund- sätze des Patentrechtes zu Stande.
Physik des Eisens 1831 bis 1850.
Indem wir zu den wissenschaftlichen Fortschritten auf dem Ge- biete der Eisenhüttenkunde in dem Zeitraume von 1831 bis 1850 über- gehen, wenden wir uns zuerst zu der Physik des Eisens.
Untersuchungen über das specifische Gewicht hatten folgendes ergeben. Stahl erleidet bei der Härtung eine Ausdehnung, so daſs der gehärtete Stahl leichter ist, als derselbe Stahl in weichem Zu- stande. Hierüber stellten Karsten und Hausmann Ermittelungen an. Karsten fand
gehärtet nach dem
Härten erweicht
Rohstahl Nr. 1 7,7864 7,8112
„ „ 2 7,7451 7,8246
„ „ 3 7,72305 7,7847
Hierbei war der Stahl Nr. 2 am stärksten, bis zur Weiſsglut, erhitzt worden.
Hausmann untersuchte Solinger Stahl und fand das specifische Gewicht von
Durch die mechanische Bearbeitung nimmt das specifische Gewicht des Eisens zu, und hatte Karsten dafür folgende Zahlen ermittelt:
I. II.
1. Eisen in Stäben von 4 Zoll Breite und 1 Zoll Dicke 7,8010 7,7862
2. Dasselbe unter dem Hammer zu Stäben von 4 Zoll Breite und ½ Zoll Dicke ausgestreckt 7,8122 7,7891
3. Der Stab Nr. 2 zu starken Blechen ausgewalzt 7,8388 7,8035
4. Das Blech Nr. 3 zu einem dünnen Blech ausgewalzt 7,8555 7,8399
5. Das Blech Nr. 4 noch dünner ausgewalzt 7,8621 7,8586
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0409"n="393"/><fwplace="top"type="header">Physik des Eisens 1831 bis 1850.</fw><lb/>
sonders auf Anregung des Prinz-Regenten <hirendition="#g">Albert</hi>, den Plan zu einer<lb/>
groſsen Weltausstellung in London.</p><lb/><p>Verbesserte <hirendition="#g">Patentgesetze</hi> trugen ebenfalls zur Entwickelung<lb/>
der Eisenindustrie bei. In Frankreich wurde am 5. Juli 1844 ein<lb/>
Patentgesetz erlassen; in den Vereinigten Staaten von Nordamerika<lb/>
1836, 1837, 1839 und 1842; am 23. September 1842 kam eine Eini-<lb/>
gung der deutschen Zollvereinsstaaten über die allgemeinen Grund-<lb/>
sätze des Patentrechtes zu Stande.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Physik des Eisens 1831 bis 1850.</hi></head><lb/><p>Indem wir zu den wissenschaftlichen Fortschritten auf dem Ge-<lb/>
biete der Eisenhüttenkunde in dem Zeitraume von 1831 bis 1850 über-<lb/>
gehen, wenden wir uns zuerst zu der Physik des Eisens.</p><lb/><p>Untersuchungen über das <hirendition="#g">specifische Gewicht</hi> hatten folgendes<lb/>
ergeben. <hirendition="#g">Stahl</hi> erleidet bei der <hirendition="#g">Härtung</hi> eine Ausdehnung, so daſs<lb/>
der gehärtete Stahl leichter ist, als derselbe Stahl in weichem Zu-<lb/>
stande. Hierüber stellten <hirendition="#g">Karsten</hi> und <hirendition="#g">Hausmann</hi> Ermittelungen<lb/>
an. <hirendition="#g">Karsten</hi> fand</p><lb/><list><item><hirendition="#et">gehärtet nach dem</hi></item><lb/><item><hirendition="#et">Härten erweicht</hi></item><lb/><item>Rohstahl Nr. 1 <spacedim="horizontal"/> 7,7864 7,8112</item><lb/><item>„„ 2 <spacedim="horizontal"/> 7,7451 7,8246</item><lb/><item>„„ 3 <spacedim="horizontal"/> 7,72305 7,7847</item></list><lb/><p>Hierbei war der Stahl Nr. 2 am stärksten, bis zur Weiſsglut,<lb/>
erhitzt worden.</p><lb/><p><hirendition="#g">Hausmann</hi> untersuchte Solinger Stahl und fand das specifische<lb/>
Gewicht von</p><lb/><list><item><hirendition="#et">ungehärtet gehärtet</hi></item><lb/><item>sogenanntem unschweiſsbarem Guſsstahl <spacedim="horizontal"/> 7,8439 7,7670</item><lb/><item>„ schweiſsbarem Guſsstahl <spacedim="horizontal"/> 7,8577 7,8012</item></list><lb/><p>Durch die <hirendition="#g">mechanische Bearbeitung</hi> nimmt das specifische<lb/>
Gewicht des Eisens zu, und hatte <hirendition="#g">Karsten</hi> dafür folgende Zahlen<lb/>
ermittelt:</p><lb/><list><item><hirendition="#et">I. II.</hi></item><lb/><item>1. Eisen in Stäben von 4 Zoll Breite und 1 Zoll Dicke <spacedim="horizontal"/> 7,8010 7,7862</item><lb/><item>2. Dasselbe unter dem Hammer zu Stäben von 4 Zoll<lb/>
Breite und ½ Zoll Dicke ausgestreckt <spacedim="horizontal"/> 7,8122 7,7891</item><lb/><item>3. Der Stab Nr. 2 zu starken Blechen ausgewalzt <spacedim="horizontal"/> 7,8388 7,8035</item><lb/><item>4. Das Blech Nr. 3 zu einem dünnen Blech ausgewalzt <spacedim="horizontal"/> 7,8555 7,8399</item><lb/><item>5. Das Blech Nr. 4 noch dünner ausgewalzt <spacedim="horizontal"/> 7,8621 7,8586</item></list><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[393/0409]
Physik des Eisens 1831 bis 1850.
sonders auf Anregung des Prinz-Regenten Albert, den Plan zu einer
groſsen Weltausstellung in London.
Verbesserte Patentgesetze trugen ebenfalls zur Entwickelung
der Eisenindustrie bei. In Frankreich wurde am 5. Juli 1844 ein
Patentgesetz erlassen; in den Vereinigten Staaten von Nordamerika
1836, 1837, 1839 und 1842; am 23. September 1842 kam eine Eini-
gung der deutschen Zollvereinsstaaten über die allgemeinen Grund-
sätze des Patentrechtes zu Stande.
Physik des Eisens 1831 bis 1850.
Indem wir zu den wissenschaftlichen Fortschritten auf dem Ge-
biete der Eisenhüttenkunde in dem Zeitraume von 1831 bis 1850 über-
gehen, wenden wir uns zuerst zu der Physik des Eisens.
Untersuchungen über das specifische Gewicht hatten folgendes
ergeben. Stahl erleidet bei der Härtung eine Ausdehnung, so daſs
der gehärtete Stahl leichter ist, als derselbe Stahl in weichem Zu-
stande. Hierüber stellten Karsten und Hausmann Ermittelungen
an. Karsten fand
gehärtet nach dem
Härten erweicht
Rohstahl Nr. 1 7,7864 7,8112
„ „ 2 7,7451 7,8246
„ „ 3 7,72305 7,7847
Hierbei war der Stahl Nr. 2 am stärksten, bis zur Weiſsglut,
erhitzt worden.
Hausmann untersuchte Solinger Stahl und fand das specifische
Gewicht von
ungehärtet gehärtet
sogenanntem unschweiſsbarem Guſsstahl 7,8439 7,7670
„ schweiſsbarem Guſsstahl 7,8577 7,8012
Durch die mechanische Bearbeitung nimmt das specifische
Gewicht des Eisens zu, und hatte Karsten dafür folgende Zahlen
ermittelt:
I. II.
1. Eisen in Stäben von 4 Zoll Breite und 1 Zoll Dicke 7,8010 7,7862
2. Dasselbe unter dem Hammer zu Stäben von 4 Zoll
Breite und ½ Zoll Dicke ausgestreckt 7,8122 7,7891
3. Der Stab Nr. 2 zu starken Blechen ausgewalzt 7,8388 7,8035
4. Das Blech Nr. 3 zu einem dünnen Blech ausgewalzt 7,8555 7,8399
5. Das Blech Nr. 4 noch dünner ausgewalzt 7,8621 7,8586
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/409>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.