DIE GESCHICHTE DES EISENS IM NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERT.
ALLGEMEINER TEIL.
Einleitung.
Mit dem Jahre 1801 treten wir in das 19. Jahrhundert ein, an dessen Schluss wir jetzt stehen und das man mit Recht oft das eiserne genannt hat.
In ihm hat die Kunst der Eisengewinnung und -Verarbeitung eine ungeahnte Höhe, der Eisenverbrauch bei den fortgeschrittenen Kultur- völkern einen Umfang erreicht, den man zu Anfang des Jahrhunderts nicht vermuten konnte. Und doch sprach schon damals der berühmte französische Chemiker und Unterrichtsminister Fourcroy die Worte aus, die für das ganze Jahrhundert charakteristisch geblieben sind: "l'art de fer, dans ses divers degres de perfectionnement, marque exactement le progres de toute civilisation." In der That, die Fortschritte der Eisenbereitung sind mit den Fortschritten der modernen Kultur so innig verknüpft, dass der Eisenverbrauch, im Jahre auf den Kopf der Bevölkerung angeschlagen, den besten Mass- stab für die Industrie, den Wohlstand und die Macht der Völker giebt.
Überblicken wir nun das eiserne Jahrhundert, so zerfällt es in zwei Abschnitte: der erste ist charakterisiert durch den Kampf und den Sieg des Steinkohlenbetriebes gegenüber dem Holzkohlen- betrieb, der zweite durch den Kampf und Sieg des Flusseisens gegenüber dem Schweisseisen; im ersten herrscht das Eisen, im zweiten der Stahl. Den Ausgangspunkt des zweiten Abschnittes bildet die glorreiche Erfindung des Windfrischens durch Henry Bessemer, des nach ihm benannten Bessemerprozesses, im Jahre 1856. Von
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DIE GESCHICHTE DES EISENS IM NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERT.
ALLGEMEINER TEIL.
Einleitung.
Mit dem Jahre 1801 treten wir in das 19. Jahrhundert ein, an dessen Schluſs wir jetzt stehen und das man mit Recht oft das eiserne genannt hat.
In ihm hat die Kunst der Eisengewinnung und -Verarbeitung eine ungeahnte Höhe, der Eisenverbrauch bei den fortgeschrittenen Kultur- völkern einen Umfang erreicht, den man zu Anfang des Jahrhunderts nicht vermuten konnte. Und doch sprach schon damals der berühmte französische Chemiker und Unterrichtsminister Fourcroy die Worte aus, die für das ganze Jahrhundert charakteristisch geblieben sind: „l’art de fer, dans ses divers degrés de perfectionnement, marque exactement le progrès de toute civilisation.“ In der That, die Fortschritte der Eisenbereitung sind mit den Fortschritten der modernen Kultur so innig verknüpft, daſs der Eisenverbrauch, im Jahre auf den Kopf der Bevölkerung angeschlagen, den besten Maſs- stab für die Industrie, den Wohlstand und die Macht der Völker giebt.
Überblicken wir nun das eiserne Jahrhundert, so zerfällt es in zwei Abschnitte: der erste ist charakterisiert durch den Kampf und den Sieg des Steinkohlenbetriebes gegenüber dem Holzkohlen- betrieb, der zweite durch den Kampf und Sieg des Fluſseisens gegenüber dem Schweiſseisen; im ersten herrscht das Eisen, im zweiten der Stahl. Den Ausgangspunkt des zweiten Abschnittes bildet die glorreiche Erfindung des Windfrischens durch Henry Bessemer, des nach ihm benannten Bessemerprozesses, im Jahre 1856. Von
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NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERT.
ALLGEMEINER TEIL.
Einleitung.
Mit dem Jahre 1801 treten wir in das 19. Jahrhundert ein,
an dessen Schluſs wir jetzt stehen und das man mit Recht oft das
eiserne genannt hat.
In ihm hat die Kunst der Eisengewinnung und -Verarbeitung eine
ungeahnte Höhe, der Eisenverbrauch bei den fortgeschrittenen Kultur-
völkern einen Umfang erreicht, den man zu Anfang des Jahrhunderts
nicht vermuten konnte. Und doch sprach schon damals der berühmte
französische Chemiker und Unterrichtsminister Fourcroy die Worte
aus, die für das ganze Jahrhundert charakteristisch geblieben sind:
„l’art de fer, dans ses divers degrés de perfectionnement,
marque exactement le progrès de toute civilisation.“ In der
That, die Fortschritte der Eisenbereitung sind mit den Fortschritten
der modernen Kultur so innig verknüpft, daſs der Eisenverbrauch, im
Jahre auf den Kopf der Bevölkerung angeschlagen, den besten Maſs-
stab für die Industrie, den Wohlstand und die Macht der Völker giebt.
Überblicken wir nun das eiserne Jahrhundert, so zerfällt es in
zwei Abschnitte: der erste ist charakterisiert durch den Kampf und den
Sieg des Steinkohlenbetriebes gegenüber dem Holzkohlen-
betrieb, der zweite durch den Kampf und Sieg des Fluſseisens
gegenüber dem Schweiſseisen; im ersten herrscht das Eisen, im
zweiten der Stahl. Den Ausgangspunkt des zweiten Abschnittes bildet
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/19>, abgerufen am 17.11.2024.
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