hämmer; in Siebenbürgen 11 grössere Hüttenwerke und viele kleine; in Galizien 42 Eisenhütten.
Bayern, Württemberg, Baden.
Über das Eisenhüttenwesen in Bayern im 18. Jahrhundert ist wenig zu berichten. Im Nordgau (Sulzbach, Amberg) hielt man an den alten Zerrennfeuern fest und machte sogar meist nur "Schien- eisen" unmittelbar aus den im "Wellfeuer" erhitzten Zerrennstücken. Die grösseren herrschaftlichen Eisenwerke zu Aschau, Bodenwöhr, sowie der Bergbau am Erzberg bei Amberg wurde fortbetrieben, aber das bessere Eisen aus Steiermark und Böhmen machte dem einhei- mischen Eisen empfindliche Konkurrenz. Fortschritte sind kaum nachzuweisen. 1760 wurde eine neue kurfürstliche Eisenhütte im Max Josephs-Thal erbaut und mit der Kloster Scheyerischen Hofmarch wegen des Holzschlages zum Kohlenbezug ein Vertrag ab- geschlossen 1).
Die Eisenwerke in der Markgrafschaft Bayreuth erfreuten sich einer verhältnismässigen Blüte. v. Hofmann nennt 1785 das Mark- grafentum ein Muster der Eisenindustrie 2) und rühmt die werkthätige Unterstützung der Landesherren. Für die Eisenausfuhr wurden Prä- mien erteilt, während die Einfuhr fremden Eisens durch Eingangs- zölle erschwert war. Die Fabrikanten erhielten unverzinsliche Vor- schüsse ohne Hypothek oder Bürgschaft. Hofmann führt folgende Eisenwerke auf:
a) Im Goldkronacher Bergamtsrevier:
1. Der Röhrenhofer Hammer mit einem Frischfeuer.
2. Der neue Hammer oberhalb Röhrenhof, ein Hochofen mit einem Stabhammer; Besitzer Kaufmann Haas, der auch unweit davon ein Drahtwerk besitzt.
3. Der Fröbershammer bei Bischofsgrün bestand aus einem Hochofen bei Bischofsgrün, welchen dieser mit dem Leupolds- dorfer Hammer gemeinschaftlich besass, einem Stabhammer und zwei Zainhämmern. Er gehörte dem Kommerzienrat Müller, dem grössten Eisenindustriellen Bayreuths.
4. Der Knopfhammer mit einem Frischfeuer.
b) Im Wunsiedler Bergamtsrevier:
1) Siehe Lori, Sammlung des bayerischen Bergrechts CCCXIX.
2) Freiherr v. Hofmann, Abhandlung über die Eisenhütten 1785, S. 45.
Bayern, Württemberg, Baden.
hämmer; in Siebenbürgen 11 gröſsere Hüttenwerke und viele kleine; in Galizien 42 Eisenhütten.
Bayern, Württemberg, Baden.
Über das Eisenhüttenwesen in Bayern im 18. Jahrhundert ist wenig zu berichten. Im Nordgau (Sulzbach, Amberg) hielt man an den alten Zerrennfeuern fest und machte sogar meist nur „Schien- eisen“ unmittelbar aus den im „Wellfeuer“ erhitzten Zerrennstücken. Die gröſseren herrschaftlichen Eisenwerke zu Aschau, Bodenwöhr, sowie der Bergbau am Erzberg bei Amberg wurde fortbetrieben, aber das bessere Eisen aus Steiermark und Böhmen machte dem einhei- mischen Eisen empfindliche Konkurrenz. Fortschritte sind kaum nachzuweisen. 1760 wurde eine neue kurfürstliche Eisenhütte im Max Josephs-Thal erbaut und mit der Kloster Scheyerischen Hofmarch wegen des Holzschlages zum Kohlenbezug ein Vertrag ab- geschlossen 1).
Die Eisenwerke in der Markgrafschaft Bayreuth erfreuten sich einer verhältnismäſsigen Blüte. v. Hofmann nennt 1785 das Mark- grafentum ein Muster der Eisenindustrie 2) und rühmt die werkthätige Unterstützung der Landesherren. Für die Eisenausfuhr wurden Prä- mien erteilt, während die Einfuhr fremden Eisens durch Eingangs- zölle erschwert war. Die Fabrikanten erhielten unverzinsliche Vor- schüsse ohne Hypothek oder Bürgschaft. Hofmann führt folgende Eisenwerke auf:
a) Im Goldkronacher Bergamtsrevier:
1. Der Röhrenhofer Hammer mit einem Frischfeuer.
2. Der neue Hammer oberhalb Röhrenhof, ein Hochofen mit einem Stabhammer; Besitzer Kaufmann Haas, der auch unweit davon ein Drahtwerk besitzt.
3. Der Fröbershammer bei Bischofsgrün bestand aus einem Hochofen bei Bischofsgrün, welchen dieser mit dem Leupolds- dorfer Hammer gemeinschaftlich besaſs, einem Stabhammer und zwei Zainhämmern. Er gehörte dem Kommerzienrat Müller, dem gröſsten Eisenindustriellen Bayreuths.
4. Der Knopfhammer mit einem Frischfeuer.
b) Im Wunsiedler Bergamtsrevier:
1) Siehe Lori, Sammlung des bayerischen Bergrechts CCCXIX.
2) Freiherr v. Hofmann, Abhandlung über die Eisenhütten 1785, S. 45.
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Bayern, Württemberg, Baden.
hämmer; in Siebenbürgen 11 gröſsere Hüttenwerke und viele kleine;
in Galizien 42 Eisenhütten.
Bayern, Württemberg, Baden.
Über das Eisenhüttenwesen in Bayern im 18. Jahrhundert ist
wenig zu berichten. Im Nordgau (Sulzbach, Amberg) hielt man an
den alten Zerrennfeuern fest und machte sogar meist nur „Schien-
eisen“ unmittelbar aus den im „Wellfeuer“ erhitzten Zerrennstücken.
Die gröſseren herrschaftlichen Eisenwerke zu Aschau, Bodenwöhr,
sowie der Bergbau am Erzberg bei Amberg wurde fortbetrieben, aber
das bessere Eisen aus Steiermark und Böhmen machte dem einhei-
mischen Eisen empfindliche Konkurrenz. Fortschritte sind kaum
nachzuweisen. 1760 wurde eine neue kurfürstliche Eisenhütte im
Max Josephs-Thal erbaut und mit der Kloster Scheyerischen
Hofmarch wegen des Holzschlages zum Kohlenbezug ein Vertrag ab-
geschlossen 1).
Die Eisenwerke in der Markgrafschaft Bayreuth erfreuten sich
einer verhältnismäſsigen Blüte. v. Hofmann nennt 1785 das Mark-
grafentum ein Muster der Eisenindustrie 2) und rühmt die werkthätige
Unterstützung der Landesherren. Für die Eisenausfuhr wurden Prä-
mien erteilt, während die Einfuhr fremden Eisens durch Eingangs-
zölle erschwert war. Die Fabrikanten erhielten unverzinsliche Vor-
schüsse ohne Hypothek oder Bürgschaft. Hofmann führt folgende
Eisenwerke auf:
a) Im Goldkronacher Bergamtsrevier:
1. Der Röhrenhofer Hammer mit einem Frischfeuer.
2. Der neue Hammer oberhalb Röhrenhof, ein Hochofen mit
einem Stabhammer; Besitzer Kaufmann Haas, der auch
unweit davon ein Drahtwerk besitzt.
3. Der Fröbershammer bei Bischofsgrün bestand aus einem
Hochofen bei Bischofsgrün, welchen dieser mit dem Leupolds-
dorfer Hammer gemeinschaftlich besaſs, einem Stabhammer
und zwei Zainhämmern. Er gehörte dem Kommerzienrat
Müller, dem gröſsten Eisenindustriellen Bayreuths.
4. Der Knopfhammer mit einem Frischfeuer.
b) Im Wunsiedler Bergamtsrevier:
1) Siehe Lori, Sammlung des bayerischen Bergrechts CCCXIX.
2) Freiherr v. Hofmann, Abhandlung über die Eisenhütten 1785, S. 45.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 826. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/840>, abgerufen am 30.12.2024.
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