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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die Hochöfen in Frankreich um 1750.

Über den Bau und Betrieb der Hochöfen machen Courtivron und
Bouchu in ihrer Abhandlung von den Eisenhämmern und hohen Öfen
ausführliche Mitteilungen. Das meiste davon stammt aus den hinter-
lassenen Papieren Reaumurs, welche Beschreibung und Zeichnungen
des Hochofens und der Hütte von Grossouvre, in der Grafschaft Berry,
derselben, welche auch Swedenborg erwähnt hat, enthielten 1).

Fig. 60 stellt die Anlage des Hüttenwerks dar. Rechts befindet
sich das Schmelzhaus mit dem Hochofen, dessen Arbeitsseite dem

[Abbildung] Fig. 60.
Beschauer zugekehrt ist, während die linke Seite des Ofens die Form-
seite mit dem Formgewölbe und den durch ein Wasserad bewegten
Blasebälgen zeigt. Vor dem Hüttengebäude schieben drei Arbeiter
eine Gans auf zwei Rollen der einfachen Wage mit Laufgewicht zu,
auf welcher ein Arbeiter eine zweite Gans abwiegt, hinter und über
dem Schmelzhaus liegt der Kohlen- und vielleicht auch Erzschuppen,
in welcher zwei Maultiere und ein Treiber Kohle oder Erz in Säcken
eintragen. Links befindet sich die Schlackenhalde.

Fig. 61 zeigt den Hochofen im Durchschnitt durch das Arbeits-
gewölbe und Fig. 62 durch das Formgewölbe und die Querschnitte
durch die Form Fig. 63 und den Kohlensack Fig. 64.


1) Dieselben stammen wahrscheinlich aus dem Ende der 40 er Jahre des
18. Jahrhunderts, denn Reaumur bezieht sich in einer Anmerkung auf eine von
ihm im Jahre 1744 der Akademie vorgetragene Abhandlung.
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Die Hochöfen in Frankreich um 1750.

Über den Bau und Betrieb der Hochöfen machen Courtivron und
Bouchu in ihrer Abhandlung von den Eisenhämmern und hohen Öfen
ausführliche Mitteilungen. Das meiste davon stammt aus den hinter-
lassenen Papieren Reaumurs, welche Beschreibung und Zeichnungen
des Hochofens und der Hütte von Grossouvre, in der Grafschaft Berry,
derselben, welche auch Swedenborg erwähnt hat, enthielten 1).

Fig. 60 stellt die Anlage des Hüttenwerks dar. Rechts befindet
sich das Schmelzhaus mit dem Hochofen, dessen Arbeitsseite dem

[Abbildung] Fig. 60.
Beschauer zugekehrt ist, während die linke Seite des Ofens die Form-
seite mit dem Formgewölbe und den durch ein Wasserad bewegten
Blasebälgen zeigt. Vor dem Hüttengebäude schieben drei Arbeiter
eine Gans auf zwei Rollen der einfachen Wage mit Laufgewicht zu,
auf welcher ein Arbeiter eine zweite Gans abwiegt, hinter und über
dem Schmelzhaus liegt der Kohlen- und vielleicht auch Erzschuppen,
in welcher zwei Maultiere und ein Treiber Kohle oder Erz in Säcken
eintragen. Links befindet sich die Schlackenhalde.

Fig. 61 zeigt den Hochofen im Durchschnitt durch das Arbeits-
gewölbe und Fig. 62 durch das Formgewölbe und die Querschnitte
durch die Form Fig. 63 und den Kohlensack Fig. 64.


1) Dieselben stammen wahrscheinlich aus dem Ende der 40 er Jahre des
18. Jahrhunderts, denn Reaumur bezieht sich in einer Anmerkung auf eine von
ihm im Jahre 1744 der Akademie vorgetragene Abhandlung.
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[322/0336] Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Hochöfen in Frankreich um 1750. Über den Bau und Betrieb der Hochöfen machen Courtivron und Bouchu in ihrer Abhandlung von den Eisenhämmern und hohen Öfen ausführliche Mitteilungen. Das meiste davon stammt aus den hinter- lassenen Papieren Reaumurs, welche Beschreibung und Zeichnungen des Hochofens und der Hütte von Grossouvre, in der Grafschaft Berry, derselben, welche auch Swedenborg erwähnt hat, enthielten 1). Fig. 60 stellt die Anlage des Hüttenwerks dar. Rechts befindet sich das Schmelzhaus mit dem Hochofen, dessen Arbeitsseite dem [Abbildung Fig. 60.] Beschauer zugekehrt ist, während die linke Seite des Ofens die Form- seite mit dem Formgewölbe und den durch ein Wasserad bewegten Blasebälgen zeigt. Vor dem Hüttengebäude schieben drei Arbeiter eine Gans auf zwei Rollen der einfachen Wage mit Laufgewicht zu, auf welcher ein Arbeiter eine zweite Gans abwiegt, hinter und über dem Schmelzhaus liegt der Kohlen- und vielleicht auch Erzschuppen, in welcher zwei Maultiere und ein Treiber Kohle oder Erz in Säcken eintragen. Links befindet sich die Schlackenhalde. Fig. 61 zeigt den Hochofen im Durchschnitt durch das Arbeits- gewölbe und Fig. 62 durch das Formgewölbe und die Querschnitte durch die Form Fig. 63 und den Kohlensack Fig. 64. 1) Dieselben stammen wahrscheinlich aus dem Ende der 40 er Jahre des 18. Jahrhunderts, denn Reaumur bezieht sich in einer Anmerkung auf eine von ihm im Jahre 1744 der Akademie vorgetragene Abhandlung.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/336>, abgerufen am 21.11.2024.