Das Eisen wurde in Stäbe von 4 Ellen Länge und 2 Zoll Breite ausgeschmiedet. Täglich wurden 4 bis 6 Ctr. gemacht. Die Holz- kohlen waren von Kastanien und Buchen.
Zwischen Rom und Florenz lagen grössere Eisenwerke, wo eben- falls Erze von Piombino in Zerennfeuern geschmolzen wurden. Dem Erz wurde altes Eisen oder auch Roheisen zugesetzt, und konnte ein Feuer 40 Ctr. Schmiedeeisen in der Woche liefern. Zu 1 Ctr. Eisen brauchte man 2 bis 3 Ctr. Erz. An jedem Feuer waren vier Arbeiter beschäftigt. Der Wind wurde ebenfalls durch Wassertrommelgebläse erzeugt.
Die kleinen Hüttenwerke an der Küste, welche elbanisches Erz verschmolzen, waren ebenso wie auf Korsika und Sardinien Rennfeuer. Über das Schmelzverfahren auf Korsika hat Courdray 1775 eine ausführliche Beschreibung veröffentlicht (s. Bd. I, S. 784).
Spanien.
Die Nachrichten über die spanische Eisenindustrie des 18. Jahr- hunderts sind nicht sehr reichlich. Im allgemeinen bemühten sich die bourbonischen Könige, die gänzlich darniederliegende Industrie wieder zu heben, namentlich erwarben sich König Karl III. und seine Minister Verdienste in dieser Richtung. Karl III. baute zugleich Strassen, legte ein naturwissenschaftliches Museum, bota- nischen Garten und chemisches Laboratorium in Madrid an. Unter diesem Könige wurde auch die Waffenfabrik in Toledo neu organisiert und zu frischer Blüte gebracht. Reaumur, Courtivron und Bouchu haben Nachrichten über das Eisenschmelzverfahren in Bis- caya und Guipuzcoa mitgeteilt, welche wir schon erwähnt haben. In dem Berichte über den Handel Spaniens, welchen der Staats- sekretär für Indien, Don Jeronimo Ustariz, auf Befehl Philipps V. 1724 abfasste, erwähnt er, dass die drei Stunden vom Meer in Gui- puzcoa gelegenen Eisenhütten von Placencia allein im stande wären, alle Anker und alles Eisengerät für die spanische Flotte zu liefern.
Brückmann schreibt in seinen Magnalia Dei 1727: "Biscaya, früher Cantabria, hat eine unsägliche Menge Eisenstein, daher die Geographen dieses Land des Königs Schutz-Wehr und Vulkani-Werk- stadt item Martio Rüstkammer genennet haben. Man sagt für gewiss,
Spanien.
Das Eisen wurde in Stäbe von 4 Ellen Länge und 2 Zoll Breite ausgeschmiedet. Täglich wurden 4 bis 6 Ctr. gemacht. Die Holz- kohlen waren von Kastanien und Buchen.
Zwischen Rom und Florenz lagen gröſsere Eisenwerke, wo eben- falls Erze von Piombino in Zerennfeuern geschmolzen wurden. Dem Erz wurde altes Eisen oder auch Roheisen zugesetzt, und konnte ein Feuer 40 Ctr. Schmiedeeisen in der Woche liefern. Zu 1 Ctr. Eisen brauchte man 2 bis 3 Ctr. Erz. An jedem Feuer waren vier Arbeiter beschäftigt. Der Wind wurde ebenfalls durch Wassertrommelgebläse erzeugt.
Die kleinen Hüttenwerke an der Küste, welche elbanisches Erz verschmolzen, waren ebenso wie auf Korsika und Sardinien Rennfeuer. Über das Schmelzverfahren auf Korsika hat Courdray 1775 eine ausführliche Beschreibung veröffentlicht (s. Bd. I, S. 784).
Spanien.
Die Nachrichten über die spanische Eisenindustrie des 18. Jahr- hunderts sind nicht sehr reichlich. Im allgemeinen bemühten sich die bourbonischen Könige, die gänzlich darniederliegende Industrie wieder zu heben, namentlich erwarben sich König Karl III. und seine Minister Verdienste in dieser Richtung. Karl III. baute zugleich Straſsen, legte ein naturwissenschaftliches Museum, bota- nischen Garten und chemisches Laboratorium in Madrid an. Unter diesem Könige wurde auch die Waffenfabrik in Toledo neu organisiert und zu frischer Blüte gebracht. Reaumur, Courtivron und Bouchu haben Nachrichten über das Eisenschmelzverfahren in Bis- caya und Guipuzcoa mitgeteilt, welche wir schon erwähnt haben. In dem Berichte über den Handel Spaniens, welchen der Staats- sekretär für Indien, Don Jeronimo Ustariz, auf Befehl Philipps V. 1724 abfaſste, erwähnt er, daſs die drei Stunden vom Meer in Gui- puzcoa gelegenen Eisenhütten von Placencia allein im stande wären, alle Anker und alles Eisengerät für die spanische Flotte zu liefern.
Brückmann schreibt in seinen Magnalia Dei 1727: „Biscaya, früher Cantabria, hat eine unsägliche Menge Eisenstein, daher die Geographen dieses Land des Königs Schutz-Wehr und Vulkani-Werk- stadt item Martio Rüstkammer genennet haben. Man sagt für gewiſs,
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Spanien.
Das Eisen wurde in Stäbe von 4 Ellen Länge und 2 Zoll Breite
ausgeschmiedet. Täglich wurden 4 bis 6 Ctr. gemacht. Die Holz-
kohlen waren von Kastanien und Buchen.
Zwischen Rom und Florenz lagen gröſsere Eisenwerke, wo eben-
falls Erze von Piombino in Zerennfeuern geschmolzen wurden. Dem
Erz wurde altes Eisen oder auch Roheisen zugesetzt, und konnte
ein Feuer 40 Ctr. Schmiedeeisen in der Woche liefern. Zu 1 Ctr. Eisen
brauchte man 2 bis 3 Ctr. Erz. An jedem Feuer waren vier Arbeiter
beschäftigt. Der Wind wurde ebenfalls durch Wassertrommelgebläse
erzeugt.
Die kleinen Hüttenwerke an der Küste, welche elbanisches Erz
verschmolzen, waren ebenso wie auf Korsika und Sardinien Rennfeuer.
Über das Schmelzverfahren auf Korsika hat Courdray 1775 eine
ausführliche Beschreibung veröffentlicht (s. Bd. I, S. 784).
Spanien.
Die Nachrichten über die spanische Eisenindustrie des 18. Jahr-
hunderts sind nicht sehr reichlich. Im allgemeinen bemühten sich
die bourbonischen Könige, die gänzlich darniederliegende Industrie
wieder zu heben, namentlich erwarben sich König Karl III. und
seine Minister Verdienste in dieser Richtung. Karl III. baute
zugleich Straſsen, legte ein naturwissenschaftliches Museum, bota-
nischen Garten und chemisches Laboratorium in Madrid an. Unter
diesem Könige wurde auch die Waffenfabrik in Toledo neu organisiert
und zu frischer Blüte gebracht. Reaumur, Courtivron und
Bouchu haben Nachrichten über das Eisenschmelzverfahren in Bis-
caya und Guipuzcoa mitgeteilt, welche wir schon erwähnt haben.
In dem Berichte über den Handel Spaniens, welchen der Staats-
sekretär für Indien, Don Jeronimo Ustariz, auf Befehl Philipps V.
1724 abfaſste, erwähnt er, daſs die drei Stunden vom Meer in Gui-
puzcoa gelegenen Eisenhütten von Placencia allein im stande wären,
alle Anker und alles Eisengerät für die spanische Flotte zu liefern.
Brückmann schreibt in seinen Magnalia Dei 1727: „Biscaya,
früher Cantabria, hat eine unsägliche Menge Eisenstein, daher die
Geographen dieses Land des Königs Schutz-Wehr und Vulkani-Werk-
stadt item Martio Rüstkammer genennet haben. Man sagt für gewiſs,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1056. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1070>, abgerufen am 21.11.2024.
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