Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

tzernen Blaßbalg/ und hat über die Massen
viel Wasser gegeben.

11. Saugwerck.

Es findet sich auch eine Art Pum-
pen/ die ihren Ventil und Embolum oben
haben/ und ziehen das Wasser von unten
in die Höhe. Diese Wasserkunst wird
genannt das Saugwerck/ dann der Em-
bolus oben ziehet die Lufft auß/ so muß das
Wasser ex metu loci vacui folgen. Diese
Pumpen sind sehr handsam/ dann der Em-
bolus und das Ventil sind oben/ man kan
allezeit darzu/ und das Unter-Rohr legen
wie man will: aber diß Inconvenientz ist
dabey/ es läst sich nicht in Quantität thun/
und nicht in grosser Höhe/ und werden gar
leicht wandelbar/ dann wann das geringste
Löchlein in das Rohr kömpt/ so ziehen sie
Lufft und kein wasser.

12. Druckwerck.

Das Wasser aber in grosse Höhe zu
bringen/ ist der nechste Weg/ die alsogenan-
te Wasserkunst das Druckwerck/ wie sol-

ches
J 3

tzernen Blaßbalg/ und hat uͤber die Maſſen
viel Waſſer gegeben.

11. Saugwerck.

Es findet ſich auch eine Art Pum-
pen/ die ihren Ventil und Embolum oben
haben/ und ziehen das Waſſer von unten
in die Hoͤhe. Dieſe Waſſerkunſt wird
genannt das Saugwerck/ dann der Em-
bolus oben ziehet die Lufft auß/ ſo muß das
Waſſer ex metu loci vacui folgen. Dieſe
Pumpen ſind ſehr handſam/ dann der Em-
bolus und das Ventil ſind oben/ man kan
allezeit darzu/ und das Unter-Rohr legen
wie man will: aber diß Inconvenientz iſt
dabey/ es laͤſt ſich nicht in Quantitaͤt thun/
und nicht in groſſer Hoͤhe/ und werden gar
leicht wandelbar/ dann wann das geringſte
Loͤchlein in das Rohr koͤmpt/ ſo ziehen ſie
Lufft und kein waſſer.

12. Druckwerck.

Das Waſſer aber in groſſe Hoͤhe zu
bringen/ iſt der nechſte Weg/ die alſogenan-
te Waſſerkunſt das Druckwerck/ wie ſol-

ches
J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0213" n="191[190]"/>
tzernen Blaßbalg/ und hat u&#x0364;ber die Ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
viel Wa&#x017F;&#x017F;er gegeben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>11. <hi rendition="#fr">Saugwerck.</hi></head><lb/>
          <p>Es findet &#x017F;ich auch eine Art Pum-<lb/>
pen/ die ihren Ventil und Embolum oben<lb/>
haben/ und ziehen das Wa&#x017F;&#x017F;er von unten<lb/>
in die Ho&#x0364;he. Die&#x017F;e Wa&#x017F;&#x017F;erkun&#x017F;t wird<lb/>
genannt das Saugwerck/ dann der Em-<lb/>
bolus oben ziehet die Lufft auß/ &#x017F;o muß das<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">ex metu loci vacui</hi> folgen. Die&#x017F;e<lb/>
Pumpen &#x017F;ind &#x017F;ehr hand&#x017F;am/ dann der Em-<lb/>
bolus und das Ventil &#x017F;ind oben/ man kan<lb/>
allezeit darzu/ und das Unter-Rohr legen<lb/>
wie man will: aber diß <hi rendition="#aq">Inconvenien</hi>tz i&#x017F;t<lb/>
dabey/ es la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich nicht in Quantita&#x0364;t thun/<lb/>
und nicht in gro&#x017F;&#x017F;er Ho&#x0364;he/ und werden gar<lb/>
leicht wandelbar/ dann wann das gering&#x017F;te<lb/>
Lo&#x0364;chlein in das Rohr ko&#x0364;mpt/ &#x017F;o ziehen &#x017F;ie<lb/>
Lufft und kein wa&#x017F;&#x017F;er.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>12. <hi rendition="#fr">Druckwerck.</hi></head><lb/>
          <p>Das Wa&#x017F;&#x017F;er aber in gro&#x017F;&#x017F;e Ho&#x0364;he zu<lb/>
bringen/ i&#x017F;t der nech&#x017F;te Weg/ die al&#x017F;ogenan-<lb/>
te Wa&#x017F;&#x017F;erkun&#x017F;t das Druckwerck/ wie &#x017F;ol-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ches</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[191[190]/0213] tzernen Blaßbalg/ und hat uͤber die Maſſen viel Waſſer gegeben. 11. Saugwerck. Es findet ſich auch eine Art Pum- pen/ die ihren Ventil und Embolum oben haben/ und ziehen das Waſſer von unten in die Hoͤhe. Dieſe Waſſerkunſt wird genannt das Saugwerck/ dann der Em- bolus oben ziehet die Lufft auß/ ſo muß das Waſſer ex metu loci vacui folgen. Dieſe Pumpen ſind ſehr handſam/ dann der Em- bolus und das Ventil ſind oben/ man kan allezeit darzu/ und das Unter-Rohr legen wie man will: aber diß Inconvenientz iſt dabey/ es laͤſt ſich nicht in Quantitaͤt thun/ und nicht in groſſer Hoͤhe/ und werden gar leicht wandelbar/ dann wann das geringſte Loͤchlein in das Rohr koͤmpt/ ſo ziehen ſie Lufft und kein waſſer. 12. Druckwerck. Das Waſſer aber in groſſe Hoͤhe zu bringen/ iſt der nechſte Weg/ die alſogenan- te Waſſerkunſt das Druckwerck/ wie ſol- ches J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/213
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 191[190]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/213>, abgerufen am 30.12.2024.