Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

und instrument, darvon Pater Schottus
ein eigenes Buch geschrieben/ unter ei-
nem gewissen Titul welches an
den Hertzog von Meckelburg-Schwerin
dedicirt.

44. Printz Ruprechts schnelles
Schiessen aus Gestücken.

Ich kan wol sagen daß ein gemeiner
Handwercks Mann/ welcher täglich mit
seinem Handwerck umbgehet/ selbiges
nicht sowol/ verstehe noch alle Vor-
thel darinne wisse/ als hochgemeldter
Printz thut/ welchem nicht wol eine ma-
teri
oder proposition zu sagen ist/ die er
nicht bald selbsten weiß auffzulösen/
wann er nur den Titul hört. Es schriebe
mir einst der Sächsische Ingenieur Gründ-
ler vor ein grosses Secret, daß er eine In-
vention
habe/ sehr schnell aus Stücken
zu schiessen/ ich hatte es kaum dem Prin-
tzen gesagt/ so hat er eine Manier erfunden
dreymal scharff aus einem Stücke zu
schiessen/ ehe ein Musquetierer einmal
auff gemeine Weise seine Musqvete la-
den und losschiessen kan. Eben so wieß ich
ihm die Bewegung der Stangen-Kunst

wie

und inſtrument, darvon Pater Schottus
ein eigenes Buch geſchrieben/ unter ei-
nem gewiſſen Titul welches an
den Hertzog von Meckelburg-Schwerin
dedicirt.

44. Printz Ruprechts ſchnelles
Schieſſen aus Geſtuͤcken.

Ich kan wol ſagen daß ein gemeiner
Handwercks Mann/ welcher taͤglich mit
ſeinem Handwerck umbgehet/ ſelbiges
nicht ſowol/ verſtehe noch alle Vor-
thel darinne wiſſe/ als hochgemeldter
Printz thut/ welchem nicht wol eine ma-
teri
oder propoſition zu ſagen iſt/ die er
nicht bald ſelbſten weiß auffzuloͤſen/
wann er nur den Titul hoͤrt. Es ſchriebe
mir einſt der Saͤchſiſche Ingenieur Gruͤnd-
ler vor ein groſſes Secret, daß er eine In-
vention
habe/ ſehr ſchnell aus Stuͤcken
zu ſchieſſen/ ich hatte es kaum dem Prin-
tzen geſagt/ ſo hat er eine Manier erfunden
dreymal ſcharff aus einem Stuͤcke zu
ſchieſſen/ ehe ein Muſquetierer einmal
auff gemeine Weiſe ſeine Muſqvete la-
den und losſchieſſen kan. Eben ſo wieß ich
ihm die Bewegung der Stangen-Kunſt

wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0105" n="83[82]"/>
und <hi rendition="#aq">in&#x017F;trument,</hi> darvon <hi rendition="#aq">Pater Schottus</hi><lb/>
ein eigenes Buch ge&#x017F;chrieben/ unter ei-<lb/>
nem gewi&#x017F;&#x017F;en Titul welches an<lb/>
den Hertzog von Meckelburg-Schwerin<lb/><hi rendition="#aq">dedicirt.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>44. <hi rendition="#fr">Printz Ruprechts &#x017F;chnelles<lb/>
Schie&#x017F;&#x017F;en aus Ge&#x017F;tu&#x0364;cken.</hi></head><lb/>
          <p>Ich kan wol &#x017F;agen daß ein gemeiner<lb/>
Handwercks Mann/ welcher ta&#x0364;glich mit<lb/>
&#x017F;einem Handwerck umbgehet/ &#x017F;elbiges<lb/>
nicht &#x017F;owol/ ver&#x017F;tehe noch alle Vor-<lb/>
thel darinne wi&#x017F;&#x017F;e/ als hochgemeldter<lb/>
Printz thut/ welchem nicht wol eine <hi rendition="#aq">ma-<lb/>
teri</hi> oder <hi rendition="#aq">propo&#x017F;ition</hi> zu &#x017F;agen i&#x017F;t/ die er<lb/>
nicht bald &#x017F;elb&#x017F;ten weiß auffzulo&#x0364;&#x017F;en/<lb/>
wann er nur den Titul ho&#x0364;rt. Es &#x017F;chriebe<lb/>
mir ein&#x017F;t der Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che <hi rendition="#aq">Ingenieur</hi> Gru&#x0364;nd-<lb/>
ler vor ein gro&#x017F;&#x017F;es <hi rendition="#aq">Secret,</hi> daß er eine <hi rendition="#aq">In-<lb/>
vention</hi> habe/ &#x017F;ehr &#x017F;chnell aus Stu&#x0364;cken<lb/>
zu &#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ ich hatte es kaum dem Prin-<lb/>
tzen ge&#x017F;agt/ &#x017F;o hat er eine Manier erfunden<lb/>
dreymal &#x017F;charff aus einem <hi rendition="#fr">S</hi>tu&#x0364;cke zu<lb/>
&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ ehe ein Mu&#x017F;quetierer einmal<lb/>
auff gemeine Wei&#x017F;e &#x017F;eine Mu&#x017F;qvete la-<lb/>
den und los&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en kan. Eben &#x017F;o wieß ich<lb/>
ihm die Bewegung der Stangen-Kun&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83[82]/0105] und inſtrument, darvon Pater Schottus ein eigenes Buch geſchrieben/ unter ei- nem gewiſſen Titul welches an den Hertzog von Meckelburg-Schwerin dedicirt. 44. Printz Ruprechts ſchnelles Schieſſen aus Geſtuͤcken. Ich kan wol ſagen daß ein gemeiner Handwercks Mann/ welcher taͤglich mit ſeinem Handwerck umbgehet/ ſelbiges nicht ſowol/ verſtehe noch alle Vor- thel darinne wiſſe/ als hochgemeldter Printz thut/ welchem nicht wol eine ma- teri oder propoſition zu ſagen iſt/ die er nicht bald ſelbſten weiß auffzuloͤſen/ wann er nur den Titul hoͤrt. Es ſchriebe mir einſt der Saͤchſiſche Ingenieur Gruͤnd- ler vor ein groſſes Secret, daß er eine In- vention habe/ ſehr ſchnell aus Stuͤcken zu ſchieſſen/ ich hatte es kaum dem Prin- tzen geſagt/ ſo hat er eine Manier erfunden dreymal ſcharff aus einem Stuͤcke zu ſchieſſen/ ehe ein Muſquetierer einmal auff gemeine Weiſe ſeine Muſqvete la- den und losſchieſſen kan. Eben ſo wieß ich ihm die Bewegung der Stangen-Kunſt wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/105
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 83[82]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/105>, abgerufen am 21.12.2024.