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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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in mehreren kleineren aufbewahrt, des Verkaufs und Einkaufs in größeren Massen
und mit weniger Kosten, mehrfältiger Combination verschiedener Pflanzungen, welche bei
theilweisem Mißwachs doch einen Ertrag sichern, und der Boden- und Wirth-
schaftsveränderungen, die ein großes Capital erheischen. Allein die volkswirth-
schaftliche Rücksicht verlangt nicht einen relativ großen Reinertrag in wenigen Händen,
sondern einen möglichst großen Rohertrag, der sehr vielen selbstständig bestellten
Staatseinwohnern ein sicheres Einkommen gewährt, Lebensfrischheit und Energie
unter der Bevölkerung erhält, die möglich gleichmäßigste Gütervertheilung bewahrt,
und einen Gewinn gestattet, der die Fortschritte der Bildung und des Gewerbs-
wesens erleichtert. Dies kann aber durch große Landgüter nicht wohl erreicht wer-
den, wo sich um wenige Grundherrn der größte Theil der Bevölkerung in wirklicher
und im Gefühle der Abhängigkeit des Taglöhners oder gar Leibeigenen befindet,
wenig oder gar kein Eigenthum besitzt und die Früchte eigenen Fleißes dem größten
Theile nach dem Herrn abtreten muß. Die Kraft der Staaten besteht in einem
wohlhabenden bürgerlichen Mittelstande. Für mittlere und kleine Güter sprechen
daher diese Verhältnisse und die Erfahrung, daß sich durch sie die Zahl der Unter-
nehmer vergrößert, im Handel mit Landerzeugnissen die Vortheile der größeren
Concurrenz der Verkäufer für alle andere Gewerbtreibenden entstehen, manche land-
wirthschaftliche Verbesserungen leichter eingeführt werden, und der Reinertrag so wie
der Rohertrag einer gleichen Fläche bei solcher Gütertheilung in der That größer
ist, indem die Sorgfalt der Pflanzung und Pflege im Einzelnen dabei weit höher,
das Verhältniß zwischen Capital und Grundeigenthum weit passender, die Haltung
eines größeren Viehstandes möglich und darum das Feld in einem besseren Dün-
gungszustande weit leichter zu erhalten ist. Sobald aber die Theilung so weit
kommen würde, daß alle diese Vortheile verschwänden, so entstehen für den Volkswohl-
stand auch große Nachtheile. Allein solche Verhältnisse können nicht andauernd
bestehen, weil sich dann die Bevölkerung nach diesen Umständen nach und nach wie-
der beschränkt, bis wieder größere Güter entstanden sind. Man s. über diese sehr
wichtige und interessante Frage Rau I. §. 368-375. Desselben Ansichten der
Volksw. S. 179. Mohl Polizeiwissenschaft. II. 13. Hatzel, Briefe über die
Wirthschaft großer Güter. Heilbronn 1796. Bergius, Polizei- und Cameral-
magazin. Art. Landwirthschaft. §. 10. u. 11. Kraus Staatswirthsch. V. 72.
Lotz Handbuch. II. 24. say Cours. II. 77. Uebers. von v. Th. II. 56. storch
Cours,
Uebers. von Rau. II. 319. A. smith Inquiry. II. 173. Thaer engl.
Landw. II. 91. Desselben Annalen des Ackerbaues. Jahrg. 1806. Julius. S. 1
(von einem Ungenannten). S. 35 (von Thaer). Desselben Schrift: Ueber
große und kleine Wirthschaften. Berlin 1812. (Aus den Annalen der Fortschr. der
Landw. besonders abgedruckt. Bd. III. Heft 3.) Schwerz belg. Landw. III. 460.
Sinclair Code of Agriculture. 3. Edit. p. 41. Sturm Beiträge z. deutsch. Landw.
I. (1821) Nr. 1. Beccaria Elementi. I. 133. 143.
2) Ueber diesen ganzen Gegenstand s. m. A. smith Inquiry. I. 223. 339.
II. 165. say Cours. II. 1-88.
Uebers. von v. Th. II. 1-65. storch Cours,
Uebers. von Rau. II. 226. 243. 258-313. Rau polit. Oeconom. I. §. 358-
382. Lotz Handb I. 254-262. Krause System. I. 10. 18. 26. 73. Torrens
On the Production. p. 103. Mac-Culloch Principles p. 201. cl. 143.
Uebers.
von v. Weber. S. 159. vergl. mit S. 113. Galiani Dialoghi sul Commercio
dei Grani (sur le Commerce des Crains) = Economisti. P. mod. V. 43. sqq.
106 sqq. 245. 277. Genovesi Lezioni. III. 308 sqq. Verri Meditazioni. pag.
218 sqq. Briganti Essame economico. I. 121. 193 sqq. Palmieri Riflessioni
sulla pubblica felicita. p. 73. Della Ricchezza nazionale = Economisti. P. mod.
T. XXXVIII. 107. 206. Gioja Nuovo Prospetto. II. 1-56.
§. 433.
3) Die Forstwirthschaft.

Die Wälder sind schon in den frühesten Perioden der Ent-
wickelung des Menschen, wenn er ein wildes herumschweifendes

in mehreren kleineren aufbewahrt, des Verkaufs und Einkaufs in größeren Maſſen
und mit weniger Koſten, mehrfältiger Combination verſchiedener Pflanzungen, welche bei
theilweiſem Mißwachs doch einen Ertrag ſichern, und der Boden- und Wirth-
ſchaftsveränderungen, die ein großes Capital erheiſchen. Allein die volkswirth-
ſchaftliche Rückſicht verlangt nicht einen relativ großen Reinertrag in wenigen Händen,
ſondern einen möglichſt großen Rohertrag, der ſehr vielen ſelbſtſtändig beſtellten
Staatseinwohnern ein ſicheres Einkommen gewährt, Lebensfriſchheit und Energie
unter der Bevölkerung erhält, die möglich gleichmäßigſte Gütervertheilung bewahrt,
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weſens erleichtert. Dies kann aber durch große Landgüter nicht wohl erreicht wer-
den, wo ſich um wenige Grundherrn der größte Theil der Bevölkerung in wirklicher
und im Gefühle der Abhängigkeit des Taglöhners oder gar Leibeigenen befindet,
wenig oder gar kein Eigenthum beſitzt und die Früchte eigenen Fleißes dem größten
Theile nach dem Herrn abtreten muß. Die Kraft der Staaten beſteht in einem
wohlhabenden bürgerlichen Mittelſtande. Für mittlere und kleine Güter ſprechen
daher dieſe Verhältniſſe und die Erfahrung, daß ſich durch ſie die Zahl der Unter-
nehmer vergrößert, im Handel mit Landerzeugniſſen die Vortheile der größeren
Concurrenz der Verkäufer für alle andere Gewerbtreibenden entſtehen, manche land-
wirthſchaftliche Verbeſſerungen leichter eingeführt werden, und der Reinertrag ſo wie
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iſt, indem die Sorgfalt der Pflanzung und Pflege im Einzelnen dabei weit höher,
das Verhältniß zwiſchen Capital und Grundeigenthum weit paſſender, die Haltung
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gungszuſtande weit leichter zu erhalten iſt. Sobald aber die Theilung ſo weit
kommen würde, daß alle dieſe Vortheile verſchwänden, ſo entſtehen für den Volkswohl-
ſtand auch große Nachtheile. Allein ſolche Verhältniſſe können nicht andauernd
beſtehen, weil ſich dann die Bevölkerung nach dieſen Umſtänden nach und nach wie-
der beſchränkt, bis wieder größere Güter entſtanden ſind. Man ſ. über dieſe ſehr
wichtige und intereſſante Frage Rau I. §. 368–375. Deſſelben Anſichten der
Volksw. S. 179. Mohl Polizeiwiſſenſchaft. II. 13. Hatzel, Briefe über die
Wirthſchaft großer Güter. Heilbronn 1796. Bergius, Polizei- und Cameral-
magazin. Art. Landwirthſchaft. §. 10. u. 11. Kraus Staatswirthſch. V. 72.
Lotz Handbuch. II. 24. say Cours. II. 77. Ueberſ. von v. Th. II. 56. storch
Cours,
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Landw. II. 91. Deſſelben Annalen des Ackerbaues. Jahrg. 1806. Julius. S. 1
(von einem Ungenannten). S. 35 (von Thaer). Deſſelben Schrift: Ueber
große und kleine Wirthſchaften. Berlin 1812. (Aus den Annalen der Fortſchr. der
Landw. beſonders abgedruckt. Bd. III. Heft 3.) Schwerz belg. Landw. III. 460.
Sinclair Code of Agriculture. 3. Edit. p. 41. Sturm Beiträge z. deutſch. Landw.
I. (1821) Nr. 1. Beccaria Elementi. I. 133. 143.
2) Ueber dieſen ganzen Gegenſtand ſ. m. A. smith Inquiry. I. 223. 339.
II. 165. say Cours. II. 1–88.
Ueberſ. von v. Th. II. 1–65. storch Cours,
Ueberſ. von Rau. II. 226. 243. 258–313. Rau polit. Oeconom. I. §. 358-
382. Lotz Handb I. 254–262. Krauſe Syſtem. I. 10. 18. 26. 73. Torrens
On the Production. p. 103. Mac-Culloch Principles p. 201. cl. 143.
Ueberſ.
von v. Weber. S. 159. vergl. mit S. 113. Galiani Dialoghi sul Commercio
dei Grani (sur le Commerce des Crains) = Economisti. P. mod. V. 43. sqq.
106 sqq. 245. 277. Genovesi Lezioni. III. 308 sqq. Verri Meditazioni. pag.
218 sqq. Briganti Essame economico. I. 121. 193 sqq. Palmieri Riflessioni
sulla pubblica felicità. p. 73. Della Ricchezza nazionale = Economisti. P. mod.
T. XXXVIII. 107. 206. Gioja Nuovo Prospetto. II. 1–56.
§. 433.
3) Die Forſtwirthſchaft.

Die Wälder ſind ſchon in den früheſten Perioden der Ent-
wickelung des Menſchen, wenn er ein wildes herumſchweifendes

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[614/0636] ¹⁾ in mehreren kleineren aufbewahrt, des Verkaufs und Einkaufs in größeren Maſſen und mit weniger Koſten, mehrfältiger Combination verſchiedener Pflanzungen, welche bei theilweiſem Mißwachs doch einen Ertrag ſichern, und der Boden- und Wirth- ſchaftsveränderungen, die ein großes Capital erheiſchen. Allein die volkswirth- ſchaftliche Rückſicht verlangt nicht einen relativ großen Reinertrag in wenigen Händen, ſondern einen möglichſt großen Rohertrag, der ſehr vielen ſelbſtſtändig beſtellten Staatseinwohnern ein ſicheres Einkommen gewährt, Lebensfriſchheit und Energie unter der Bevölkerung erhält, die möglich gleichmäßigſte Gütervertheilung bewahrt, und einen Gewinn geſtattet, der die Fortſchritte der Bildung und des Gewerbs- weſens erleichtert. Dies kann aber durch große Landgüter nicht wohl erreicht wer- den, wo ſich um wenige Grundherrn der größte Theil der Bevölkerung in wirklicher und im Gefühle der Abhängigkeit des Taglöhners oder gar Leibeigenen befindet, wenig oder gar kein Eigenthum beſitzt und die Früchte eigenen Fleißes dem größten Theile nach dem Herrn abtreten muß. Die Kraft der Staaten beſteht in einem wohlhabenden bürgerlichen Mittelſtande. Für mittlere und kleine Güter ſprechen daher dieſe Verhältniſſe und die Erfahrung, daß ſich durch ſie die Zahl der Unter- nehmer vergrößert, im Handel mit Landerzeugniſſen die Vortheile der größeren Concurrenz der Verkäufer für alle andere Gewerbtreibenden entſtehen, manche land- wirthſchaftliche Verbeſſerungen leichter eingeführt werden, und der Reinertrag ſo wie der Rohertrag einer gleichen Fläche bei ſolcher Gütertheilung in der That größer iſt, indem die Sorgfalt der Pflanzung und Pflege im Einzelnen dabei weit höher, das Verhältniß zwiſchen Capital und Grundeigenthum weit paſſender, die Haltung eines größeren Viehſtandes möglich und darum das Feld in einem beſſeren Dün- gungszuſtande weit leichter zu erhalten iſt. Sobald aber die Theilung ſo weit kommen würde, daß alle dieſe Vortheile verſchwänden, ſo entſtehen für den Volkswohl- ſtand auch große Nachtheile. Allein ſolche Verhältniſſe können nicht andauernd beſtehen, weil ſich dann die Bevölkerung nach dieſen Umſtänden nach und nach wie- der beſchränkt, bis wieder größere Güter entſtanden ſind. Man ſ. über dieſe ſehr wichtige und intereſſante Frage Rau I. §. 368–375. Deſſelben Anſichten der Volksw. S. 179. Mohl Polizeiwiſſenſchaft. II. 13. Hatzel, Briefe über die Wirthſchaft großer Güter. Heilbronn 1796. Bergius, Polizei- und Cameral- magazin. Art. Landwirthſchaft. §. 10. u. 11. Kraus Staatswirthſch. V. 72. Lotz Handbuch. II. 24. say Cours. II. 77. Ueberſ. von v. Th. II. 56. storch Cours, Ueberſ. von Rau. II. 319. A. smith Inquiry. II. 173. Thaer engl. Landw. II. 91. Deſſelben Annalen des Ackerbaues. Jahrg. 1806. Julius. S. 1 (von einem Ungenannten). S. 35 (von Thaer). Deſſelben Schrift: Ueber große und kleine Wirthſchaften. Berlin 1812. (Aus den Annalen der Fortſchr. der Landw. beſonders abgedruckt. Bd. III. Heft 3.) Schwerz belg. Landw. III. 460. Sinclair Code of Agriculture. 3. Edit. p. 41. Sturm Beiträge z. deutſch. Landw. I. (1821) Nr. 1. Beccaria Elementi. I. 133. 143. ²⁾ Ueber dieſen ganzen Gegenſtand ſ. m. A. smith Inquiry. I. 223. 339. II. 165. say Cours. II. 1–88. Ueberſ. von v. Th. II. 1–65. storch Cours, Ueberſ. von Rau. II. 226. 243. 258–313. Rau polit. Oeconom. I. §. 358- 382. Lotz Handb I. 254–262. Krauſe Syſtem. I. 10. 18. 26. 73. Torrens On the Production. p. 103. Mac-Culloch Principles p. 201. cl. 143. Ueberſ. von v. Weber. S. 159. vergl. mit S. 113. Galiani Dialoghi sul Commercio dei Grani (sur le Commerce des Crains) = Economisti. P. mod. V. 43. sqq. 106 sqq. 245. 277. Genovesi Lezioni. III. 308 sqq. Verri Meditazioni. pag. 218 sqq. Briganti Essame economico. I. 121. 193 sqq. Palmieri Riflessioni sulla pubblica felicità. p. 73. Della Ricchezza nazionale = Economisti. P. mod. T. XXXVIII. 107. 206. Gioja Nuovo Prospetto. II. 1–56. §. 433. 3) Die Forſtwirthſchaft. Die Wälder ſind ſchon in den früheſten Perioden der Ent- wickelung des Menſchen, wenn er ein wildes herumſchweifendes

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/636>, abgerufen am 22.12.2024.