Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.auf den Frankenscharrner Hütten bei Clausthal s. m. Lampadius Handbuch. II. Thl. II. Bd. S. 11. 3) Die Quetschwerke sind nichts anderes als wagrechte neben einander lie- gende Gußwalzen, also eigentliche Walzwerke. Die Pochwerke sind Pochstem- pel, welche senkrecht in einem Pochtroge auf die Pochsohle (dessen gußeiserne Unterlage) fallen. Man unterscheidet den Unterschur-, den Mittel- und den Austragestempel, drei Stempel machen einen Satz, und soviel Sätze ein Poch- werk hat, soviel hübig ist es zu nennen. Um das Pochwasser mit dem Poch- mehle abzuleiten, hat man entweder ein blechernes Sieb, oder ein Drahtgitter, oder eine Cylinderröhre, oder ein offenes Loch, oder einen Spalt, und man sagt, das Pochen und Austragen gehe über das Blech, über das Gitter, über's Auge, über den Spund oder durch den Spalt. S. über das Pochen Cancrin a. a. O. §. 39-64. Lampadius. II. Thl. I. Bd. S. 83. Karsten Grundriß. §. 60. 4) Durch ein Gerinne (Austragsgerinne) geht das Pochmehl und -Wasser in Behälter (Mehlführungen), wovon der Erste das Gefälle heißt; dieses enthält das Gröbste und die beiden folgenden Mehlführungen immer Feineres. Doch unter- scheidet man zwei Sortimente im Gefälle und in den mittleren Mehlführungen, nennt sie dort Rösch- und Zäh-Häuptel, hier Rösch- und Zäh-Setzschlamm, in den lezten Mehlführungen Sumpfschlamm und dasjenige, was mit den Pochwerkstrüben noch aus diesen hinweggeht, das Schwänzel. Ueber das Rösten s. auch v. Marcher Beiträge zur Eisenhüttenkunde. V. 31-150. 5) Es gibt überhaupt folgende Waschheerde: liegende (wenn sie unweglich sind), Stoßheerde (wenn sie durch Stoß beweglich sind); Planheerde (wenn sie mit großen Tüchern bedeckt werden müssen), Schlammheerde, Kehrheerde und Glauch- heerde, welche lezteren drei sich durch ihre innere Construction unterscheiden und insgesammt keine Plane haben. Alle diese Heerde sind mehr oder weniger abhängig stehende glatte bodenartige Holzgerüste, über welche das Wasser bequem hinrieselt und die leichten nicht metallischen Theile mit sich hinwegschwemmt. Beim liegenden Heerde schiebt man mit einer hölzernen Krücke (Küste) die Erztheile dem Wasser entgegen; bei den Stoßheerden, welche an vier Punkten hängen, geschieht dies durch den Stoß. S. auch Cancrin Berg- und Salzwerkskunde. VIII. §. 76-93. v. Marcher. V. 24. 6) Die Sieb- und Setzarbeit besteht darin, daß man ein mit Erzklein oder Setzerz gefülltes eisernes Drahtsieb in ein mit Wasser gefülltes Wasser- (Satz-) Faß schnell eintaucht, und das Wasser wieder zurücklaufen läßt, wobei sich das Erzklein hebt und der Schwere nach niedersinkt, so daß man das Unhaltbare mit der Abhebe- schaufel oder Absetzküste abheben kann. Der Rückstand im Siebe heißt Aftern. (Lampadius II. Thl. I. Bd. S. 82. Cancrin a. a. O. §. 24-36.) Man hat aber dazu auch complicirtere Maschinen, nämlich die Räder- und die Setz- maschine und die Kralwasche. (M. s. darüber Cancrin a. a. O. §. 31. 32. u. 33.) Bei der Schlämmarbeit ist als Werkzeug die Schlämmküste und der Schlämmgraben gebraucht, unter welchem man einen langen gerinneförmigen Holzkasten versteht, in welchem man eine unten gekerbte Krücke anbringt, unter der das Wasser durchläuft, und sammt dem Schlamme in einen Sumpf geleitet wird. Man setzt in der Regel drei zusammen, und davon heißt der Erste Schußgerinn- graben, der Andere Mittelgraben, und der Dritte Reinmachsgraben. In diesen Gräben wird nur geschlämmt. Man s. darüber auch Cancrin a. a. O. §. 67-75. 7) Um dem Mehle die höchste Feinheit zu geben, hat man auch Mahlwerke. S. Karsten Grundriß. §. 63. §. 281. 2) Das Rösten, das Destilliren und das Verwittern der Erze. Weil die auf die bisher beschriebene Weise aufbereiteten Derb- auf den Frankenſcharrner Hütten bei Clausthal ſ. m. Lampadius Handbuch. II. Thl. II. Bd. S. 11. 3) Die Quetſchwerke ſind nichts anderes als wagrechte neben einander lie- gende Gußwalzen, alſo eigentliche Walzwerke. Die Pochwerke ſind Pochſtem- pel, welche ſenkrecht in einem Pochtroge auf die Pochſohle (deſſen gußeiſerne Unterlage) fallen. Man unterſcheidet den Unterſchur-, den Mittel- und den Austrageſtempel, drei Stempel machen einen Satz, und ſoviel Sätze ein Poch- werk hat, ſoviel hübig iſt es zu nennen. Um das Pochwaſſer mit dem Poch- mehle abzuleiten, hat man entweder ein blechernes Sieb, oder ein Drahtgitter, oder eine Cylinderröhre, oder ein offenes Loch, oder einen Spalt, und man ſagt, das Pochen und Austragen gehe über das Blech, über das Gitter, über's Auge, über den Spund oder durch den Spalt. S. über das Pochen Cancrin a. a. O. §. 39–64. Lampadius. II. Thl. I. Bd. S. 83. Karſten Grundriß. §. 60. 4) Durch ein Gerinne (Austragsgerinne) geht das Pochmehl und -Waſſer in Behälter (Mehlführungen), wovon der Erſte das Gefälle heißt; dieſes enthält das Gröbſte und die beiden folgenden Mehlführungen immer Feineres. Doch unter- ſcheidet man zwei Sortimente im Gefälle und in den mittleren Mehlführungen, nennt ſie dort Röſch- und Zäh-Häuptel, hier Röſch- und Zäh-Setzſchlamm, in den lezten Mehlführungen Sumpfſchlamm und dasjenige, was mit den Pochwerkstrüben noch aus dieſen hinweggeht, das Schwänzel. Ueber das Röſten ſ. auch v. Marcher Beiträge zur Eiſenhüttenkunde. V. 31–150. 5) Es gibt überhaupt folgende Waſchheerde: liegende (wenn ſie unweglich ſind), Stoßheerde (wenn ſie durch Stoß beweglich ſind); Planheerde (wenn ſie mit großen Tüchern bedeckt werden müſſen), Schlammheerde, Kehrheerde und Glauch- heerde, welche lezteren drei ſich durch ihre innere Conſtruction unterſcheiden und insgeſammt keine Plane haben. Alle dieſe Heerde ſind mehr oder weniger abhängig ſtehende glatte bodenartige Holzgerüſte, über welche das Waſſer bequem hinrieſelt und die leichten nicht metalliſchen Theile mit ſich hinwegſchwemmt. Beim liegenden Heerde ſchiebt man mit einer hölzernen Krücke (Küſte) die Erztheile dem Waſſer entgegen; bei den Stoßheerden, welche an vier Punkten hängen, geſchieht dies durch den Stoß. S. auch Cancrin Berg- und Salzwerkskunde. VIII. §. 76–93. v. Marcher. V. 24. 6) Die Sieb- und Setzarbeit beſteht darin, daß man ein mit Erzklein oder Setzerz gefülltes eiſernes Drahtſieb in ein mit Waſſer gefülltes Waſſer- (Satz-) Faß ſchnell eintaucht, und das Waſſer wieder zurücklaufen läßt, wobei ſich das Erzklein hebt und der Schwere nach niederſinkt, ſo daß man das Unhaltbare mit der Abhebe- ſchaufel oder Abſetzküſte abheben kann. Der Rückſtand im Siebe heißt Aftern. (Lampadius II. Thl. I. Bd. S. 82. Cancrin a. a. O. §. 24–36.) Man hat aber dazu auch complicirtere Maſchinen, nämlich die Räder- und die Setz- maſchine und die Kralwaſche. (M. ſ. darüber Cancrin a. a. O. §. 31. 32. u. 33.) Bei der Schlämmarbeit iſt als Werkzeug die Schlämmküſte und der Schlämmgraben gebraucht, unter welchem man einen langen gerinneförmigen Holzkaſten verſteht, in welchem man eine unten gekerbte Krücke anbringt, unter der das Waſſer durchläuft, und ſammt dem Schlamme in einen Sumpf geleitet wird. Man ſetzt in der Regel drei zuſammen, und davon heißt der Erſte Schußgerinn- graben, der Andere Mittelgraben, und der Dritte Reinmachsgraben. In dieſen Gräben wird nur geſchlämmt. Man ſ. darüber auch Cancrin a. a. O. §. 67–75. 7) Um dem Mehle die höchſte Feinheit zu geben, hat man auch Mahlwerke. S. Karſten Grundriß. §. 63. §. 281. 2) Das Röſten, das Deſtilliren und das Verwittern der Erze. 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²⁾ auf den Frankenſcharrner Hütten bei Clausthal ſ. m. Lampadius Handbuch.
II. Thl. II. Bd. S. 11.
³⁾ Die Quetſchwerke ſind nichts anderes als wagrechte neben einander lie-
gende Gußwalzen, alſo eigentliche Walzwerke. Die Pochwerke ſind Pochſtem-
pel, welche ſenkrecht in einem Pochtroge auf die Pochſohle (deſſen gußeiſerne
Unterlage) fallen. Man unterſcheidet den Unterſchur-, den Mittel- und den
Austrageſtempel, drei Stempel machen einen Satz, und ſoviel Sätze ein Poch-
werk hat, ſoviel hübig iſt es zu nennen. Um das Pochwaſſer mit dem Poch-
mehle abzuleiten, hat man entweder ein blechernes Sieb, oder ein Drahtgitter,
oder eine Cylinderröhre, oder ein offenes Loch, oder einen Spalt, und man ſagt,
das Pochen und Austragen gehe über das Blech, über das Gitter, über's Auge,
über den Spund oder durch den Spalt. S. über das Pochen Cancrin a. a. O.
§. 39–64. Lampadius. II. Thl. I. Bd. S. 83. Karſten Grundriß. §. 60.
⁴⁾ Durch ein Gerinne (Austragsgerinne) geht das Pochmehl und -Waſſer in
Behälter (Mehlführungen), wovon der Erſte das Gefälle heißt; dieſes enthält
das Gröbſte und die beiden folgenden Mehlführungen immer Feineres. Doch unter-
ſcheidet man zwei Sortimente im Gefälle und in den mittleren Mehlführungen,
nennt ſie dort Röſch- und Zäh-Häuptel, hier Röſch- und Zäh-Setzſchlamm,
in den lezten Mehlführungen Sumpfſchlamm und dasjenige, was mit den
Pochwerkstrüben noch aus dieſen hinweggeht, das Schwänzel. Ueber das Röſten
ſ. auch v. Marcher Beiträge zur Eiſenhüttenkunde. V. 31–150.
⁵⁾ Es gibt überhaupt folgende Waſchheerde: liegende (wenn ſie unweglich
ſind), Stoßheerde (wenn ſie durch Stoß beweglich ſind); Planheerde (wenn ſie mit
großen Tüchern bedeckt werden müſſen), Schlammheerde, Kehrheerde und Glauch-
heerde, welche lezteren drei ſich durch ihre innere Conſtruction unterſcheiden und
insgeſammt keine Plane haben. Alle dieſe Heerde ſind mehr oder weniger abhängig
ſtehende glatte bodenartige Holzgerüſte, über welche das Waſſer bequem hinrieſelt
und die leichten nicht metalliſchen Theile mit ſich hinwegſchwemmt. Beim liegenden
Heerde ſchiebt man mit einer hölzernen Krücke (Küſte) die Erztheile dem Waſſer
entgegen; bei den Stoßheerden, welche an vier Punkten hängen, geſchieht dies
durch den Stoß. S. auch Cancrin Berg- und Salzwerkskunde. VIII. §. 76–93.
v. Marcher. V. 24.
⁶⁾ Die Sieb- und Setzarbeit beſteht darin, daß man ein mit Erzklein oder
Setzerz gefülltes eiſernes Drahtſieb in ein mit Waſſer gefülltes Waſſer- (Satz-) Faß
ſchnell eintaucht, und das Waſſer wieder zurücklaufen läßt, wobei ſich das Erzklein
hebt und der Schwere nach niederſinkt, ſo daß man das Unhaltbare mit der Abhebe-
ſchaufel oder Abſetzküſte abheben kann. Der Rückſtand im Siebe heißt Aftern.
(Lampadius II. Thl. I. Bd. S. 82. Cancrin a. a. O. §. 24–36.) Man
hat aber dazu auch complicirtere Maſchinen, nämlich die Räder- und die Setz-
maſchine und die Kralwaſche. (M. ſ. darüber Cancrin a. a. O. §. 31. 32. u. 33.)
Bei der Schlämmarbeit iſt als Werkzeug die Schlämmküſte und der
Schlämmgraben gebraucht, unter welchem man einen langen gerinneförmigen
Holzkaſten verſteht, in welchem man eine unten gekerbte Krücke anbringt, unter der
das Waſſer durchläuft, und ſammt dem Schlamme in einen Sumpf geleitet wird.
Man ſetzt in der Regel drei zuſammen, und davon heißt der Erſte Schußgerinn-
graben, der Andere Mittelgraben, und der Dritte Reinmachsgraben. In
dieſen Gräben wird nur geſchlämmt. Man ſ. darüber auch Cancrin a. a. O.
§. 67–75.
⁷⁾ Um dem Mehle die höchſte Feinheit zu geben, hat man auch Mahlwerke.
S. Karſten Grundriß. §. 63.
§. 281.
2) Das Röſten, das Deſtilliren und das Verwittern
der Erze.
Weil die auf die bisher beſchriebene Weiſe aufbereiteten Derb-
erze und Schlieche in ihrem damaligen Zuſtande nicht immer zur
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