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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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oberhalb und unterhalb den Treibkolben leiten, -- daß derselbe mit dem Treibstiefel
an den beiden Enden des Leztern durch gleich dicke Röhren verbunden ist, wovon
die Oberste das Wasser über, und die Unterste dasselbe unter den Treibkolben leitet;
daß der Druckstiefel gerade oberhalb der obersten und unterhalb der untersten Ver-
bindungsröhre nach der entgegengesetzten Seite ausgehende Röhren hat, in deren
Mitte sich eine nach unten gekrümmte Abflußröhre befindet, die das Wasser in einen
Behälter leitet, wenn es oberhalb des Treibkolbens wegen des Aufsteigens desselben
abfließen muß; und daß sich über der obersten dieser lezten Röhren ein mit einem
Hahne versehener kleiner Kanal befindet, welcher dasjenige Wasser ableitet, was in
dem Druckstiefel über dem obersten Kolben steht und abfließen muß, wenn sich die
Kolbenstange zufolge des beiströmenden Wassers hebt.
2) Zwei Arten der horizontalen Wasserräder gibt es, nämlich dasjenige, welches
bei sehr großer Geschwindigkeit des Wassers in einem Behälter umläuft, in welchem
auf dasselbe das Wasser einstürzt, und dann das Segner'sche Rad, dessen Wesent-
liches in Folgendem besteht. Es ist ein hohler Cylinder, an dessen unterem Ende
nach beiden Seiten zwei rechtwinkelig abgehende gebogene kleine Röhren das Wasser
ableiten, welches am obersten Ende durch einen Trichter einfällt. Es entsteht so
eine umdrehende Bewegung des Cylinders, wobei ein oben angebrachtes Rad sich
horizontal bewegt, während das Wasser vertikal abläuft. Baumgartner Mecha-
nik. §. 289. 290.
3) Zwei Stücke bilden in der Regel die Schaufel, nämlich ein äußerstes (die
Setz- und Stoßschaufel) und ein inneres (die Kropf- oder Riegelschaufel). Prechtl
Jahrbücher. IV. 198. Baumgartner Mechanik. §. 280-282. v. Langsdorf
Maschinenkunde. I. §. 492.
4) Baumgartner Mechanik. §. 283. v. Langsdorf Maschinenkunde. I.
§. 520. Prechtl Jahrbücher. VI. 253.
5) Bei großer Geschwindigkeit des Wassers und bei Mangel an solchem gibt
man dem Rade nur einen Kranz, und läßt die Schaufeln beiderseits hervorstehen
(Strauberrad); muß die Flasche zum Stoßen groß sein, so setzt man breite
Schaufeln zwischen zwei Kränze (Strauberrad); bei vielem aber sehr langsamen
Wasser und Nothwendigkeit großer Kraft gibt man dem Rade mehrere Kränze, und
also auch größere Schaufeln, welche noch unter sich zusammenhängen (Pansterrad).
Baumgartner Mechanik. §. 284-288. v. Langsdorf Maschinenkunde. I.
§. 526. Prechtl Jahrbücher VI. 204.
6) Der Druckcylinder geht in einem Wasserbehälter. Wird nun der Druckkolben
in die Höhe gezogen, so strömt das Wasser durch ein Ventil herauf, bis dies durch
das Wasser geschlossen ist; drückt man nun den Druckkolben herab, dann strömt das
Wasser durch einen horizontalen Verbindungskanal in den Treibstiefel durch die in
jenem angebrachte Ventile, vollführt dort den Druck und kann wegen des Ventils
nicht mehr zurück, wenn der Druckkolben wieder in die Höhe gehoben wird. Ist
des Druckes durch den Treibkolben genug, so läßt man das Wasser durch einen Hahn
auf der andern Seite ab. Baumgartner Mechanik. §. 84. v. Langsdorf
Maschinenkunde. I. §. 358. *
7) Den pulverisirten Gegenstand schüttet man nach einer kleinen Anfeuchtung
gerade auf die Siebplatte oberhalb des Trichters im Cylinder fest auf, legt darauf
die obere bewegliche Siebplatte, und füllt den übrigen Theil des Cylinders mit der
entsprechenden Flüssigkeit aus. Jetzt wird die Druckröhre darauf gesetzt, vermittelst
eines Hahnes unten nahe über dem Cylinder geschlossen, und mit Flüssigkeit angefüllt.
Hierauf öffnet man den Hahn, und es erfolgt die Extraction durch Druck, wobei
das aus dem Trichter fließende Extract aufgefangen werden muß. Baumgartner
Mechanik. §. 89.
§. 276.
Fortsetzung. c) Luftmaschinen.

Von den Maschinen, welche die Kraft und Zusammen-
setzung der Luft benutzen, gehören hierher: 1) der Stechheber,

oberhalb und unterhalb den Treibkolben leiten, — daß derſelbe mit dem Treibſtiefel
an den beiden Enden des Leztern durch gleich dicke Röhren verbunden iſt, wovon
die Oberſte das Waſſer über, und die Unterſte daſſelbe unter den Treibkolben leitet;
daß der Druckſtiefel gerade oberhalb der oberſten und unterhalb der unterſten Ver-
bindungsröhre nach der entgegengeſetzten Seite ausgehende Röhren hat, in deren
Mitte ſich eine nach unten gekrümmte Abflußröhre befindet, die das Waſſer in einen
Behälter leitet, wenn es oberhalb des Treibkolbens wegen des Aufſteigens deſſelben
abfließen muß; und daß ſich über der oberſten dieſer lezten Röhren ein mit einem
Hahne verſehener kleiner Kanal befindet, welcher dasjenige Waſſer ableitet, was in
dem Druckſtiefel über dem oberſten Kolben ſteht und abfließen muß, wenn ſich die
Kolbenſtange zufolge des beiſtrömenden Waſſers hebt.
2) Zwei Arten der horizontalen Waſſerräder gibt es, nämlich dasjenige, welches
bei ſehr großer Geſchwindigkeit des Waſſers in einem Behälter umläuft, in welchem
auf daſſelbe das Waſſer einſtürzt, und dann das Segner'ſche Rad, deſſen Weſent-
liches in Folgendem beſteht. Es iſt ein hohler Cylinder, an deſſen unterem Ende
nach beiden Seiten zwei rechtwinkelig abgehende gebogene kleine Röhren das Waſſer
ableiten, welches am oberſten Ende durch einen Trichter einfällt. Es entſteht ſo
eine umdrehende Bewegung des Cylinders, wobei ein oben angebrachtes Rad ſich
horizontal bewegt, während das Waſſer vertikal abläuft. Baumgartner Mecha-
nik. §. 289. 290.
3) Zwei Stücke bilden in der Regel die Schaufel, nämlich ein äußerſtes (die
Setz- und Stoßſchaufel) und ein inneres (die Kropf- oder Riegelſchaufel). Prechtl
Jahrbücher. IV. 198. Baumgartner Mechanik. §. 280–282. v. Langsdorf
Maſchinenkunde. I. §. 492.
4) Baumgartner Mechanik. §. 283. v. Langsdorf Maſchinenkunde. I.
§. 520. Prechtl Jahrbücher. VI. 253.
5) Bei großer Geſchwindigkeit des Waſſers und bei Mangel an ſolchem gibt
man dem Rade nur einen Kranz, und läßt die Schaufeln beiderſeits hervorſtehen
(Strauberrad); muß die Flaſche zum Stoßen groß ſein, ſo ſetzt man breite
Schaufeln zwiſchen zwei Kränze (Strauberrad); bei vielem aber ſehr langſamen
Waſſer und Nothwendigkeit großer Kraft gibt man dem Rade mehrere Kränze, und
alſo auch größere Schaufeln, welche noch unter ſich zuſammenhängen (Panſterrad).
Baumgartner Mechanik. §. 284–288. v. Langsdorf Maſchinenkunde. I.
§. 526. Prechtl Jahrbücher VI. 204.
6) Der Druckcylinder geht in einem Waſſerbehälter. Wird nun der Druckkolben
in die Höhe gezogen, ſo ſtrömt das Waſſer durch ein Ventil herauf, bis dies durch
das Waſſer geſchloſſen iſt; drückt man nun den Druckkolben herab, dann ſtrömt das
Waſſer durch einen horizontalen Verbindungskanal in den Treibſtiefel durch die in
jenem angebrachte Ventile, vollführt dort den Druck und kann wegen des Ventils
nicht mehr zurück, wenn der Druckkolben wieder in die Höhe gehoben wird. Iſt
des Druckes durch den Treibkolben genug, ſo läßt man das Waſſer durch einen Hahn
auf der andern Seite ab. Baumgartner Mechanik. §. 84. v. Langsdorf
Maſchinenkunde. I. §. 358. *
7) Den pulveriſirten Gegenſtand ſchüttet man nach einer kleinen Anfeuchtung
gerade auf die Siebplatte oberhalb des Trichters im Cylinder feſt auf, legt darauf
die obere bewegliche Siebplatte, und füllt den übrigen Theil des Cylinders mit der
entſprechenden Flüſſigkeit aus. Jetzt wird die Druckröhre darauf geſetzt, vermittelſt
eines Hahnes unten nahe über dem Cylinder geſchloſſen, und mit Flüſſigkeit angefüllt.
Hierauf öffnet man den Hahn, und es erfolgt die Extraction durch Druck, wobei
das aus dem Trichter fließende Extract aufgefangen werden muß. Baumgartner
Mechanik. §. 89.
§. 276.
Fortſetzung. c) Luftmaſchinen.

Von den Maſchinen, welche die Kraft und Zuſammen-
ſetzung der Luft benutzen, gehören hierher: 1) der Stechheber,

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[340/0362] ¹⁾ oberhalb und unterhalb den Treibkolben leiten, — daß derſelbe mit dem Treibſtiefel an den beiden Enden des Leztern durch gleich dicke Röhren verbunden iſt, wovon die Oberſte das Waſſer über, und die Unterſte daſſelbe unter den Treibkolben leitet; daß der Druckſtiefel gerade oberhalb der oberſten und unterhalb der unterſten Ver- bindungsröhre nach der entgegengeſetzten Seite ausgehende Röhren hat, in deren Mitte ſich eine nach unten gekrümmte Abflußröhre befindet, die das Waſſer in einen Behälter leitet, wenn es oberhalb des Treibkolbens wegen des Aufſteigens deſſelben abfließen muß; und daß ſich über der oberſten dieſer lezten Röhren ein mit einem Hahne verſehener kleiner Kanal befindet, welcher dasjenige Waſſer ableitet, was in dem Druckſtiefel über dem oberſten Kolben ſteht und abfließen muß, wenn ſich die Kolbenſtange zufolge des beiſtrömenden Waſſers hebt. ²⁾ Zwei Arten der horizontalen Waſſerräder gibt es, nämlich dasjenige, welches bei ſehr großer Geſchwindigkeit des Waſſers in einem Behälter umläuft, in welchem auf daſſelbe das Waſſer einſtürzt, und dann das Segner'ſche Rad, deſſen Weſent- liches in Folgendem beſteht. Es iſt ein hohler Cylinder, an deſſen unterem Ende nach beiden Seiten zwei rechtwinkelig abgehende gebogene kleine Röhren das Waſſer ableiten, welches am oberſten Ende durch einen Trichter einfällt. Es entſteht ſo eine umdrehende Bewegung des Cylinders, wobei ein oben angebrachtes Rad ſich horizontal bewegt, während das Waſſer vertikal abläuft. Baumgartner Mecha- nik. §. 289. 290. ³⁾ Zwei Stücke bilden in der Regel die Schaufel, nämlich ein äußerſtes (die Setz- und Stoßſchaufel) und ein inneres (die Kropf- oder Riegelſchaufel). Prechtl Jahrbücher. IV. 198. Baumgartner Mechanik. §. 280–282. v. Langsdorf Maſchinenkunde. I. §. 492. ⁴⁾ Baumgartner Mechanik. §. 283. v. Langsdorf Maſchinenkunde. I. §. 520. Prechtl Jahrbücher. VI. 253. ⁵⁾ Bei großer Geſchwindigkeit des Waſſers und bei Mangel an ſolchem gibt man dem Rade nur einen Kranz, und läßt die Schaufeln beiderſeits hervorſtehen (Strauberrad); muß die Flaſche zum Stoßen groß ſein, ſo ſetzt man breite Schaufeln zwiſchen zwei Kränze (Strauberrad); bei vielem aber ſehr langſamen Waſſer und Nothwendigkeit großer Kraft gibt man dem Rade mehrere Kränze, und alſo auch größere Schaufeln, welche noch unter ſich zuſammenhängen (Panſterrad). Baumgartner Mechanik. §. 284–288. v. Langsdorf Maſchinenkunde. I. §. 526. Prechtl Jahrbücher VI. 204. ⁶⁾ Der Druckcylinder geht in einem Waſſerbehälter. Wird nun der Druckkolben in die Höhe gezogen, ſo ſtrömt das Waſſer durch ein Ventil herauf, bis dies durch das Waſſer geſchloſſen iſt; drückt man nun den Druckkolben herab, dann ſtrömt das Waſſer durch einen horizontalen Verbindungskanal in den Treibſtiefel durch die in jenem angebrachte Ventile, vollführt dort den Druck und kann wegen des Ventils nicht mehr zurück, wenn der Druckkolben wieder in die Höhe gehoben wird. Iſt des Druckes durch den Treibkolben genug, ſo läßt man das Waſſer durch einen Hahn auf der andern Seite ab. Baumgartner Mechanik. §. 84. v. Langsdorf Maſchinenkunde. I. §. 358. * ⁷⁾ Den pulveriſirten Gegenſtand ſchüttet man nach einer kleinen Anfeuchtung gerade auf die Siebplatte oberhalb des Trichters im Cylinder feſt auf, legt darauf die obere bewegliche Siebplatte, und füllt den übrigen Theil des Cylinders mit der entſprechenden Flüſſigkeit aus. Jetzt wird die Druckröhre darauf geſetzt, vermittelſt eines Hahnes unten nahe über dem Cylinder geſchloſſen, und mit Flüſſigkeit angefüllt. Hierauf öffnet man den Hahn, und es erfolgt die Extraction durch Druck, wobei das aus dem Trichter fließende Extract aufgefangen werden muß. Baumgartner Mechanik. §. 89. §. 276. Fortſetzung. c) Luftmaſchinen. Von den Maſchinen, welche die Kraft und Zuſammen- ſetzung der Luft benutzen, gehören hierher: 1) der Stechheber,

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/362>, abgerufen am 21.11.2024.