Man unterscheidet bei dem eßbaren Federwilde folgende Ka- tegorien:
a) Das Waldgeflügel. Es gehört hierher das Auerhuhn (Tetrao Urogallus)1), das Birkhuhn (Tetrao totrix)2), das Haselhuhn (Tetrao bonasia)3), der Fasan (Phasianus colchi- cus)4), die Waldschnepfe (scolopax rusticola)5), die wilde Taube (Columba), die Drossel (Turdus).
b) Das Feldgeflügel. Es gehört hierher das Rebhuhn (Perdix cinerea), die Wachtel (Perdix coturnix), die Lerche (Alauda arvensis) und der Trappe (Otis tarda)6).
c) Das Sumpf- und Wassergeflügel. Es gehört hierher das Meerhuhn(Gallinula chloropus), der Schnaar (Wachtel- könig, (Gallinula crex), die Schneegans (Anas Anser ferus), die Wildente (Anas boscha, Stockente und andere)7).
1) Es liebt Buch- und Nadelholzwälder im Gebirge. Es lebt von Knospen, Beeren, Saamen, Insekten und Würmern. Seine Falz- oder Balzzeit ist der März und April.
2) Es liebt Birkenwaldungen mit Oberholz, Büschen und Heiden. Falzzeit: April und Mai.
3) Es liebt große einsame Nadelholz- und Laubholzwälder, Haselbüsche im Gebirge, und falzt zu Ende des März und im April.
4) Er lebt in dicken Laub- und Buschwaldungen mit frischem Wasser. Er falzt im März und April. Er wird in eigenen Gärten, Fasanerien, gezogen, welche mit 8 Fuß hohen Bretter-, Lehm- oder Mauerwänden umgeben sind.
5) Ein Strichvogel, der beim Einbruche rauher Witterung hinwegzieht, und im März und April wieder kommt.
6) Sie paaren sich sämmtlich im Frühjahre. Die Wachtel ist ein Zugvogel, der zwischen dem September und Mai streicht. Der Trappe hält sich in wasserreichen Gegenden auf, er falzt im März und April und ist ein, wegen seiner Schüchtern- heit, schwer zu jagender Vogel.
7) Sie raihen im Frühjahre, halten sich im Wasser und an Sümpfen auf und sind sehr scheue Vögel. Man hat zum Habhaftwerden der Enten besondere Entenfänge.
§. 255. 2) Das Raubwild.
Zu dem Raub-Federwilde gehört:
a) Das Geiergeschlecht. Der gemeine (Vultur cinereus) und der Haasengeier (V. cristatus).
b) Das Adlergeschlecht(Falco), wozu die eigentlichen
II. Von dem Federwilde.
§. 254. 1) Das Wildpret.
Man unterſcheidet bei dem eßbaren Federwilde folgende Ka- tegorien:
a) Das Waldgeflügel. Es gehört hierher das Auerhuhn (Tetrao Urogallus)1), das Birkhuhn (Tetrao totrix)2), das Haſelhuhn (Tetrao bonasia)3), der Faſan (Phasianus colchi- cus)4), die Waldſchnepfe (scolopax rusticola)5), die wilde Taube (Columba), die Droſſel (Turdus).
b) Das Feldgeflügel. Es gehört hierher das Rebhuhn (Perdix cinerea), die Wachtel (Perdix coturnix), die Lerche (Alauda arvensis) und der Trappe (Otis tarda)6).
c) Das Sumpf- und Waſſergeflügel. Es gehört hierher das Meerhuhn(Gallinula chloropus), der Schnaar (Wachtel- könig, (Gallinula crex), die Schneegans (Anas Anser ferus), die Wildente (Anas boscha, Stockente und andere)7).
1) Es liebt Buch- und Nadelholzwälder im Gebirge. Es lebt von Knoſpen, Beeren, Saamen, Inſekten und Würmern. Seine Falz- oder Balzzeit iſt der März und April.
2) Es liebt Birkenwaldungen mit Oberholz, Büſchen und Heiden. Falzzeit: April und Mai.
3) Es liebt große einſame Nadelholz- und Laubholzwälder, Haſelbüſche im Gebirge, und falzt zu Ende des März und im April.
4) Er lebt in dicken Laub- und Buſchwaldungen mit friſchem Waſſer. Er falzt im März und April. Er wird in eigenen Gärten, Faſanerien, gezogen, welche mit 8 Fuß hohen Bretter-, Lehm- oder Mauerwänden umgeben ſind.
5) Ein Strichvogel, der beim Einbruche rauher Witterung hinwegzieht, und im März und April wieder kommt.
6) Sie paaren ſich ſämmtlich im Frühjahre. Die Wachtel iſt ein Zugvogel, der zwiſchen dem September und Mai ſtreicht. Der Trappe hält ſich in waſſerreichen Gegenden auf, er falzt im März und April und iſt ein, wegen ſeiner Schüchtern- heit, ſchwer zu jagender Vogel.
7) Sie raihen im Frühjahre, halten ſich im Waſſer und an Sümpfen auf und ſind ſehr ſcheue Vögel. Man hat zum Habhaftwerden der Enten beſondere Entenfänge.
§. 255. 2) Das Raubwild.
Zu dem Raub-Federwilde gehört:
a) Das Geiergeſchlecht. Der gemeine (Vultur cinereus) und der Haaſengeier (V. cristatus).
b) Das Adlergeſchlecht(Falco), wozu die eigentlichen
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II. Von dem Federwilde.
§. 254.
1) Das Wildpret.
Man unterſcheidet bei dem eßbaren Federwilde folgende Ka-
tegorien:
a) Das Waldgeflügel. Es gehört hierher das Auerhuhn
(Tetrao Urogallus)1), das Birkhuhn (Tetrao totrix)2), das
Haſelhuhn (Tetrao bonasia)3), der Faſan (Phasianus colchi-
cus)4), die Waldſchnepfe (scolopax rusticola)5), die wilde
Taube (Columba), die Droſſel (Turdus).
b) Das Feldgeflügel. Es gehört hierher das Rebhuhn
(Perdix cinerea), die Wachtel (Perdix coturnix), die Lerche
(Alauda arvensis) und der Trappe (Otis tarda)6).
c) Das Sumpf- und Waſſergeflügel. Es gehört hierher
das Meerhuhn (Gallinula chloropus), der Schnaar (Wachtel-
könig, (Gallinula crex), die Schneegans (Anas Anser ferus),
die Wildente (Anas boscha, Stockente und andere)7).
¹⁾ Es liebt Buch- und Nadelholzwälder im Gebirge. Es lebt von Knoſpen,
Beeren, Saamen, Inſekten und Würmern. Seine Falz- oder Balzzeit iſt der
März und April.
²⁾ Es liebt Birkenwaldungen mit Oberholz, Büſchen und Heiden. Falzzeit:
April und Mai.
³⁾ Es liebt große einſame Nadelholz- und Laubholzwälder, Haſelbüſche im
Gebirge, und falzt zu Ende des März und im April.
⁴⁾ Er lebt in dicken Laub- und Buſchwaldungen mit friſchem Waſſer. Er
falzt im März und April. Er wird in eigenen Gärten, Faſanerien, gezogen,
welche mit 8 Fuß hohen Bretter-, Lehm- oder Mauerwänden umgeben ſind.
⁵⁾ Ein Strichvogel, der beim Einbruche rauher Witterung hinwegzieht, und
im März und April wieder kommt.
⁶⁾ Sie paaren ſich ſämmtlich im Frühjahre. Die Wachtel iſt ein Zugvogel,
der zwiſchen dem September und Mai ſtreicht. Der Trappe hält ſich in waſſerreichen
Gegenden auf, er falzt im März und April und iſt ein, wegen ſeiner Schüchtern-
heit, ſchwer zu jagender Vogel.
⁷⁾ Sie raihen im Frühjahre, halten ſich im Waſſer und an Sümpfen auf
und ſind ſehr ſcheue Vögel. Man hat zum Habhaftwerden der Enten beſondere
Entenfänge.
§. 255.
2) Das Raubwild.
Zu dem Raub-Federwilde gehört:
a) Das Geiergeſchlecht. Der gemeine (Vultur cinereus)
und der Haaſengeier (V. cristatus).
b) Das Adlergeſchlecht (Falco), wozu die eigentlichen
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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/331>, abgerufen am 03.03.2025.
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